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Zügig voran!

Unter dem Namen «Ernährungsrat Region Biel»hat sich am 23. August 2018 ein gemeinnütziger Verein gegründet. Das Ziel ist eine nachhaltige Ausrichtung des Ernährungssystems der Stadt Biel vom Acker bis auf den Teller im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Sustainable developement goals). Jetzt gibt es viel zu tun.

Der Ernährungsrat ist ein zweisprachiges Bündnis von BürgerInnen und will einem lokalen, umweltfreundlichen und sozial gerechten Ernährungssystem zum Durchbruch verhelfen. Damit hat sich nach Zürich in Biel der zweite Ernährungsrat der Schweiz gegründet. VertreterInnen aus den Bereichen Produktion, Handel, Verarbeitung (inkl. Gastronomie), Verteilung, Verbrauch und Entsorgung sollen in Zukunft eingebunden werden. Zunächst gilt es aber ein Grobkonzept zu erstellen, Vision & Charta zu entwickeln, das Netzwerk zu stärken, einen Strategie- und Massnahmenkatalog zu formulieren sowie die politische Abstützung im Parlament bis zum Herbst 2019 zu erreichen. Aktuell engagieren sich im Ernährungsrat rund 15 Personen aus Parteien und Vertragslandwirtschaften oder als interessierte Einzelpersonen.

Drei Pfeiler:Umwelt, Soziales, Wirtschaft

Die Ausrichtung des regionalen Ernährungssystems auf Nachhaltigkeit fördert kurze Transportwege durch Belebung der urbanen Landwirtschaft der Region Seeland, vermindert Foodwaste durch bedarfsorientierte Produktions- und Absatzmodelle (z.B. Vertragslandwirtschaft) und fördert die umweltverträgliche Produktion von Lebensmitteln. Zudem trägt es zur Zertifizierung Energiestadt Gold der Stadt Biel bei.

Der Ernährungsrat nutzt die Kreativität und das Wissen möglichst vieler AkteurInnen, indem die Bevölkerung vernetzt und aktiv involviert wird. Dadurch fördert er auch die Akzeptanz und Unterstützung für eine nachhaltige Politik. Projekte wie z.B. Urban Gardening und Schulgärten bringen in der multikulturellen Region Biel die Menschen zusammen und fördern deren Integration. Der Ernährungsrat übernimmt somit die Rolle einer Anlauf- und Vernetzungsplattform für zukünftige Projekte.

Die regionale und urbane Landwirtschaft fördert das dazugehörige Gewerbe und schafft Arbeitsplätze in der Region entlang der ganzen Wertschöpfungskette (Verarbeitung, Gastronomie, Distribution, Entsorgung). Die Abwanderung von Arbeitsplätzen wird gebremst und in Zusammenarbeit u.a. mit der Wirtschaft werden auch niederschwelligere Arbeitsplätze angeboten.

Wie wir essen, so sieht die Welt aus

Der Verein wirkt auf die Demokratisierung des Ernährungssystems hin. Das Wissen über Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln wird weitergegeben, z.B. durch Workshops rundum um die Esskultur. Kultur und Tradition bleiben erhalten und Innovation wird gefördert. Die Raumplanung in Stadt und Region wird so gestaltet, dass Land für die zukünftige Nahrungserzeugung gesichert wird. Die kleinräumige und vielfältige Gestaltung der Region ermöglicht es zukünftigen Generationen, diese einfach an sich ändernde Bedürfnisse anzupassen. Dadurch wird die Region resilienter.

Es geht also zügig voran! Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich willkommen. Wer sich im Ernährungsrat aktiv engagieren möchte, kontaktiere uns via Mail: localfoods@mail.ch

Nächste Termine:

Samstag, 3. November, Treffpunkt 8.00 Uhr Bhf. Biel, Besuch des Supermarchéparticipatif paysan in Meyrin bei Genf und Führung mit Reto Cadotsch, Pionier der lokalen Ernährungssouveränität. localfoods@mail.ch. Wir organisieren eine kollektive Anfahrt per Bahn und werden um 16.30 Uhr wieder in Biel sein.

Montag, 5. November von 19.00 bis 21.00 Uhr, offene Vorstandssitzung, Wyttenbachhaus, Jakob-Rosius-Str. 1, Biel

Samstag, 17. November, 10.00 bis 16.00 Uhr, Visionstag: Wie will sich Biel im 2035 ernähren? Gemeinschaftssaal Gurzelen Areal. Anmeldung unter: localfoods@mail.ch

«Es ist die bäuerliche Landwirtschaft, die zur Erhaltung der Biodiversität auf unseren Feldern beiträgt und die Bodengesundheit am besten erhält, und zwar durch agrarökologische Praktiken, die die Vielfalt fördern und eine bessere Kohlenstoffspeicherung ermöglichen: Während wir behaupten, gegen die Erosion der biologischen Vielfalt anzukämpfen und den Klimawandel zu bremsen, wäre es unverständlich, wenn wir akzeptieren würden, dass nur industrielle Monokulturen, die unsere Landschaft in Wüsten verwandeln, überleben und die Zukunft unserer Länder bestimmen.»Aus dem offenen Brief von Olivier de Schutter zur Unterstützung der UN-Erklärung für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern

Mathias Stalder ist unter anderem Mitbegründer der Zeitungn Vision2035

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