Bildung und Wissen Gesellschaft Bieler Perlen

Mitwirkung: Vom Taxifahrer zur Schülerin

Das Bahnhofgebiet ist für Biel und die gesamte Region von zentraler Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, den Gewerbetreibenden des Quartiers und verschiedenen Interessensgruppen erarbeitet die Stadt Biel bis Ende 2024 ein Nutzungskonzept. Dieses dient als Planungsgrundlage für alle künftigen Projekte zur Weiterentwicklung und Neugestaltung des Bahnhofgebiets. Das Bahnhofgebiet ist ein lebendiges Viertel. Es funktioniert einerseits als regionale Mobilitätsdrehscheibe: Unterschiedlichste Menschen nehmen den Zug zur Arbeit oder in die Ferien, steigen vom Zug auf den Bus um, holen Freunde ab, parkieren das Velo oder das Auto, nehmen ein Taxi oder nutzen Shared-Mobility-Angebote. Andererseits wird hier auch gegessen, und am Abend der Norden zum Ausgehort. Das ganze Gebiet stösst heute jedoch an seine Kapazitätsgrenze. Zudem bringen die Entwicklungen auf der Seeseite des Bahnhofs (Switzerland Innovation Parc, Campus BFH, BFB, etc.) neue Anforderungen und Möglichkeiten mit sich. Statt einzelne losgelöste Massnahmen umzusetzen, will die Stadt Biel das Gebiet ganzheitlich analysieren und neu

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Bildung und Wissen Leben Gesellschaft Transition

Frieden beginnt beim Zuhören

In einer Welt, die oft von Vorurteilen und Ausgrenzung geprägt ist, stellt sich die Frage: Was geschieht in unseren Köpfen, wenn wir auf andere treffen? Die Antwort offenbart ein komplexes Geflecht aus Abwehrmechanismen, die meist auf Angst basieren. Doch es gibt Hoffnung auf Veränderung. Indem wir uns bewusst werden und den Mut finden, unsere eigenen Mauern des „Othering“ niederzureissen, können wir nicht nur zu einem tieferen Verständnis anderer gelangen, sondern auch zu innerem Frieden. Wie schauen wir «andere» an? Wie schauen wir den Mann an der Kasse oder unsere Nachbarin an, die Person, die uns gerade entgegenkommt, im Zug vis-à-vis sitzt? Die etwas anders macht, etwas anders sagt, vielleicht auch in einem anderen Ton…? Geben wir dem Gegenüber in solchen Situationen überhaupt eine Chance, zeigen zu können, wer er oder sie ist? Oder haben wir das bereits selber abgeklärt, entschieden, abgestempelt und bestätigt, ohne dass wir mit diesem Gegenüber in

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Krieg der Narrative

Dem Krieg auf dem Schlachtfeld geht ein Krieg ums Narrativ, um die Deutungshoheit voraus. Wie funktioniert das und was können wir dagegen tun? Martina sitzt auf der Eiche Worte sind einfache und im Alltag sehr praktische Konzepte, die uns Kommunikation und Austausch ermöglichen. Nun ist es sehr wichtig, den Unterschied zwischen Konzept und Realität, resp. zwischen Worten und der Realität dahinter zu verstehen. Beispiel: „Eiche“ ist ein sehr praktisches Konzept um die Realität dahinter zu beschreiben, nämlich das, was eine Eiche ist und tut: spriessen, wachsen, einen Stamm mit Rinde bilden, Blätter und Eicheln produzieren, Holz und Schatten spenden. Ob nur einen oder zehn Meter gross, ob sie Blätter trägt oder nicht, stark oder kümmerlich ist, viele Äste trägt oder nur wenige: es ist immer eine Eiche! Das Wort „Eiche“ ist also das starre Konzept einer lebendigen Wirklichkeit dahinter. Anderes Beispiel: es ist äusserst praktisch, Menschen Namen zu geben, wie

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Kein Frieden ohne Gerechtigkeit

Das schweizerische Bürgerrecht grenzt einen Viertel unserer Mitbewohner*innen aus. Das ist ein demokratischer Skandal, den die Demokratie-Initiative jetzt angeht. Ein friedliches Zusammenleben setzt eine angemessene demokratische Inklusion voraus. Oft hören wir diesen Ruf: «Kein Frieden ohne Gerechtigkeit!», in Demos, in Diskussionen oder anderen aktivistischen Artikeln. Und tatsächlich: er fasst ein wichtiges Prinzip zusammen. Frieden ist viel mehr als die Abwesenheit von Krieg oder sichtbarer Gewalt. Frieden setzt ein gewisses Mass an sozialer und politischer Gerechtigkeit, an Freiheiten und sozialen und politischen Rechten voraus. Oft denken wir dabei an Menschen im Ausland, die unter verschiedenen Diskriminierungen und Ausgrenzungen leiden. Und wir solidarisieren uns entsprechend, organisieren Unterstützungskomitees, Demos und andere Aktionen, um Gerechtigkeit einzufordern. Gleichzeitig sind wir seit Jahrzehnten so durch die rechtsreaktionäre Hetze gegen die Ausländer:innen dominiert und eingeschüchtert – man denke an die Initiativen gegen die «Überfremdung» in den 1970er-Jahren, ausländerfeindliche Initiativen der SVP, zuletzt die neue Volksinitiative gegen die

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Bildung und Wissen Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Transition

Die neuen Wanderlehrlinge – s’impliquer, au lieu d’être touriste

Sich Wissen aneignen, das für den ökologischen Wandel nötig ist, ohne gleich Hals über Kopf den Beruf zu wechseln oder eine Handwerker-Lehre anzufangen. Das Projekt „Sentiers des Savoirs – Pfade des Wissens“ will genau dies ermöglichen. Diesen Herbst waren nun in Biel und im Berner Jura die ersten sogenannten „Wanderlehrlinge“ unterwegs. Vision 2035 wollte von Prisca Müller-Zuber und Noé Thiel, zwei der Wissensträger*innen, erfahren, wie sie die Pilotphase erlebt haben und wie das Ganze zu einer anderen Wirtschaft beitragen kann. Prisca von MüZu, Was ist dir von dieser ersten Runde der Sentiers des Savoirs geblieben?  Zunächst hat mich sehr gefreut, dass es viele Anfragen gab. Die Praktikumsplätze waren rasch ausgebucht. Das zeigt uns: der Bedarf für ein solches Gefäss ist da. Zwar sind nicht alle der „Wanderlehrlinge“ von Wissenvermittler zu Wissenvermittler gegangen, wie das eigentlich die Idee des Projekts ist. Aber das Bedürfnis jener, die kamen und gingen, andere Lebensformen

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