Am Samstag 22. Februar heisst es im QuartierInfo in Mett wieder: willkommen zum Tausch von Samen aller Art. Es ist die bereits 5. Bieler Saatgutbörse, in deren Rahmen Gartenbegeisterte aus der Stadt und vom Land die Vielfalt feiern. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein reichhaltiges Programm.
Ob Gemüse, Blumen oder Kräuter – passionierte Gärtnerinnen und Gärtner bringen ihr selbst geerntetes Saatgut an die Börse, um mit anderen zu tauschen oder ihre Schätze in kleinen Portionen zu verschenken. Expertinnen und Experten geben zu verschiedenen Themen wie Biogarten, Wildstauden, Sortenerhaltung, Tomaten, essbare Samen etc. Auskunft. Wer kein eigenes Saatgut hat, kann sich solidarisch zeigen und etwas fürs Kuchenbuffet mitbringen, um im Gegenzug reich mit Samen beschenkt nach Hause zu gehen.
Um den Saatguttausch herum hat das ehrenamtliche OK ein reichhaltiges Programm aufgegleist. So wird heuer Robert Zollinger, Pionier der Erhaltung traditioneller Sorten und der biologischen Saatgutzüchtung in der Schweiz, den Anlass mit einem Referat zum Thema „Säen gegen die Saatgutproblematik“ eröffnen. Es geht dabei um Pflanzenzucht und Samenbau im urbanen Garten. Das kommt nicht von ungefähr, ist doch Zollinger seit letztem Herbst mit einer Gruppe engagierter Bieler Gärtnerinnen und Gärtner daran, eine regionale Samengemeinschaftszucht, kurz Sagezu, aufzubauen. Im Anschluss an das Referat gibt es eine offene Diskussion mit dem Publikum.
Auch Kinder sind an der Saatgutbörse willkommen und gut aufgehoben. Es gibt für sie einen Samentüten-Faltworkshop, sowie zwei Ateliers, in denen sie aussäen und ihre Töpfe verzieren können. Den Erwachsenen gibt Tomatenfan Hans Schnyder Einblick in den Anzucht und den Anbau dieses beliebten Gemüses.
Abends wird ein lokales saisonales und veganes Nachtessen serviert und als Abschluss der faszinierenden und aufrüttelnden Film „Seed – unser Saatgut“ gezeigt.
Der Anlass mit durchgehendem Barbetrieb und reichhaltigen Infotischen finanziert sich über eine Kollekte. Der Eintritt ist frei.
Charta des Saatguttausches
- Die Grundlage der Tauschbörse ist das Schenken und Tauschen unter GärtnerInnen.
- Es sollte sich um samenfeste Sorten handeln. Die Herkunft des Saatgutes sollte bekannt sein, um zu verhindern, dass Hybrid sorten und gentechnisch veränderte Pflanzen darunter sind.
- Wir bevorzugen Saatgut, dass von einem Garten oder Feld stammt, das nicht mit Kunstdünger oder Pestiziden behandelt wurde.
- Es wäre schön, wenn das Saatgut gereinigt und sortiert ist und mit dem Sortennamen, einer kurzen Beschreibung sowie dem Jahr und dem Ort der Ernte beschriftet ist.
- Invasive und wuchernde Arten (Schwarze Liste von infoflora) sind nicht zugelassen.