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Auch diese Kinder sind unsere Zukunft

In den Rückkehrzentren des Kantons Bern in Bözingen und Aarwangen leben viele Kinder von abgewiesenen Asylbewerbern jahrelang unter traumatischen Verhältnissen und ohne Perspektiven. Trotzdem sind in der Zivilgesellschaft Lichtblicke zu erkennen. In den Rückkehrzentren (RZ) des Kantons Bern leben seit Jahren junge Erwachsene, Familien mit Kindern sowie Alte und Kranke in engsten Platzverhältnissen und vorab für Frauen und Kinder knappen Hygieneeinrichtungen und nächtlichen Polizeibesuchen (siehe auch Vision 2035 Nr. 37). Diese RZ sind Unterkünfte mit vielen Mängeln auch bei der Betreuung und dem fehlenden Zugang für externe Besucher. In Biel-Bözingen – 116 Menschen aus 19 Ländern teilen sich hier sechs Wohncontainer – können die Kinder immerhin die öffentlichen Schulen besuchen und damit mit anderen Kindern in Kontakt kommen, während ihnen in Aarwangen sogar dies zum Teil verwehrt wird. Das RZ in Gampelen behandle ich in diesem Beitrag nicht, da dort viele junge Erwachsene untergebracht sind und keine Kinder.  In der

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Vision 2035 im Abo zu Weihnachten

Diesmal machen wir auch mit – und rühren im Hinblick auf Weihnachten die Werbetrommel. Denn wir meinen, etwas richtig Schönes und Nachhaltiges anbieten zu können: Ein Jahresabo Vision 2035 mit 4 Ausgaben im 2022 – und einer noch dazu, unsere gerade erschienene Nr. 38 zum Thema KINDER. Ein Geschenk ganz „made in Biel“, das etwas hergibt. Die Vision 2035 – das ist engagierter Lokaljournalismus für eine ökologischere, respektvollere, sozialere und nachbarschaftlichere Welt. Wir stehen der Transition-Bewegung nahe und rücken das ins Licht, was uns zukunftsträchtig scheint, oder diskussionswürdig, oder bedenklich. Unser Motto: Gemeinsam die Stadt verändern – Ensemble changeons la ville Und wir möchten gerne ganz viele Menschen mit unseren Artikeln erreichen – weit über die bereits bewusste und engagierte Bubble hinaus. Eine exzellente Chance dazu sind Geschenk-Abos an Nachbarn, Arbeitskolleginnen, Verwandte oder beste Freunde. Wenn viele mitmachen, knacken wir vielleicht gar die 500-Abo-Marke bis Ende Jahr. Das wäre grossartig

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Warum Begegnungen auf Augenhöhe so wichtig sind

Der Alltag kann manchmal ein richtiger Schweinehund sein. Total beschäftigt mit uns selbst und einer nicht enden wollenden To-Do-Liste stecken wir in einem Trott fest, der uns unachtsam für die wesentlichen Dinge im Leben machen kann. Darunter leidet oftmals auch der Umgang miteinander. Besonders bei Begegnungen mit Kindern. Solche Erlebnisse, ob vertraut im familiären Umfeld oder flüchtig im Alltag, können einem die eigene Kindheit wieder vor Augen führen. Dabei sollten wir uns ganz bewusst Gedanken darüber machen und uns fragen, wie Kinder die Welt sehen und erleben. Dies ist für das gegenseitige Verständnis von grosser Bedeutung. Stellen wir uns die Kindheit als Freiraum vor: Diese Zeit bietet den Kindern das ganze Spektrum an Möglichkeiten, sich zu entfalten. Gleich einem leeren Blatt Papier, das uns zu den grössten Abenteuern einlädt. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch wir Mitmenschen. Wir begleiten den Weg des Kindes hin zum Erwachsenen-Dasein, egal ob in enger

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Enkeltauglich – eine Frage der Gerechtigkeit

