Leben Natur Gesellschaft Kultur Transition Urbanismus

Kinderfreundliche Wege zum Wohle aller im Quartier

Wie könnten kinderfreundliche Strassen in einer Stadt aussehen? Unsere Autorin stellt ihre Vision im Rahmen einer kleinen Geschichte aus dem Alltag der 9-jährigen Amelie vor. Amelie ist stolz darauf, selbständig in die Stadt gehen zu können. In ihrer Gemeinde gibt es kinderfreundliche Wege ins Stadtzentrum, kombiniert mit Agrihood-Projekten in den Aussenquartieren – eine Art grosser Gemeinschaftsgärten. Jeweils ein paar hundert Haushalte können dort gratis Gemüse und Früchte beziehen – ein soziales Unterfangen für mehr Zusammenhalt im Quartier. Alle können mithelfen. Alte Häuser, freie Flächen und Parks sind miteinbezogen worden. Amelie zieht ihre Schuhe an und nimmt die Einkaufstasche vom Haken. Sie freut sich sehr, weil sie heute einkaufen darf. Sie geht aus dem Haus und biegt ein paar Meter weiter in die grosse Hauptstrasse Richtung Stadt ein. Früher war das eine vielbefahrene Strasse. Jetzt fahren hier keine Autos mehr. Die Stadtverwaltung hat die Strasse mit Hilfe der Bevölkerung umgestaltet, begrünt

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Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Bieler Perlen

Vom Ich zum Wir – wo der Frieden beginnt

Wieviel Anteil haben wir selbst an den Konflikten, die um uns entstehen, wenn die äussere Welt ein Spiegel unseres Innenlebens ist? Und wenn unsere Realität durch unsere Gedanken und Emotionen geformt wird, wie wirkt es sich auf die Welt aus, wenn wir uns erlauben, zu heilen? Als ich irgendwann innehielt, da merkte ich, dass ich nichts fühlte, ich innerlich taub war. Ich merkte, dass das Gegenteil von Liebe Nichts ist.  Als ich genau hinsah, wurde mir bewusst, dass mein Leben voller Konflikte war, die meine inneren Verletzungen und Konflikte spiegelten. Schon immer sehnte ich mich nach Akzeptanz, danach geliebt zu werden, wie ich bin. Nur hatte ich schon früh gelernt, dass dies nicht nur unmöglich, sondern auch gefährlich war. So versuchte ich, zu gefallen, zu helfen, zu retten und Konfrontation zu meiden, in der Hoffnung, Verbindung zu schaffen. Dies erlaubte mir ironischerweise auch, mich zu verstecken und nicht wirklich auf

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Leben Natur

Menschen und Gärten

Die Zeitung Vision 2035, der Verein Wild & Schön zur Schaffung eines Schmetterlingskorridors sowie die Stiftung «VIA – Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser» thematisieren diesen Sommer gemeinsam die Idee „Menschen und Gärten“. Gemeinsam soll im Seeland und in Biel ein Ausrufezeichen für die Gartenkultur, die Wichtigkeit der Natur und die Biodiversität gesetzt werden. Wir präsentieren hier die Agenda. Innerhalb von „Menschen und Gärten“ kommen im Sommer und Herbst dieses Jahres, ob nun in der Zeitung oder direkt vor Ort, Gärten zur Geltung, die bereits einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten, und Menschen zur Sprache, die sich für noch mehr davon engagieren. Gärten machen Menschen glücklich – Menschen machen Gärten zu Inseln der Vielfalt. Darin steckt schon viel und doch längst nicht alles, was dem Zauber der Beziehung von Mensch und Garten innewohnt. Mal geht es ums Produzieren von Gemüse und Früchten, um ausgeklügelte Mischkultur, mal mehr

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Bildung und Wissen Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Transition

Die neuen Wanderlehrlinge – s’impliquer, au lieu d’être touriste

Sich Wissen aneignen, das für den ökologischen Wandel nötig ist, ohne gleich Hals über Kopf den Beruf zu wechseln oder eine Handwerker-Lehre anzufangen. Das Projekt „Sentiers des Savoirs – Pfade des Wissens“ will genau dies ermöglichen. Diesen Herbst waren nun in Biel und im Berner Jura die ersten sogenannten „Wanderlehrlinge“ unterwegs. Vision 2035 wollte von Prisca Müller-Zuber und Noé Thiel, zwei der Wissensträger*innen, erfahren, wie sie die Pilotphase erlebt haben und wie das Ganze zu einer anderen Wirtschaft beitragen kann. Prisca von MüZu, Was ist dir von dieser ersten Runde der Sentiers des Savoirs geblieben?  Zunächst hat mich sehr gefreut, dass es viele Anfragen gab. Die Praktikumsplätze waren rasch ausgebucht. Das zeigt uns: der Bedarf für ein solches Gefäss ist da. Zwar sind nicht alle der „Wanderlehrlinge“ von Wissenvermittler zu Wissenvermittler gegangen, wie das eigentlich die Idee des Projekts ist. Aber das Bedürfnis jener, die kamen und gingen, andere Lebensformen

