„Es braucht mutige Pioniere – die Schweiz ist dafür wie gemacht.“

Unsere Leserbriefschreiberin sieht Menschen im Hamsterrad, die erwachen, freut sich ob der 100 000 Demonstrierenden und nimmt den Menschen als herrschende Spezies in die Mangel. Sie plädiert angesichts der kommenden Wahlen eindringlich: „Sei Teil der Lösung, geh wählen.“

Seit Jahrzehnten beutet die gewinnorientierte Wirtschaft unsere Erde und uns Bewohner schamlos aus. Die Bevölkerung wird mit Brot und Spielen, sprich mit Konsum, bei Laune gehalten.

Doch in letzter Zeit erwachen sehr viele Menschen aus ihrer  Passivität. Sie realisieren ihre Position im Hamsterrad; Arbeit von früh bis spät, für ein bisschen Luxus zum Feierabend? Wozu denn? Der grosse Profit daraus akkumuliert sich bei einigen Wenigen. Jeder versucht zu diesen Reichen zu gehören und brüstet sich mit materiellen Statussymbolen, als Beweis, wie nahe er dem grossen Reichtum schon ist. Solch ein Unsinn, denn erzielen will mensch schlussendlich doch nur Anerkennung und Liebe. Und diese kann mensch auch ohne den Umweg über die Konsumgüter erhalten. Der Mensch braucht nur Liebe und diese Belohnung kostet kein Geld, sondern  Empathie.

Die 100‘000 Demonstrant*innen an der Klimademo des Wandels am 28. September in Bern haben gezeigt, dass der Grossteil der Bevölkerung die Fehler im herrschenden System spürt. Anzeichen gibt es überall; in konkurrenzgetriebenen  Arbeitsverhältnissen, in zu hinterfragenden Genderverhältnissen, im absurden Spiel der Finanzsysteme oder in den allmählich kollabierenden Ökosystemen.

Ja, letzeres hat einen wichtigen Beitrag geleistet zur aktuellen Aufklärung. Der Mensch ist leider nicht sehr begabt in der Verinnerlichung von wissenschaftlichen Zukunfts-Szenarien. Die Warnungen vor Gefahren reichen oft nicht. Nein, mensch muss die Katastrophe erleben, damit er zu handeln beginnt. Zwei Hitzesommer nacheinander, sterbende Waldgesellschaften, Insektensterben – der Hilferuf der Natur ist nicht zu überhören resp. -sehen.

Der Mensch als herrschende Spezies auf diesem Planeten ist verantwortlich für die katastrophalen Geschehnisse und die noch anstehenden Gefahren. Und nur er, als globale Bewegung, kann seine Fehler erkennen und die Konsequenzen verringern. Um dies zu schaffen, braucht es mutige Pioniere. Die Schweiz ist ein solch gebildetes Land, geniesst weltweites Ansehen und ist damit perfekt für diese Rolle ausgestattet. Deshalb ist es unsere Pflicht, spätestens am 20. Oktober all jene Politikerinnen und Politiker zu wählen, welche die Klima- und Ökosysteme als höchstes Gut betrachten.

Sei Teil der Lösung, nicht Teil des Problems. Geh wählen!