Ob Aufhebung der Sklaverei, Frauenstimmrecht oder Tierschutz, immer wieder ging und geht es in der Geschichte menschlicher Entwicklung um die Frage: darf man das? ist das fair? Ist das gerecht? Beim Konzept der Nachhaltigkeit handle es sich im Kern, so Uwe Schneidewind, um eine erweiterte Auffassung von dem, was wir als „gerecht“ bezeichnen. Gerechtes Handeln bezieht sich immer auf ein Gegenüber. Selbst wenn wir selbstgerecht Handeln haben wir eine Bezugsgrösse gewählt, nämlich uns selbst. Doch meistens beziehen wir uns auf ein Gegenüber. Das kann ein Partner eine Partnerin sein, aber auch eine andere Gruppe von Personen. Der Gerechtigkeitsbegriff wurde im Verlauf der Geschichte auf immer grössere Einheiten der Gesellschaft übertragen. 2017 schrieb Stephan Lessenich das Buch „Neben uns die Sintflut“. Eindrücklich beschreibt er darin die unfaire, strukturell verankerte Abschiebung sozialer und ökologischer Kosten unseres westlichen Lebensstils auf Länder des globalen Südens. Doch nicht nur in der geographischen Dimension findet diese

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Übers Zusammenleben und die Zukunft

Noch wuselt es nur so von Leben. Auf jedem Wiesenfleck, in jeder Pfütze, in jeder Stadt werkeln die unterschiedlichsten Wesen vor sich hin. Diese Masse macht Mut. Aber sie ist auch eine Herausforderung. Auszug aus einem Podcast, der dem nachgeht, was Zusammenleben ist – und was es noch sein könnte Die Erde ist eine ziemlich grosse Gross-WG. Unzählige Tiere, Pflanzen, Menschen, Bakterien und Pilze bewohnen einen einzigen Planeten. Und sie alle wollen Ähnliches und doch wieder völlig Anderes. Bei so viel Wollen und so wenig Platz scheint die Apokalypse nicht mehr weit. Wir für unseren Teil – wir, das sind Lou, Anja und Milena – wollen aber mehr Utopien und weniger Dystopien. Und am allerbesten ein paar geteilte Utopien, in denen es Platz für alle gibt. Aus diesem Grund haben wir uns gefragt: Was bedeutet das eigentlich, Zusammenleben, und was könnte es noch bedeuten? Wie sehen entsprechende Utopien und Bedürfnisse

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Blick zum Fenster raus

Wie eine neue Siedlung entsteht, aus dem Einzelnen ein kleines Dorf. Ein Einblick in die Wasenstrasse – Wohnbaugenossenschaft mit grosser sozialer Durchmischung und noch grösserem Potenzial. Friedensreich Hundertwasser (1928 – 2000), der bekannte Künstler und Architekt, vehementer Gegner jeder Standardisierung und «gerader Linie», sprach von drei Häuten, die uns umgeben. Die erste Schicht ist unsere natürliche Haut, dann folgt die der Kleider und als letzte die Mauer, unsere Wohnung oder Haus. In allen soll sich der Mensch wohlfühlen, allesamt sind intim und persönlich. Die Fenster, so Hundertwasser, sind Brücken zwischen dem Innen und Aussen.  Als einer der ersten Mieter lebe ich seit August 2016 in der Siedlung Wasenstrasse, welche Teil der Bieler Wohnbaugenossenschaft biwog ist. Die Wohnungen fanden nur zögerlich neue Bewohner*innen; das Leben, erschwert durch die Baustelle des Neubaus, fand sich nicht zurecht. Das war der Ausgangspunkt der Equipe Bonwasinage, von drei Personen ins Leben gerufen, um der Siedlung

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Tiny House als Alternative und Zukunftsmodell

Mit einer kleinen Idee zum grossen Ziel? Das Tiny House als Kleinwohnform soll es möglich machen. Die alternative Wohnform besitzt ein grosses Potential, das Wohnen der Zukunft zu revolutionieren. Der Traum vom Eigenheim erhält durch die Kleinwohnformen zunehmend Aufwind – geringen Baukosten und überschaubaren Unterhaltskosten sei Dank. Bei den Kleinwohnformen handelt es sich um einen praktisch ausgerichteten Gegenentwurf zum konventionellen Wohnen. Grundlagen bieten brachliegende Flächen bei Industrien und Überbauungen. Jede geschlossene Wohneinheit ist höchstens 40m2 gross. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Verdichtung nach innen. Kleine innerstädtische Flächen werden optimal ausgenutzt, landwirtschaftlich genutzte Flächen bleiben bestehen. Schliesslich sollen Lücken nutzbar gemacht werden.  Der Verein Kleinwohnformen Schweiz zählt über 1000 Vereinsmitglieder und vertritt die Interessen dieser Wohnidee. Das Wort Tiny House steht sinnbildlich für alternative Wohnformen, wie das Miny House, die Jurte, den Zirkuswagen und die Musterwohnung. Das Miny House besteht aus natürlichen Baustoffen und bietet Platz für ein

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Ratespiel – Wer bin ich?

