Die BielerInnen glauben den «Grösser – Besser – Neuer» Versprechungen ihrer Stadtoberen nicht mehr. Das Millionen-Beton-Grab Tissot-Arena oder der sistierte Westast zeigen es. Und die nächste unsichere Grossbaustelle folgt mit Agglolac bereits. Wird der Investoren-Traum realisiert oder geht die Planerei um das Expo.02 Gelände von vorne los? Mit Quartier Nouveau wird ein dritter Weg skizziert, der die Stärken von Biel nutzt, Innovation und Interdisziplinarität fördert und einen Weg aufzeigt, wie in einer zukunftsweisenden Stadtplanung auch Qualitäten wie Kreativität, Empathie und Anpassungsfähigkeit gelernt und gelebt werden könnten. Nach 20 Jahren Architekturwettbewerben steht Hans Stöcklis Venedig-Vision vor dem Scheitern. Sollte Agglolac entweder in Nidau oder Biel abgelehnt werden, die Chancen dazu sind erheblich, steht die Planergilde vor einem Fiasko. Ein mehrheitsfähiges Nachfolgeprojekt ist auch nicht in Sicht, und Mobimo pocht auf Verträge – oder Millionen aus der leeren Bieler Stadtkasse. Was tun? Rasch ein Alibi-Projekt mit ein paar Beruhigungspillen (Sozialer Wohnungsbau, un
Read moreÉtiquette : Wohnen
Gemeinsam das Biel von Morgen gestalten
Bereits zum zweiten Mal findet am 9. März der Anlass «Biel in Transition» statt. Im Interview erzählen ein paar der Organisatorinnen und Organisatoren, warum sie sich für diesen Anlass engagieren, was Wandel für sie persönlich bedeutet und wie sie sich Biel in 20 Jahren vorstellen. Ihr gehört zu den MitorganistorInnen des Transitions-Anlasses vom 9. März. Warum? Andreas: Die Frage, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln soll, betrifft uns alle. Wir kommen gar nicht um das Thema Transition herum. Wir müssen uns wandeln, denn wenn wir nichts tun, geht die Welt kaputt. Entweder wir finden unseren Weg hin in eine nachhaltige Zukunft oder wir werden keine Zukunft haben. Martin: Ce qui m’intéresse, c’est de montrer que Bienne participe à ce mouvement mondial de la Transition. J’ai envie d̓apporter une petite pierre à cet édifice du développement durable et faire en sorte qu’en Suisse, et en particulier à Bienne, les choses
Read moreWohnst du noch oder lebst du schon? – Workshop II
„Wie sieht eure jetzige Wohnsituation aus? Wie und mit wem wollt ihr in Zukunft wohnen?“ Mit diesen Fragen eröffnete Christine Walser am 30. August den zweiten Workshop, der sich rund ums Thema Wohnformen drehte und aus der Bieler Transition-Bewegung heraus entstanden war. Mit Erfolg liessen sich die zunächst zurückhaltenden zwanzig Teilnehmenden zu einem ersten Austausch mobilisieren. Denn man merkte rasch; egal ob jung oder alt, weiblich oder männlich, Französisch oder Deutsch sprechend: Das Thema „Wohnen“brennt unter den Nägeln, und alle Anwesenden haben sich schon öfters Gedanken über ihre Wohnsituation gemacht. Die Einen zieht es eher in urbane Gegenden, wo es viel zu tun, zu sehen, zu erleben gibt. Die Anderen träumen von einem Daheim mit einem Garten im Sinne der Permakultur. Nach diesem ersten Austausch stellte Martin Albisetti seine Idee der Nutzung von brachliegenden innerstädtischen Flächen mit recycelten Containern vor (siehe nebenstehender Text). Im Anschluss hörten die Teilnehmenden informationsdurstig zu,
Read moreFlüchtiges Wohnen
Darf man sich eine Stadt als spontan erträumen? Lässt sich eine Utopie entwickeln und als Geschichte so erzählen, dass sich Wohn- und Arbeitswelt vielleicht in Zukunft menschlicher, organischer anfühlen? Offensichtich gibt es im Leben Themen, denen man immer wieder begegnet – egal ob man sich darum tut oder nicht. Eines meiner Themen sind Schiffscontainer. Während Dreharbeiten in der kalifornischen Wüste haben mich die unendlich langen Güterzüge immer wieder beeindruckt. Vier, fünf schwere Dieselloks ziehen Container durch die Wüste, die alle eigene Geschichten auf ihren Reisen rund um den Erdball zu erzählen wüssten. Faszinierend, oder? Weniger schön ist die Tatsache, dass Container oft nach einmaligem Gebrauch auf Deponien dem langsamen Zerfall überlassen werden. Das Wiederverwenden der Container rechnet sich für die riesigen Transportunternehmen nicht. Die Vorstellung, gebrauchte Schiffscontainer als Wohn-, Atelier- und Arbeitsraum wiederzuverwenden ist nicht neu. Wenn man mit dem Zug nach Zürich fährt, entdeckt man das «älteste»Schiffs-Container-Aushängeschild Helvetiens: den Freitag
Read moreAnimons les espaces vides ! Denn Leerraum nützt uns nichts
Die Bieler JUSOs wollen zusammen mit anderen Parteien und Kulturschaffenden nicht-gewinnorientierte, soziale und kulturelle Projekte durch Zwischennutzungen fördern. Vor rund einem Jahr wurden knapp 2’800 Unterschriften eingereicht, welche dieses Anliegen bekräftigen Ein Mitglied des Initiativkomitees gibt Einblick in den Entstehungsprozess der Initiative und einen Überblick über den aktuellen Stand. «Jede fünfzehnte stimmberechtigte Person in Biel muss unterschreiben», sagte einer meiner Genossen, der gerade die Bieler Stadtordnung durchscrollte, und schluckte schwer. Einen kurzen Moment schauten wir uns unsicher an–eine Gruppe von sieben Bieler JUSOs in der Eldorado-Bar, Anfang 2016. Wir waren motiviert, wir wollten etwas verändern und wir hatten uns in den Kopf gesetzt, dafür eine städtische Initiative zu lancieren. Uns allen war klar: Das wird ein Riesenprojekt. Über 2’000 gültige Unterschriften in nur sechs Monaten, davor ausserdem die ganze planerische und inhaltliche Arbeit mit Initiativtext, Argumentarium, Umsetzungskonzept, Abklärungen mit der Stadt, Unterstützung anderer Organisationen und Parteien, Medienarbeit,… Offensichtlich haben wir
Read moreAmener le village en ville
Il existe une multitude d’idées réalisablespour des formes d’habitations d’avenir.Agglolac n’en fait pas partie. Comparée avec des concepts durables tels que celui de « Redémarrer la Suisse », cette planification semble même désuète. Un rapide salut au voisin, éventuellement quelques mots polis. « Comment vont les enfants ? » On se plaint du locataire du 3b. Tout au plus, on partage un verre de vin sur la terrasse. Lors de la construction de nouvelles habitations, peu d’attention est accordée au voisinage. Cela pourrait en être autrement. Au lieu de se restreindre à une conversation sur le palier et à une fête de quartier occasionnelle, de nouvelles structures sociales et économiques pourraient émerger d’un voisinage.C’est la vision de l’association « Redémarrer la Suisse ». Celle-ci en attend plus d’un voisinage. Pour former un voisinage, quelque 500 personnes serait idéal. Dans les groupes d’une certaine taille, les conflits pèsent moins lourd, sans que l’on perde en cohésion. On
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