Neugierig sind die Kinder und voll Bewegungsdrang. Auf einem Spaziergang in der Stadt oder in der Umgebung lernen sie ihren Wohnort besser kennen, das stärkt das Gefühl, hier heimisch zu sein. Unser Autor schlägt drum vor: Nahtourismus mit Heimatkunde verbinden. Wandern wird kurzweilig, sobald man fragend durch die Gegend zieht: Warum heisst diese Strasse so? Was stand vorher an diesem Ort? Wer hat das gemacht und zu welchem Zweck? Ist hier früher etwas Besonderes passiert? Nur die Erwachsenen können solche Fragen beantworten. Oft sind sie jedoch überfragt, weil sie selber nichts darüber wissen. Man kann kein Wissen weitergeben, das man nicht hat. Aber: Man kann sich informieren! Lokale Wanderführer Schon in den 1990er-Jahren hat der Kinderfreundeverein Biel Entdeckungsspaziergänge herausgegeben in der Form von Faltprospekten. Diese sind längst vergriffen, wurden jedoch auf den heutigen Stand gebracht und können nun digital als pdf-Datei gratis bezogen werden (siehe Randspalte). Bis jetzt wurden fünf
WeiterlesenAutor: Hans Rickenbacher
Safari vor der Haustür – die Spuren der Eisenmacher
Unter dem Motto „heimatkundliche Wanderungen statt Ferntourismus“ schlägt unser historisch bewanderter Autor einen Entdeckungsspaziergang zu den Spuren der Eisenmacher im Bieler Jura vor. Rockhall, der Sitz der Fachhochschule Bern, Direktion Technik/Informatik in Biel hat etwas damit zu tun. Die Villa Rockhall in der Bieler Seevorstand (siehe Bild oben) zeugt von Reichtum. Vor mehr als 300 Jahren liess Johann Franz Thellung den prachtvollen Wohnsitz 1694 erbauen. Wie ist der damalige Meier der Stadt Biel zu Reichtum gekommen? Er war , wie auch schon sein Vater und seine Geschwister, im Eisenhandel tätig, offenbar ein lukratives Geschäft. Und woher kam das Eisen? Der gefragte Rohstoff wurde im nahen Jura gewonnen! Schon im Frühmittelalter trieben Mönche des Klosters Moutier-Grandval am Nordfuss des Bözingenbergs Bergbau. Im 17. Jahrhundert erlebte die Eisenherstellung im Jura neuen Aufschwung. Handwerkerfamilien beuteten kleine Bohnerz-Vorkommen aus und verkauften das Eisen an Händler aus der nahen Stadt. Noch heute sind im Gelände
WeiterlesenAm Anfang war die Wasserkraft
Die Wasserkraft zog Gewerbe und Industrie an den Flusslauf. Um diese Kraft wurde erbittert gekämpft. Entlang der Schüss wuchs eine Reihe von Industrie-Arealen mit zahlreichen Arbeitsplätzen. Die Deindustrialisierung verwandelte die Areale schliesslich in Industrie-Brachen. Der Boden mitten in der Stadt erfuhr eine ungeheure Wertsteigerung. Jetzt soll er als Wohnquartier weiterhin Rendite bringen. Wird dies langfristig gut gehen? – Der Autor dieses Beitrags führt diesen Samstag 22. Juni Interessierte entlang der Schüss durch 400 Jahre Wirtschaftsgeschichte (siehe Infobox am Ende des Beitrags) Schon im Mittelalter trieben Wasserräder an der Schüss Getreidemühlen an. Zudem liessen sich Schmiede und Glashütten an ihrem Lauf durch das St. Immer-Tal nieder, um ihre Gebläse zu betreiben. Andere Betriebe stampften, zerrieben oder pressten mit Hilfe der Wasserkraft. Ein Flusslauf war einst für Gewerbe und Industrie eine Standortbedingung. Die Buchstaben auf der Skizze markieren Standorte der Wasserkraft-Nutzung in Biel. Es entwickelten sich an diesen Orten teils respektable Industrieanlagen,
Weiterlesen