Natur Gesellschaft Urbanismus

Wie lebensfreundlich ist Biel?

Viele werden nun an Kultur, Bademöglichkeiten, Lebensstandard, Offenheit der Bevölkerung, Sicherheit, Angebote zur Kinderbetreuung, Ausgang und internationale Anbindung denken. Unser Autor Christian Wittker auch, allerdings aus Sicht der Vögel. Wenn ich an einem Frühlingsmorgen durch Biel spaziere, oder Exkursionen leite, treffe ich regelmässig über 20 verschiedene Vogel-Arten an. Auf der Runde Stadtpark – Madretschschüss – Silbergasse – Gartenstrasse – Logengasse sind neben den «allgemein bekannten» Arten auch Gartenbaumläufer, Wasseramsel, Gänsesäger, Girlitz, Distelfink, Alpensegler, Türkentaube, Schwarzmilan und viele mehr zu beobachten. In der Dämmerung bekommt man mit etwas Glück noch den Biber zu sehen. 100 Arten in Biel Vögel sind wichtige Indikatoren für die Biodiversität, das heisst, sie verraten uns viel über die Vielfalt und Qualität der Lebensräume in einem bestimmten Gebiet. Vögel haben den grossen Vorteil, dass sie (zumeist) tagaktiv sind und zudem lautstark auf sich aufmerksam machen. Es gibt genügend Arten, um sinnvolle Aussagen zu machen und gleichzeitig ist

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Gesellschaft Kultur Urbanismus

Col-Art – Kunstvielfalt mit Bieler Wurzeln

Eine Schweizer Stadt verkörpert mehr wie andere Vielfalt an Menschen, Sprachen, Kulturen, Einstellungen…Unser Biel-Bienne!  Und was die meisten hier nicht wissen: Eine internationale Kunstbewegung, die mit ihren 54 Jahren immer noch in den Kinderschuhen steckt, hat ihre Wurzeln wesentlich hier. Der Begründer erzählt gleich selbst. Col-Art ist die Kurzbenennung für „koordinierte Kollektivkunst“. Eine Kunstrichtung, in der mehrere Kunstschaffende frei in ihrem Stil Teile des Gemeinschaftswerkes gestalten, sei dies zeitgleich an einem Bild arbeitend oder nacheinander Elemente davon erschaffend. Spielarten gibt es viele, Regeln kaum. Manchmal gibt jemand vor, wer in welchem Bereich malt, manchmal entstehen das Bild und dessen Aufteilung aus dem Moment heraus. Ich – ein waschechter Bieler, der mit seiner Mutter Französisch sprach und mit meinem Vater Bieldütsch – begründete Col-Art 1968 in Zürich, Basel, Bern und Biel-Bienne, gemeinsam natürlich mit befreundeten Malerinnen und Malern… Das erste Bieler Col-Art-Gemälde – entstanden im Dezember 1968 und Januar 1969 in

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Gesellschaft Klimawandel

Sportkomplex Bözingen: Darf man zum Sport „nein“ sagen?

Mit dem Rücken zur Wand, angesichts einer sich abzeichnenden dauerhaften Energiekrise, einer damit verbundenen Inflation, die historische Höchststände erreicht, und einer globalen Umwelt- und Gesundheitskrise – ist es wirklich notwendig, dass Biel auch die „Stadt des Sports“ wird, wie die Behörden behaupten und dies mit Kosten von CHF 18 Millionen für die Stadt? Am 30. Juni dieses Jahres stimmte eine überwältigende Mehrheit des Bieler Stadtrats einem Verpflichtungskredit von insgesamt CHF 26,6 Millionen zu. Dieses Geld sollte für den Bau eines Sportkomplexes („Sportfabrik“) im Bözingenfeld verwendet werden. Für die Mehrheit des Stadtrats gibt es viele gute Gründe, das Projekt zu unterstützen. Verschiedene Partnerschaften ermöglichen ein verlockendes Finanzierungspaket, das den Beitrag der Stadt auf „nur“ CHF 18 Millionen reduziert. Der Schweizer Alpen-Club (SAC), der Turnverein Turnzentrum Bern (TZB) und die Bieler Inlinehockey-Vereine gehören zu den Partnern und werden über spezielle Infrastrukturen verfügen. Das nationale Leistungszentrum für Sportklettern wird eine Halle für das

