Biel – Schweizer Stadt des Wandels! Unsere beiden Autoren haben erkannt, dass wir das Potential besitzen, Vorbild für neue, zukunftsgerichtete Gesellschafts-Entwürfe zu werden. Unzählige Ideen und Projekte erzählen bereits von dieser wandlungsfähigen Gesellschaft, die noch ganzheitlicher, kreativer und nachhaltiger wirkt. Und Tom und Martin fragen sich: Was wäre, wenn wir dieser Stadt im Wandel eine lokale Währung als Identifikationsmittel schenken würden? Sie nennen sie spontan «ICI – unsere Kreislauf-Währung für das Hier und Jetzt». Jaël, 21, StudentinIch lebe in einer WG und besuche die Kunstgewerbeschule. Zusammen mit einem ETH-Studenten und zwei jungen Berufsmenschen bewohnen wir eine 5-Zimmer-Wohnung im Zentrum. Geld hat von uns niemand und wir sind immerzu auf dem letzten Drücker. Seit «ICI» lanciert wurde, haben wir als WG eine Einnahmequelle, die uns allen zugutekommt. Mit der Nachbarschaftshilfe und Abfallrecycling-Sache – wir wohnen in einem grossen Wohnblock mit einigen alten Menschen – füllt sich unser Konto jeden Monat ein
WeiterlesenSeries: Nr. 40 - 2022/06
Etwas mehr Panik bitte!
Wären Klimazonen mit blossem Auge sichtbar, so könnten wir aktuell in Echtzeit beobachten, wie sich die warmen Klimazonen täglich um 54 Meter nach Norden bewegen; pro Stunde sind das 2,25 Meter. Welche weitreichenden und dramatischen Auswirkungen das mit sich bringt, beschreibt Mark Lynas in der Neuauflage seines Buches „6 Grad“. 6 Kapitel des Schreckens Die formale Struktur des Buches – je ein Kapitel pro Grad globaler Erwärmung – ist etwas irreführend , denn wir haben es in der Realität mit ineinandergreifenden, vernetzten und vor allem hoch komplexen, sich manchmal selbst verstärkenden (Kipppunkte!) und deshalb schwer vorhersagbaren Prozessen zu tun, die sich kaum an dieses klare 1,2,3…-Grad Szenario halten. Dennoch ermöglicht uns diese Einteilung eine gewisse Orientierung über das, was auf uns zukommen könnte. Oder wird. Zudem – aber das erfahren wir erst nach einem informativen Abstecher in die Klimapaläontologie gegen Ende des Buches – stehen die 6 Grad für den Temperaturanstieg um
WeiterlesenVom Wert solidarischer Gemeinschaftlichkeit
In jüngster Zeit werden wir uns der menschlichen Verletzlichkeit besonders bewusst. Klimakatastrophe, Corona-Virus, Ukrainekrieg, sicherheitspolitische Fragen, wirtschaftliche Versorgungsengpässe, gesellschaftliche Gräben sind einige Stichworte dazu. Das rücksichtslose individualistische Streben nach Eigennutz, am reinsten in der privaten Wettbewerbswirtschaft realisiert, nähert sich seinem Ende. Doch es werden auch vermehrt Ansätze zur Kooperation diskutiert. Grundeinkommen und Bürgerdienst sind zwei Ideen, die zeigen, dass Zusammenarbeit und Gemeinschaftlichkeit zu kurz gekommene, aber durchaus aktuelle Werte sind. Unsere gängige Wertehierarchie wird durcheinandergewirbelt. Das im modernen Wirtschaftssystem verankerte individualistische Ego-Prinzip des Eigennutzes taugt kaum noch. Seit der Aufklärung Ende des 17. Jahrhunderts ist der Individualismus zum dominanten gesellschaftlichen Leitprinzip geworden und geht heute der sozialen Eingliederung des Einzelnen vor. Das ‘Haben’ kommt vor dem ‘Sein’, das ‘Ich’ vor dem ‘Wir’. Das egoistische materielle Streben aller Individuen ist inzwischen bestimmend für die gesellschaftliche Ordnung. Vollständig verwirklicht ist dieses Prinzip im wirtschaftlichen Bereich. Privateigentum steht praktisch über allem, Wettbewerb auf
WeiterlesenVon der Herausforderung Werte im schulischen Rahmen zu vermitteln
Als Quereinsteiger macht der Autor aktuell eine Mutterschaftsvertretung an einer Oberstufe. Von Anfang an war er mit seinen Werten und deren Vermittlung konfrontiert. Ein Erfahrungsbericht. «Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir eine Chance geben!» Mit diesem Satz endete mein Bewerbungsschreiben. Ich hatte mich soeben auf eine Mutterschaftsvertretung in den Fächern Deutsch, Französisch sowie Sport und Bewegung an einer Oberstufe im Kanton Bern beworben. Im Gepäck: meine Begeisterung für Sprachen (und Sport), eine Ausbildung als Fachübersetzer (Französisch>Deutsch), diverse Erfahrungen mit Jugendlichen im Rahmen von Workshops zu den Themen Gärtnern und Saatgutproduktion, und eine grosse Portion Neugier und Enthusiasmus. In diesem Kontext erhielt ich Ende Januar die Chance und trat an, «meinen» 17 pubertierenden Schüler*innen einen Werterahmen abzustecken. Wie sollte dieser aussehen? Relativ schnell schälten sich bei mir drei tief verwurzelte Überzeugungen heraus, die ich im Unterricht besonders hervorheben wollte. Erstens: Wir sind ein Team respektive ein Kollektiv, wir arbeiten miteinander
WeiterlesenWas ist wirklich wichtig im Leben? Werte werden.
Was wir tun und was wir unterlassen, hat viel mit Werten zu tun. Es gibt Verpflichtungen, deren Handlungen sich nicht immer mit unseren Werten decken. Oder wir sind in etwas hineingerutscht, das wir eigentlich gar nicht wollten und realisieren dies erst im Nachhinein – wenn wir uns Zeit nehmen, in uns hinein horchen. Ein Sophrologe gibt Einblick, wie wir die uns wichtigsten Werte kennen lernen können und wie das zu einem authentischen, zufriedenen Leben beiträgt. Der Begriff ‚Wert‘ ist verwandt mit „werden“, das entstehen, geschehen bedeutet. Etymologisch wird er als Geltung, Bedeutung habend, geschätzt, kostbar, lieb, beschrieben. Natürlich meint er auch Preis, Wertschätzung und bezieht sich auf ein meist in Geld ausgedrücktes Äquivalent eines Gegenstandes, einer Dienstleistung. Güter besitzen einen materiellen oder immateriellen Wert, zugeschrieben einer sogenannten Marktlogik oder der individuellen Vorliebe, die verbunden ist mit einer persönlichen Geschichte, einem Erlebnis, etwas, das einen geprägt hat und das Freude, vielleicht
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