Quartier Nouveau – jetzt als Ausstellung

In der Vision 2035 Nr. 30 berichtete unser Autor Matthias Rutishauser erstmals von seiner Utopie eines „Quartier Nouveau“ anstelle von Agglolac. Jetzt gibt es das Ganze in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Zeifragen und mit den Illustrationen von Hervé Thiot als Ausstellung – noch bis Ende Oktober im Ring 3.

Im Frühling 2020 werden die Stimmberechtigen in Biel und Nidau über das Millionen-Projekt Agglolac entscheiden. Falls Agglolac abgelehnt wird, stehen Planer und Behörden erneut vor dem grossen Nichts. Was könnte dann geschehen? Soll rasch irgendwas nach alten Konzepten gebaut werden? Oder könnte auf der riesigen Fläche auch etwas – durchaus Temporäres – entstehen, wovon die Region und ihre Menschen langfristig profitieren?

Was will das Quartier Nouveau?

Quartier Nouveau ist eine Ideenskizze einer utopischen Zwischenform, eine Aufforderung, Umwälzungen und Veränderungen der Zukunft nicht als Gefahr, sondern als Chance zu sehen. Hier sollen Leute aus der Region, der Schweiz und der ganzen Welt zusammenfinden, Ideen, Systeme und Technologien testen, erklären oder erproben – nicht durch sogenannte Spezialisten theoretisch am Computer, sondern im gelebten Alltag, gemeinsam mit der Bevölkerung.

Im Interesse der Menschen

Es geht um die grosse Systemfrage, wie der aktuelle rasche Wandel im Interesse der Menschen gestaltet werden kann. Die Wirtschaft soll den Menschen dienen, nicht umgekehrt. Forscher, Schulen, Utopistinnen und Realisten sollen sich austauschen. Kulturaktivisten und Gärtnerinnen zusammenarbeiten mit Forscherinnen, Architekten und Techies. Wie können wir Architektur im Interesse der Menschen gestalten, neue Orte des Austauschs oder Lernens schaffen, wie sollen Kirchen oder Bibliotheken, Schulen und Arbeitsplätze oder der öffentliche Raum der Zukunft aussehen?

Ein Ort für Experimente

Wir bauen eine «Glokale Low/High-Tech Smart City», wo man wohnen und arbeiten, Ideen testen und auch gleich vermarkten und neue Formen des Zusammenlebens und der Kooperation ausprobieren kann. Notwendige Ressourcen werden möglichst vor Ort selber produziert, Wissen und Technik ausgetauscht und Vieles mehr.

Die Ausstellung ist noch bis am 29. Oktober geöffnet und kann nach Absprache besucht werden: zeitfragen@ref-bielbienne.ch oder 032 322 36 91

Maria Ocaña

Welche Utopie möchten wir Realität werden lassen? In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Zeitfragen möchten sich die Initianten von Quartier Nouveau mit interessierten Personen treffen und austauschen.

Dienstag, 29. Oktober, 18-20 Uhr, Ring 3 Diskussionsrunde mit Architekten, Utopisten, Künstlerinnen… Alle sind eingeladen, mitzudiskutieren, Fragen zu stellen, eigene Ideen, Wünsche, Vorstellungen oder Utopien einzubringen, u. a. mit Beat Trummer, Vizedirektor Schule für Gestaltung Bern+Biel; Florian Hauswirth, Designer; Anna Tanner, Stadträtin/Sozialarbeiterin; Katja Ritz, Architektin

 

Quartier Nouveau statt Agglolac – Utopie als Notwendigkeit

Artikel von Matthias Rutishauser