Ein kollektiv organisierter Tag der offenen Türen verteilt auf das ganze Stadtgebiet: Damit tritt die Bieler IG Freiraum/Stadtleben am 22. Oktober 2022 an die Öffentlichkeit und lädt ein, ein Netzwerk kennenzulernen, in dem sich vielerlei Organisationen und engagierte Privatpersonen zusammengeschlossen haben, die sich für eine diverse, nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung einsetzen. Le même article se trouve ici en français : Journée des portes ouvertes – 22. octobre 2022 – Réseau pour des espaces libres et une ville de Bienne vivante Beschreibungen der teilnehmenden Organisationen und einige Bilder findest Du weiter unten. Im September 2021 trafen sich rund acht Vertreter*innen aus vier Bieler Organisationen, welche sich zivilgesellschaftlich und auf unterschiedliche Weise für eine lebendige Stadt Biel und vielseitige Freiräume einsetzen. Zu Beginn beteiligten sich Mitglieder der Vereine ensembleSTARK, Kulturschutzgebiet, Schlachthof Kulturzentrum und Loco Club. Ziel war es, ein regionales Netzwerk für Organisationen und engagierte Privatpersonen aufzubauen, den Wissensaustausch zu fördern und
WeiterlesenKategorie: Urbanismus
Col-Art – Kunstvielfalt mit Bieler Wurzeln
Eine Schweizer Stadt verkörpert mehr wie andere Vielfalt an Menschen, Sprachen, Kulturen, Einstellungen…Unser Biel-Bienne! Und was die meisten hier nicht wissen: Eine internationale Kunstbewegung, die mit ihren 54 Jahren immer noch in den Kinderschuhen steckt, hat ihre Wurzeln wesentlich hier. Der Begründer erzählt gleich selbst. Col-Art ist die Kurzbenennung für „koordinierte Kollektivkunst“. Eine Kunstrichtung, in der mehrere Kunstschaffende frei in ihrem Stil Teile des Gemeinschaftswerkes gestalten, sei dies zeitgleich an einem Bild arbeitend oder nacheinander Elemente davon erschaffend. Spielarten gibt es viele, Regeln kaum. Manchmal gibt jemand vor, wer in welchem Bereich malt, manchmal entstehen das Bild und dessen Aufteilung aus dem Moment heraus. Ich – ein waschechter Bieler, der mit seiner Mutter Französisch sprach und mit meinem Vater Bieldütsch – begründete Col-Art 1968 in Zürich, Basel, Bern und Biel-Bienne, gemeinsam natürlich mit befreundeten Malerinnen und Malern… Das erste Bieler Col-Art-Gemälde – entstanden im Dezember 1968 und Januar 1969 in
WeiterlesenFür ein cooles Biel
Am 26. August 2022 lancierte eine breite Allianz aus lokalen und kantonalen Gruppierungen und Parteien die Stadtklima-Initiative Biel. Sie schafft den notwendigen Platz für ein Biel, das sich dem veränderten und sich weiter verändernden Klima anpassen kann. Während zehn Jahren soll jährlich mindestens 1% der Strassenfläche umgewandelt werden: Eine Hälfte davon wird entsiegelt und begrünt. Die andere Hälfte wird dem Fuss-, Velo- sowie öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt. Mit der Klimaerwärmung nimmt in der Schweiz sowohl die Anzahl Hitzetage als auch die der Tropennächte zu. Besonders betroffen sind dabei die Städte: Strassenflächen und Gebäude strahlen die Hitze ab und erschweren das Abkühlen in der Nacht. Trockenheit und Hitze hinterlassen dabei deutliche Spuren in unseren Grünflächen. Aber nicht nur die Bäume leiden unter den veränderten Bedingungen: Spätestens seit dem Hitzesommer 2003 steht auch die Gesundheit der Menschen im städtischen Raum im Vordergrund. Wenn die Abkühlung fehlt, erholt sich der Körper weniger
WeiterlesenLabCity – mutig angerührt. Und jetzt?
