Mobilité Urbanisme

Stau im Kopf

Immer neue Varianten vom immer Gleichen führen selten zu einer gescheiten Lösung. Ein frappantes Beispiel dafür ist die bald 60 Jahre dauernde Diskussion um die Autobahnumfahrung von Biel. «Drei Kilometer Stau…. – Zwischen Quinto und Gotthard Südportal 3 km Stau, Zeitverlust von bis zu 45 Minuten. Die Einfahrt Airolo ist gesperrt». Tag für Tag wiederholen sich gebetsmühlenartig die Verkehrsmeldungen. Jeden Werktag während der Stosszeiten, jeden Sonntag im Winter, wenn sich die Skiorte entleeren, staut sich der Verkehr. Und wenn es einen Unfall gibt, wird die Autoschlange noch länger. In der Ferienzeit gehört Warten im Stau mittlerweile zum Urlaubsprogramm. Ein sicherer Wert –man könnte meinen, ein Naturgesetz. Staumeldungen aus der Region Biel hingegen schaffen es selten in die nationalen Nachrichten. Schlicht und einfach, weil es keine meldenswerten Staus gibt. Ausser natürlich, wenn eine der Hauptachsen infolge eines Unfalls oder einer Veranstaltung gesperrt werden muss. Trotzdem werden manche PolitikerInnen im Seeland nicht

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Points de mire Mobilité Urbanisme

Danach können sie uns nicht mehr ignorieren

Vor der ersten Demo von «Biel wird laut» sagte damals die Projektleiterin Sarah Fuhrimann, dass die Demo allen Kritikerinnen und Kritikern und auch den Gegnerinnen und Gegnern des geplanten A5-Autobahnanschlusses mitten in der Stadt Biels Gehör verschaffen sollte. Heute, ein Jahr später ruft Fuhrimann mit den weiteren «Biel wird laut»-Organisatorinnen Susanne Gafner und Sabine Kronenberg wieder zur Demo auf. Was in der Zwischenzeit geschah: Die Demo mit über 4’000 Teilnehmenden erwirkte nicht nur, dass «wir» nun nicht mehr ignoriert werden. Vielmehr beflügelte die Demo alle, die es nicht mehr für möglich hielten, ihr Unbehagen angesichts dieses überrissenen Autobahnanschlusses mitten in der Stadt auszudrücken.  Und es wurde endlich öffentlich diskutiert, was schon lange hätte von allen und nicht von irgendwelchen Grüppchen diskutiert werden sollen. Der A5-Anschluss kam wieder vor den Stadtrat. Die eigene Partei brachte den Stadtpräsidenten Erich Fehr zum Umdenken. Und das Komitee «Westast so nicht» stellte eine gut durchdachte

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Mobilité

666 666 Velos für Biel

Der Westast, das letzte Teilstück der A5 wird mit 2.3 km Länge die unglaubliche Summe von 2 000 000 000 (2 Milliarden) Franken verschlingen. Das wirft irgendwann die Frage auf: Wozu das Ganze? Und was könnte man anstelle dieses Projektes mit dem vielen Geld anstellen? Als Rahmenbauer habe ich mir überlegt, wie viele Velos man für dieses Geld bauen könnte. Und um es gleich vorwegzunehmen: mein Leben ist zu kurz, um so viele Bestellungen abzuarbeiten.Aber der Reihe nach.   Das statistische Durchschnittsvelo in der Schweiz kostet 1800 Franken. Will man ein qualitativ sehr gutes Velo, welches serienmässig in Biel hergestellt wird, müsste man etwas mehr investieren, sagen wir 3000 Franken. Qualitätsvelos werden von Herr und Frau Schweizer im Schnitt 14 Jahre lang gefahren, derweil die Lebenserwartung hierzulande bei knapp 83 Jahren liegt. Unter Berücksichtigung, dass die meisten in den ersten und den letzten Lebensjahren kein Velo benutzen können, benötigt also

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Mobilité Urbanisme

Zeit erfahren

Gerade mal 1 Minute und 45 Sekunden wird die Fahrt vom Autobahnanschluss Brüggmoos bis zum Strandboden dauern. Zügig soll der Transitverkehr auf dem Westast der A5 bei Biel die Stadt mit Tempo 80 unterqueren. Viel schneller als heute, wo die Umfahrung noch unvollständig ist – meinen viele. Eine Vision, ein Traum von automobiler Freiheit und Dahingleiten, pfeilgerade und ohne Hindernisse. Eine Vision, ein Traum von automobiler Freiheit und Dahingleiten, pfeilgerade und ohne Hindernisse. Im Jahr 2035 – spätestens 2040 – soll er Wirklichkeit werden: Eine 2310 Meter lange, vierspurige Autobahn durch graue Tunnel- und Betonlandschaften, bei den Ein- und Ausfahrten flankiert von wuchtigen Lärmschutzwänden. Es ginge aber auch bunter: Statt den Verkehr in den Untergrund zu verbannen, könnte die bestehende Strasse zu einem städtischen Boulevard ausgebaut werden. Mit Bäumen, Plätzen sowie separaten Spuren für Auto-, Bus-, Velo- und Fussgängerverkehr. Ein Modell, wie es andernorts bereits mit Erfolg praktiziert wird. Auf

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