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Gesellschaft

Von Diversität und Diskriminierung

Unsere Autorin erzählt selbst die bewegende und ermüdende Geschichte, wie sie und ihre Frau Eltern wurden – vom Kinderwunsch bis zur letztlich nötigen Stiefkindadoption. Zusammenfassend: „Wir haben uns entschieden, dass wir Kinder wollen. Wir wussten, dass wir Diskriminierung ausgesetzt sein werden. Wir hatten keine Ahnung wie erschöpfend diese Diskriminierung sein kann.“ Ich habe mir vor der Geburt unseres Kindes häufig die Frage gestellt, was ein Kind zu bekommen für Konsequenzen für dieses Kind hätte. Ich fragte mich auch, ob es fair wäre, so egoistisch zu sein, denn je nach spiritueller Einstellung hat ein Kind ja mehr oder weniger Einfluss, in welche Familie es geboren wird. Das führte auch zu den Fragen, ob sich alle Menschen Kinder wünschen dürfen, und ob alle Menschen Kinder haben sollten? Sie fragen sich vielleicht, wieso ich mich dies frage. Wer sollte denn keine Kinder haben dürfen? Nun: Es gibt eine bedenklich grosse Anzahl von Menschen,

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Natur

Vielfalt unter den Füssen

Die urbane Gärtnerin Anja Fonseka wollte mehr über den Boden wissen, dem sie ihre Gemüse- und Beerenernten verdankt. Je mehr sie über Pflanzen lernte, umso mehr wurde ihr klar, dass ein gesunder Boden die Basis von allem ist. Deshalb entschloss sie sich zu einer Ausbildung an der Soil Food Web School. Dabei ist ihr so manches Licht aufgegangen. In diesem Beitrag teilt sie ihre Faszination für die Geheimnisse der Böden – und sie erklärt, wie schlecht es um sie steht. Boden ist ein lebendiger Organismus. Oder noch besser: Boden ist ein Körper, bestehend aus Abermillionen von Mikro- und Makroorganismen – er ist Teil eines riesigen Zyklus von Mineralien, Nährstoffen, Gasen und Wasser. Tatsächlich ist das Leben im Boden der entscheidende Faktor, der das Leben auf unserem Planeten im Kreislauf hält. So erstaunt es nicht, dass der Boden in mystischen Entstehungsgeschichten eine zentrale Rolle spielt. Er kommt in fast allen diesen

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Natur Urbanismus

Biodiversität in der Stadt, geht das?

Was geschieht in der Stadt Biel zu Biodiversität und was können deren Einwohnerinnen und Einwohner selbst beitragen? Unsere Autorin hat Fachleute befragt und ein aktuelles Projekt speziell unter die Lupe genommen, hinter dem Forscher*innen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften stehen. Zwischen Parkplatz und Schulhaus Wildermethmatte entdeckt man beim Vorbeispazieren einen niederen Holzzaun. Dahinter ragt der hohe Samenstand einer Nachtkerze empor, eine Pflanze, die vor allem für Nachtfalter eine wichtige Nahrungsquelle ist. Sie entfaltet ihre essbaren Blüten in der Dämmerung, ein Schauspiel dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Zwischen den hohen Stauden leuchten die rosaroten Blüten des Storchenschnabels. Es handelt sich um eine von drei Mischpflanzungen in Biel, welche die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) angelegt hat; die anderen beim Friedhof Mett und an der Portstrasse/Erlacherweg. Im Auftrag des Bundesamts für Umwelt soll die ZHAW damit mehr über die Biodiversität und ihre Förderung in städtischem Raum herausfinden. Insgesamt

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Natur Gesellschaft Kultur Urbanismus

LabCity – mutig angerührt. Und jetzt?