Stattliche Bäume vor dem Bahnhof, üppig bepflanzte Mulden in der Nidaugasse, eine schwungvolle meterhohe Schlaufentreppe auf dem Zentralplatz: Tina Messer, Raphael Benz und Matthias Gebel haben im Rahmen der Aktion LabCity diesen Sommer in der Bieler Innenstadt mit der grossen Kelle angerichtet. Einfach mal machen und testen was wie ankommt statt lange reden, war dabei ihr Motto – immer im Austausch mit der Bevölkerung. Aber was bleibt, wenn bald abgeräumt wird? Wie sieht die Stadt von Morgen aus? Das ist die zentrale Frage von LabCity, einer Aktion zur Wiederbelebung der Innenstadt, die diesen Sommer für Aufsehen gesorgt hat. Ursprünglich initiiert von der Stadt Biel, um eine Antwort auf das Ladensterben und die Einkaufs-Verschiebung ins Internet zu finden, war es nun ein Verein, der verschiedene Plätze bespielte. Gegründet haben ihn die beiden Bieler Kommunikations- und Eventbüros GebelGebel und Messer Benz. Die Stadt Biel ist zur Partnerin geworden und hat einen Beitrag
WeiterlesenBiodiversität in der Stadt, geht das?
Was geschieht in der Stadt Biel zu Biodiversität und was können deren Einwohnerinnen und Einwohner selbst beitragen? Unsere Autorin hat Fachleute befragt und ein aktuelles Projekt speziell unter die Lupe genommen, hinter dem Forscher*innen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften stehen. Zwischen Parkplatz und Schulhaus Wildermethmatte entdeckt man beim Vorbeispazieren einen niederen Holzzaun. Dahinter ragt der hohe Samenstand einer Nachtkerze empor, eine Pflanze, die vor allem für Nachtfalter eine wichtige Nahrungsquelle ist. Sie entfaltet ihre essbaren Blüten in der Dämmerung, ein Schauspiel dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Zwischen den hohen Stauden leuchten die rosaroten Blüten des Storchenschnabels. Es handelt sich um eine von drei Mischpflanzungen in Biel, welche die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) angelegt hat; die anderen beim Friedhof Mett und an der Portstrasse/Erlacherweg. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt soll die ZHAW damit mehr über die Biodiversität und ihre Förderung in städtischem Raum herausfinden. Insgesamt
Weiterlesen13.5 Millionen Liter Trinkwasser für Biel – jeden Tag
Biel ist eine Wasserstadt – auch ohne Agglolac. Da sind die Quellen am Jurahang, die einst zur Gründung der Stadt an dieser Lage führten. Da ist der See, dessen Wasser sechs Mal im Jahr vollständig ausgetauscht wird. Da ist die Schüss mit ihren Armen, die das Stadtbild prägen. Da ist das Grundwasser, das bei jedem grösseren Bauvorhaben Spundwände nötig macht. Und wie läuft das eigentlich mit der Trinkwasserversorgung, den unsichtbaren Röhren, Pumpen und Reservoiren? Einblicke in Biels Wasserwelt mittels kleiner fiktiver Geschichten voller Fakten und Zahlen. In Madretsch steht eine Studentin frühmorgens in der Küche ihrer WG im dritten Stock eines Altbaus. Sie dreht den Kalt-Wasserhahn auf und lässt das Wasser laufen. Sie hat einmal in einem Artikel im Bieler Tagblatt gelesen, dass es ratsam sei am Morgen vor dem Trinken das Kaltwasser einige Minuten fliessen zu lassen, damit kein über Nacht in den Leitungen gestandenes Wasser im Glas landet.