„Wer bin ich?“, fragt unser Autor, und skizziert nach Darlegung des ganzen Problems eine Lösung auf, die diskutiert werden darf. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Also dann: rein ins Ratespiel. Hinweise Ich gelte als mitverantwortlich für enorme finanzielle Verluste, die der Gesellschaft auferlegt und von den Steuerzahlern getragen werden. Von Gesetzes wegen wird mir eine Schuld auferlegt, die sich regelmässig erhöht,denn Millionen von Menschen wollen, dass ich für meine Inkompetenz bezahle. Ich bin gezwungen, mit einem absoluten Minimum zu leben, und werde bezüglich eventueller Einnahmen, die mir automatisch weggenommen werden, beaufsichtigt. Ich bin ein Individuum, das sehr strikt kontrolliert wird,und muss mich sowohl beruflich als auch privat rechtfertigen und Rechenschaft ablegen. Ich benötige Spezialbewilligungen, wenn ich mein Zuhause verlassen will,und zwar für jede Zeitspanne über 48 Stunden. Ich habe mein Recht auf Schutz meiner Daten verloren, die der Schweigepflicht unterliegen,persönliche Auskünfte können ohne meine Zustimmung eingeholt werden. Es

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Mehr als ein Dach über dem Kopf

Was vor über 100 Jahren mit der industriellen Revolution begann, hat immer noch Bestand und bekommt gar wieder Aufwind: Das Modell der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften. Einblick in deren Geschichte, Entwicklung und Zukunftsperspektiven – mit unter anderem ein paar Bieler Perlen – aus Anlass des 101 Jahre Jubiläums der Wohnbaugenossenschaften Bern Solothurn. Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften sind in der Schweiz sozialpolitisch wichtige, aber insgesamt schwach vertretene Wohnungsanbieter. Ungefähr 5% aller Schweizer Wohnungen sind im Besitz von gemeinnützigen Bauträgern. Höhere Anteile finden sich in den Städten z.B. Biel (14%), Thun (11%), Bern (10%) oder – am höchsten – in Zürich (23%). Wohnbaugenossenschaften stellen den Dritten Weg zwischen Miete und Eigentum dar. Das heisst, als Mitglied einer Genossenschaft ist man aufgrund des eingebrachten Eigenkapitals sowohl Mitbesitzer*in der eigenen Siedlung und trägt Verantwortung fürs Ganze, als zugleich Mieter*in und wohnt damit in einer Wohnung. Zentral im Zusammenhang mit der Diskussion um Wohnbaugenossenschaft ist der Begriff «gemeinnützig». Gemeinnützigkeit bei

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Zivilgesellschaft vs Bürokratie: Möglichkeiten privater Unterbringung

Was können Wohnsituation, Zivilcourage und Benevol-Arbeit gemeinsam für abgewiesene Asylsuchende leisten? Und wer kann davon profitieren? Diese Fragen werden hier anhand der persönlichen Erfahrung des Autors beantwortet. Und es kommen Betroffene zu Worte. Viele abgewiesene Asylsuchende aus Ländern, in welche eine Rückkehr in absehbarer Zeit weder möglich noch zumutbar ist, leben jahrelang unter unwürdigen Verhältnissen in kollektiven Notunterkünften mit durchschnittlich 8 Franken Nothilfe pro Tag und regelmässigen Polizeikontrollen. Dies betrifft sowohl Junge, Kranke wie auch Familien mit Kindern, welche zum Teil sogar den Schulunterricht intern besuchen. Pfarrer Daniel Winkler, der sich bei Riggi-Asyl engagiert, sagt zur Situation der Langzeitnothilfe bei Menschen, die aus Ländern mit erschwerten Rückkehrbedingungen kommen – Tibet, Eritrea, Afghanistan, Iran usw.: „Die desperate Situation führt dazu, dass die betroffenen Menschen entweder depressiv und suizidal werden oder aber sich völlig gehen lassen. Beides ist für unsere Gesellschaft wenig wünschenswert.“ Viele von ihnen sind arbeitsfähig und -willig; der Antritt

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