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Wirtschaft Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Klimawandel Ernährung

Vegane Landwirtschaft und Lebenshöfe

In der Schweizer Landwirtschaft gibt es nebst den bekannten Problemen – industrielle Tierhaltung, Pestizideinsatz, Bodenerosion usw. -, auch vielversprechende Alternativen. Eine davon ist die biologische Landwirtschaft mit guten Wachstumszahlen. Eine weitere Lösung, die punkto Tierhaltung noch konsequenter ist, heisst vegane oder pflanzliche Landwirtschaft. Darüber wollen wir hier berichten, und lassen erfahrene Vertreter*innen dieser Landwirtschaftsausrichtung gleich selber zu Wort kommen. Man versteht, dass die Bauern und Bäuerinnen sich heute gestresst fühlen. Sie erleben keine breite Wertschätzung mehr. Ihre Produkte werden nicht mehr existenzsichernd bezahlt. Nur wegen der staatlichen Subventionspolitik halten sie etwas länger durch. In diesem Spannungsfeld gibt es herkömmlich zwei Auswege: ‘Wachsen oder Weichen’. Entweder man schliesst sich zu grösseren Betrieben zusammen. Oder man gibt ganz auf – in den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der Bauernbetriebe in der Schweiz mehr als halbiert! (siehe Artikel von Alain Bopp in Vision 2035 Nr. 44) Erst wenige der verbleibenden Betriebe

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Natur Gesellschaft

Für den Erhalt des Längholzwaldes Biel!

Im Längholzwald bei Biel sollen nächsten Winter 700 Bäume auf einer Fläche von rund zehn Hektar «gerodet» werden. SP-Stadträtin Susanne Clauss reichte Anfangs Januar die Petition «Stoppt den Kahlschlag im Längholzwald» mit über 1500 Unterschriften beim Berner Regierungsrat ein. Am 1. April druckte das «Journal du Jura» den von 64 Bürger·innen unterzeichneten offenen Bürger·innen-Brief zum Erhalt des Naherholungsgebietes Längholzwald. Beim den zuständigen Forstingenieur·innen gelten momentan im Längholzwald Douglasie, Kirsche und Bergahorn als klimaresistente Zielbaumarten. Es gelte, Buchen und Fichten zugunsten der Ahorne und Eichen zu reduzieren. Auch werden Alt- und Totholzinseln ausgeschieden. Am 12. März erhielten die Bäume, die gefällt werden sollen, ein Gesicht. Rund 10 Waldlieberhaber·innen um Sarah Kunz initiierten ihre Idee, dem Langholzwald ein Gesicht zu geben. Die Künstlerin Bettina Pittaro, die Workshops anbietet, um mit Tonerde Gesichter zu gestalten, war beratend und erklärend dabei. Sarah Kunz: «Einem Baum ein Gesicht zu geben, soll zeigen, dass ein Baum

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Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Klimawandel Brennpunkte Mobilität Urbanismus

Pionierarbeit der SBB in Biel: Rangierlok fährt nun mit Batterie statt Diesel

Im September 2022 öffnete das geschichtsträchtige SBB-Werk Biel seine Tore für zwei Tage und präsentierte erstmals die hier von Diesel- auf elektrischen Batterieantrieb umgerüstete Rangierlok Taf 200. Die Entwicklung der Lok begann vor rund drei Jahren, im Herbst 2021 legte sie die ersten Meter aus eigener Kraft zurück. Die Erfahrungen aus dem Umbau der Lokomotive werden nun auf andere Fahrzeugtypen übertragen. Interview mit Ueli Kramer, Leiter Kompetenzcenter Energiespeicher und alternative Antriebssysteme bei der SBB. Am Tag der offenen Tür konnte ich mich von den verschiedenen Bemühungen in der Antriebsumrüstung Ihrer Spezialfahrzeuge überzeugen. Damit leistet die SBB ja Pionierarbeit auf dem Weg zum klimaneutralen Betrieb ihrer Infrastruktur. Glauben Sie, dass Ihre Innovationen bald breite Nachahmungen finden? Einer der Gründe für unsere Aktivitäten war das Auslösen von Nachahmer-Projekten. Wir wollen, dass nun möglichst rasch ein Markt von verschiedenen Fahrzeuganbietern entsteht, unter denen wir quasi den Wettbewerb spielen lassen können, damit wir solide auf