Weiterlesen„Die Klimaerwärmung ist kein Schreckgespenst der Zukunft mehr“
„climate justice now“ fordern die Bieler Klimastreikenden energisch und sind wieder einmal lautstark durch die Innenstadt gezogen. Vor dieser Demo im Rahmen eines Internationalen Klimastreiks gab es Ansprachen und Gesänge, und Reden zweier engagierter junger Aktivisten auf dem Zentralplatz. Vision 2035 publiziert diese hier exklusiv. Die Rede von Dimitri Vogt: „Stellen Sie sich vor, Sie lassen Wasser in eine Badewanne einlaufen. Es läuft und läuft, und das Wasser steigt und steigt, und langsam kommt es immer näher und näher an den Rand. Nun befindet es sich schon gefährlich nahe am Überschwappen, an einigen Stellen beginnt es sogar bereits überzulaufen. Was können Sie tun? Sie können versuchen mit einem Eimer die Badewanne so schnell wie möglich auszuschöpfen, bevor neues Wasser nachgeflossen ist. Sie können das gleiche natürlich auch mit einem Kaffeelöffel versuchen. Wenn sie sehr flink sind schaffen sie es vielleicht, das Überschwappen ein paar Sekunden hinauszuzögern. Sie können auch einfach abwarten, denn
WeiterlesenSelbstbestimmt und partizipativ wohnen
Der Bieler Verein IG «Interessengemeinschaft Selbstbestimmtes Wohnen» träumt von einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt. Ein Haus, in dem man mit unterschiedlichen Menschen zusammenleben wird, die ähnliche Vorstellungen vom Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Sport und Geniessen haben. Und die sich auch im Austausch mit der Nachbarschaft sozial und kulturell vernetzen wollen. Bereits bei der Projektplanung wollen sie sich partizipativ einbringen. Modernes Wohnen – weniger Haben, mehr Sein Woher kommt das Bedürfnis nach gemeinschaftlicheren Lebensformen? – Im Vorwort zum Buch ‘Eine Geschichte des gemeinschaftlichen Wohnens’ steht: ‘Das gemeinschaftliche Wohnen gründet in der Idee, die Privatsphäre zu reduzieren und der gemeinschaftlichen Sphäre mehr Fläche und Gewicht zu verleihen’. Und weiter: ‘Wohnen als gemeinschaftliches Erlebnis zu begreifen, widerspricht dem Wohnen als Idee der höchsten Form von Privatheit…’. Der Wunsch nach Privatheit ist in den letzten Jahrhunderten immer wichtiger geworden, parallel zur ökonomischen Entwicklung und dem zunehmenden Individualismus. Doch heute scheint diese Entwicklung an ihr Ende zu kommen.
WeiterlesenEin Brief aus der Zukunft
Biel, 1. August 2051 Liebe Ida, gibt es überhaupt ein grünes Bauen? Dahinter steckt eine vertrackte Frage: Wie viel Wachstum ist nötig? Es gibt so viel Wachstum, wie Geld vorhanden ist. Da wir nach 1950 im Geld schwammen, haben wir bis 2021 mehr gebaut als alle Generationen seit den Römern zusammen, Ergebnis: la Suisse gonflée. Man konnte dem Wohlstand bei der Arbeit zusehen. Immerhin kamen wir um la Suisse doublement gonflée herum. Das ist der Zweitwohnungsbeschränkung und dem revidierten Raumplanungsgesetz zu verdanken. Das Siedlungsgebiet ist in den letzten dreissig Jahren nur wenig gewachsen, neue Einzonungen kamen nur noch in Ausnahmefällen vor. Das Zauberwort hiess Verdichtung nach innen. Es gab 2021 in Biel keine grüne Baupolitik. Aber es gab es die Verdichtung nach innen schon seit 850 Jahren. In der Altstadt. Wachstum nach innen hiess über Jahrhunderte Umbau, Ausbau, Aufstocken. Voilà l’exemple. Heute begrenzt statt der Mauer die Zonenordnung den verfügbaren
Weiterlesen„Wie wollen wir wohnen?“
Unter diesem Titel gibt es ab sofort und bis am 30. September im „der ORT“ eine grosse interaktive Ausstellung zu sehen. Die Wohnbaugenossenschaften Bern-Solothurn feiern damit 101 Jahre gemeinnützigen Wohnungsbau und laden spielerisch die Besucher*innen ein ihre Meinung kundzutun: „Wie wollen wir wohnen?“ „Welche Wohnform können Sie sich für sich vorstellen?“ „Was bedeutet Nachbarschaft für Sie?“ „Welche Räume würden Sie gerne in einem Mehrfamilienhaus gemeinschaftlich benutzen?“ Die Geschichte zeigt – wenn preisgünstiger Wohnraum gefordert ist, bieten gemeinnützige Wohnbauträger mit dem Bau oder Kauf von Mehrfamilienhäusern oder Siedlungen zentrale Dienstleistungen für die Gesellschaft. Wohnen in einer Genossenschaft und Mitglied werden mit Mitbestimmung ist neben dem Wohneigentum und den Privatanbietern der dritte Weg, wie Menschen wohnen können. In der Region Biel bieten 30 Wohnbaugenossenschaften mehr als 4000 Wohnungen an. Im Rahmen seines 101-Jahr-Jubiläums wird der Regionalverband Wohnbaugenossenschaften Bern-Solothurn mit diversen Veranstaltungen das Jubiläum zelebrieren und mit der Ausstellung „Wie wollen wir wohnen?“
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