Kleider tauschen statt kaufen

Am 6. März ist es wieder soweit. Dann findet bei Econest, dem Laden für eine gesündere Umwelt, die Kleidertauschbörse „Le Troc“ statt. Drei engagierte Frauen organisieren diese einmal pro Saison. Sie wollen damit eine einfache, unkomplizierte und kostenlose Lösung als Alternative zur Fast Fashion als einer der umweltschädlichsten Branchen bieten.

Die Bieler Bloggerinnen Tina (lumai.ch) und Virginie (avecpanache.ch) sowie Claudia von Econest haben im Herbst 2018 die Idee der Kleidertauschbörse lanciert, weil sie sich der Herausforderung des Themas „Klima“ bewusst sind. Seither finden dank eines aufgeschlossenen und motivierten Publikums regelmässig Börsen statt – am 7. März 2020 bereits die sechste.

Fast fashion sucks

Leser und Leserinnen der Vision 2035 wissen es wahrscheinlich: Einwegmode ist eine Umwelt-Katastrophe! Die Textilherstellung ist nicht nur eine Industrie, die billige und ungeschützte Arbeitskräfte ausbeutet (wir erinnern uns an die Tragödie von Rana Plaza im Jahr 2013), sondern auch gemäss dem Magazin Forbes die weltweit zweitgrösste Quelle industrieller Verschmutzung ist, direkt nach dem Erdöl.

Es wird geschätzt, dass ein Kleidungsstück von Fast-Fashion-Marken durchschnittlich fünf Mal getragen wird, mit einer Lebensdauer von etwa 35 Tagen (Quelle: Mr Mondialisation). Für die Herstellung eines T-Shirts werden Laute Greenpeace-Recherchen 2700 Liter Wasser benötigt. Für eine Jeans sind es sogar 7000 Liter. Gemäss Public Eye, der unabhängigen Organisation für die Achtung der Menschenrechte, kauft ein Schweizer Einwohner durchschnittlich 15 Kilo Kleidung pro Jahr. Diese werden zwischen 7 und 10 Mal getragen und mehr als die Hälfte davon wird überhaupt nicht getragen. Gleichzeitig werden jedes Jahr mehr als 50.000 Tonnen Kleidung gesammelt. 

Eine nette Alternative

Lösungen, um aus dieser Misere herauszukommen, existieren bereits! Ethische Mode und die Kreislaufwirtschaft (Kauf oder Verwendung bereits produzierter Objekte) sind gute Beispiele. Es lebe die zweite Hand! Zu diesen Möglichkeiten gehört der gute alte Tauschhandel: Tauschen statt kaufen, eine Praxis, die etwas vergessen wurde, die aber immer mehr Anklang findet. Mit der Kleidertauschbörse „Le Troc“ erwecken Tina, Claudia und Virginie diese Praxis wieder und bereichern sie mit einer guten Dosis Spass. Das Konzept ist einfach: Jede Person bringt maximal 5 Kleidungsstücke in gutem Zustand mit, von denen sie sich trennen möchte. Vor Ort werden dann deponierte Kleider anprobiert und darunter neue Lieblingsstücke gefunden.

Indem „Le Troc“ einmal pro Saison während dem First Friday stattfindet und zugleich etwas vegetarisches Kulinarisches angeboten wird, erreicht das Konzept ein breites Publikum. Es handelt sich auch um eine Gelegenheit, spannende Gespräche über einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen. Um ihr Engagement fortzusetzen, haben Tina, Claudia und Virginie die Facebook-Gruppe „Slow Fashion Biel/Bienne“ gegründet, die Tipps, Hinweise und Veranstaltungen in und um Biel für alle Alternativen zur Fast Fashion zusammenfasst.


Virginie Borralho, 
Bloggerin für ein grüneres und minimalistischeres Leben auf www.avecpanache.ch 

Fotos: Onur Ünal (Titelbild) und Virginie Borralho

Die nächste Kleidertauschbörse „Le Troc“

  • findet am Freitag, 6. März 2020, von 18 bis 21 Uhr im Econest-Laden an der Untergasse 34 in der Bieler Altstadt statt.
  • Wählen Sie sorgfältig aus Ihrer Garderobe max. 5 Frühlingskleider in gutem Zustand aus, von denen Sie sich trennen möchten. Keine Unterwäsche oder Schuhe, nur Erwachsene-Grössen.
  • Kommen Sie zum geplanten Termin zum Econest-Laden.
  • Geben Sie Ihre Auswahl ab und finden Sie unter den verfügbaren Kleidungsstücken, was Ihnen gefällt. Es ist einfach und kostenlos!

Mehr Informationen auf www.letroc.org