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Nachhaltigkeit Krieg Leben Natur Gesellschaft Bieler Perlen Mobilität

Wandel ist machbar, Familie Nachbar

Weshalb sich unser Autor mitten in Biel für ein nachhaltigeres Flora-Carrée engagiert, welche Lösungen er sieht und auf welche Widerstände er stösst, erzählt er in diesem Bericht. Chancen bieten vor allem anstehende Erneuerungen von Heizsystemen und Elektrifizierung von Autos. Zentral dabei: gemeinsames statt einsames Handeln. Nach Corona, dem Flutsommer 2021 und dem Glutsommer 2022 zeigt uns der laufende Ukraine-Krieg auf, dass auch wir Bieler* unseren Alltag ändern müssen. Während die Stille der Heimbüro-Corona-Monate inzwischen fast wie ein Traum erscheint, erinnert uns die kriegsbedingte Teuerung täglich, wie sehr unser Lebensstil von günstigen Energie- und Rohstoffpreisen abhängt. Und wie sinnvoll es daher ist, dauerhaft sparsamer mit Energie und Rohstoffen umzugehen sowie möglichst viel davon im Inland zu erzeugen und zu nutzen. Nur: Wie schnell kann das gelingen? Die erlebten Corona- und Stromsparmonate zeigten uns, wie rasch wir uns ändern können. Als Raum- und Verkehrsplanender unterstütze ich seit 45 Jahren Interessierte bei nachhaltigerer

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Leben Natur Gesellschaft Klimawandel Brennpunkte Kultur Mobilität Urbanismus Unkategorisiert

Energie pour Bienne – wie steht die Stadt da?

Von aus dem See gewonnener Wärme bis zum Potential in Sachen Photovoltaik und Windkraft. In diesem bilinguen Interview gibt Biels Bau-, Energie- und Umweltdirektorin Lena Frank einen vertieften Einblick in die Energieversorgung der Stadt heute und in Zukunft.  Lena Frank, conseillère municipale et membre du Conseil d’administration de l’ESB, développe pour nous les projets ayant un potentiel pour Bienne ainsi que les efforts nécessaires dans le domaine des économies d‘énergie.  Ein Gespräch in Deutsch und Französisch – une toute nouvelle expérience pour les trois du comité de rédaction de Vision 2035.   Quelle est la situation de l’énergie à Bienne ? La ville de Bienne est partie prenante intégrale du système d’approvisionnement énergétique suisse et y compris mondial. Le système énergétique est tellement globalisé que si d’autres n’ont pas suffisamment d’énergie, nous n’en n’avons pas assez non plus. Ce que je peux dire, c’est qu’actuellement nous avons suffisamment d’énergie, des

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Natur Gesellschaft Urbanismus

Biel/Bienne – Siebdruck-Wandkarte als Erinnerung an die Saisonniers

Eindrücklich ist: Alle Gebäude, die farbig sind, wurden von den Saisonniers erbaut (noch detailliertere Angaben bietet die Legende, die es beim Kauf einer Karte (15.- im Neuen Museum Biel) dazu gibt.) « Wer baute das siebentorige Theben ? » fragte Bertolt Brecht in seinem Gedicht « Fragen eines lesenden Arbeiters » und spielte darauf an, dass gewisse Schlüsselpersonen in historischen Berichten fehlen. Die Saisonniers haben zusammen mit ihren Kollegen in weniger prekären Arbeitsverhältnissen — häufig Einwanderer, manchmal auch Schweizer — eine wichtige Rolle beim Bau der Stadt Biel gespielt, von den Wohnblöcken über die grossen Infrastrukturprojekte bis zum Kongresshaus.  Elisa Géhin, Jeanne Gillard und Nicolas Rivet heben auf dieser Karte der Stadt Biel die Gebäude und unsichtbare Spuren hervor, die an die Saisonniers erinnern. Die Karte stellt eine Art Gegengeschichte der Stadt dar : Eine Geschichte des bisher nicht erinnerten und gewürdigten Beitrag der Saisonniers am wirtschaftlichen Aufschwung und an

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