Brennpunkte Mobilität Urbanismus

Danach können sie uns nicht mehr ignorieren

Vor der ersten Demo von «Biel wird laut» sagte damals die Projektleiterin Sarah Fuhrimann, dass die Demo allen Kritikerinnen und Kritikern und auch den Gegnerinnen und Gegnern des geplanten A5-Autobahnanschlusses mitten in der Stadt Biels Gehör verschaffen sollte. Heute, ein Jahr später ruft Fuhrimann mit den weiteren «Biel wird laut»-Organisatorinnen Susanne Gafner und Sabine Kronenberg wieder zur Demo auf. Was in der Zwischenzeit geschah: Die Demo mit über 4’000 Teilnehmenden erwirkte nicht nur, dass «wir» nun nicht mehr ignoriert werden. Vielmehr beflügelte die Demo alle, die es nicht mehr für möglich hielten, ihr Unbehagen angesichts dieses überrissenen Autobahnanschlusses mitten in der Stadt auszudrücken.  Und es wurde endlich öffentlich diskutiert, was schon lange hätte von allen und nicht von irgendwelchen Grüppchen diskutiert werden sollen. Der A5-Anschluss kam wieder vor den Stadtrat. Die eigene Partei brachte den Stadtpräsidenten Erich Fehr zum Umdenken. Und das Komitee «Westast so nicht» stellte eine gut durchdachte

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Mobilität

666 666 Velos für Biel

Der Westast, das letzte Teilstück der A5 wird mit 2.3 km Länge die unglaubliche Summe von 2 000 000 000 (2 Milliarden) Franken verschlingen. Das wirft irgendwann die Frage auf: Wozu das Ganze? Und was könnte man anstelle dieses Projektes mit dem vielen Geld anstellen? Als Rahmenbauer habe ich mir überlegt, wie viele Velos man für dieses Geld bauen könnte. Und um es gleich vorwegzunehmen: mein Leben ist zu kurz, um so viele Bestellungen abzuarbeiten.Aber der Reihe nach.   Das statistische Durchschnittsvelo in der Schweiz kostet 1800 Franken. Will man ein qualitativ sehr gutes Velo, welches serienmässig in Biel hergestellt wird, müsste man etwas mehr investieren, sagen wir 3000 Franken. Qualitätsvelos werden von Herr und Frau Schweizer im Schnitt 14 Jahre lang gefahren, derweil die Lebenserwartung hierzulande bei knapp 83 Jahren liegt. Unter Berücksichtigung, dass die meisten in den ersten und den letzten Lebensjahren kein Velo benutzen können, benötigt also

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Mobilität Transition Urbanismus

Biel braucht Steuerzüchter und Kaufkraftlenker

Städtebau, Stadtplanung? Braucht es nicht. Was Biel benötigt, ist Stadtentwicklung. Das wird offensichtlich, wenn man sich über die grundsätzlichen Geschäftsbedingungen klar wird, die hierzulande gelten. Die Schweiz hat ein stillschweigend vereinbartes Staatsziel: Wir sind reich, reich wollen wir bleiben und noch reicher wollen wir werden. Was für die Schweiz als Ganzes gilt, gilt auch für Biel. Stadtentwicklung heisst, Verteidigung und Mehrung des Wohlstands. Dass es Städte gibt, die reicher sind als wir, ist eine tiefe Kränkung. Zürich ist das Mass der Dinge, was wir innerlich anerkennen um dann aber laut dagegen zu protestieren. Die Frage ist also, wie kann man Biel zu einem Zürich machen? Leider gibt es wenig Spielraum. Der Kuchen ist verteilt, uns bleiben die Brösmeli. Doch wir geben nicht auf, keineswegs. Was können wir tun, um reicher zu werden? Es gibt zwei Hebel, das Steuersubstrat und die Kaufkraftlenkung. Wer die Stadtentwicklung verstehen will, muss mit Substrat und

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Mobilität Urbanismus

Zeit erfahren

Gerade mal 1 Minute und 45 Sekunden wird die Fahrt vom Autobahnanschluss Brüggmoos bis zum Strandboden dauern. Zügig soll der Transitverkehr auf dem Westast der A5 bei Biel die Stadt mit Tempo 80 unterqueren. Viel schneller als heute, wo die Umfahrung noch unvollständig ist – meinen viele. Eine Vision, ein Traum von automobiler Freiheit und Dahingleiten, pfeilgerade und ohne Hindernisse. Eine Vision, ein Traum von automobiler Freiheit und Dahingleiten, pfeilgerade und ohne Hindernisse. Im Jahr 2035 – spätestens 2040 – soll er Wirklichkeit werden: Eine 2310 Meter lange, vierspurige Autobahn durch graue Tunnel- und Betonlandschaften, bei den Ein- und Ausfahrten flankiert von wuchtigen Lärmschutzwänden. Es ginge aber auch bunter: Statt den Verkehr in den Untergrund zu verbannen, könnte die bestehende Strasse zu einem städtischen Boulevard ausgebaut werden. Mit Bäumen, Plätzen sowie separaten Spuren für Auto-, Bus-, Velo- und Fussgängerverkehr. Ein Modell, wie es andernorts bereits mit Erfolg praktiziert wird. Auf

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