Stattliche Bäume vor dem Bahnhof, üppig bepflanzte Mulden in der Nidaugasse, eine schwungvolle meterhohe Schlaufentreppe auf dem Zentralplatz: Tina Messer, Raphael Benz und Matthias Gebel haben im Rahmen der Aktion LabCity diesen Sommer in der Bieler Innenstadt mit der grossen Kelle angerichtet. Einfach mal machen und testen was wie ankommt statt lange reden, war dabei ihr Motto – immer im Austausch mit der Bevölkerung. Aber was bleibt, wenn bald abgeräumt wird? Wie sieht die Stadt von Morgen aus? Das ist die zentrale Frage von LabCity, einer Aktion zur Wiederbelebung der Innenstadt, die diesen Sommer für Aufsehen gesorgt hat. Ursprünglich initiiert von der Stadt Biel, um eine Antwort auf das Ladensterben und die Einkaufs-Verschiebung ins Internet zu finden, war es nun ein Verein, der verschiedene Plätze bespielte. Gegründet haben ihn die beiden Bieler Kommunikations- und Eventbüros GebelGebel und Messer Benz. Die Stadt Biel ist zur Partnerin geworden und hat einen Beitrag

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Klimawandel Transition Urbanismus

Für ein cooles Biel

Am 26. August 2022 lancierte eine breite Allianz aus lokalen und kantonalen Gruppierungen und Parteien die Stadtklima-Initiative Biel. Sie schafft den notwendigen Platz für ein Biel, das sich dem veränderten und sich weiter verändernden Klima anpassen kann. Während zehn Jahren soll jährlich mindestens 1% der Strassenfläche umgewandelt werden: Eine Hälfte davon wird entsiegelt und begrünt. Die andere Hälfte wird dem Fuss-, Velo- sowie öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt. Mit der Klimaerwärmung nimmt in der Schweiz sowohl die Anzahl Hitzetage als auch die der Tropennächte zu. Besonders betroffen sind dabei die Städte: Strassenflächen und Gebäude strahlen die Hitze ab und erschweren das Abkühlen in der Nacht. Trockenheit und Hitze hinterlassen dabei deutliche Spuren in unseren Grünflächen. Aber nicht nur die Bäume leiden unter den veränderten Bedingungen: Spätestens seit dem Hitzesommer 2003 steht auch die Gesundheit der Menschen im städtischen Raum im Vordergrund. Wenn die Abkühlung fehlt, erholt sich der Körper weniger

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Gesellschaft Transition Urbanismus

Tag der offenen Türen am 22. Oktober 2022 – Netzwerk für Freiräume und eine lebendige Stadt Biel

Ein kollektiv organisierter Tag der offenen Türen verteilt auf das ganze Stadtgebiet: Damit tritt die Bieler IG Freiraum/Stadtleben am 22. Oktober 2022 an die Öffentlichkeit und lädt ein, ein Netzwerk kennenzulernen, in dem sich vielerlei Organisationen und engagierte Privatpersonen zusammengeschlossen haben, die sich für eine diverse, nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung einsetzen. Le même article se trouve ici en français :  Journée des portes ouvertes – 22. octobre 2022 – Réseau pour des espaces libres et une ville de Bienne vivante Beschreibungen der teilnehmenden Organisationen und einige Bilder findest Du weiter unten. Im September 2021 trafen sich rund acht Vertreter*innen aus vier Bieler Organisationen, welche sich zivilgesellschaftlich und auf unterschiedliche Weise für eine lebendige Stadt Biel und vielseitige Freiräume einsetzen. Zu Beginn beteiligten sich Mitglieder der Vereine ensembleSTARK, Kulturschutzgebiet, Schlachthof Kulturzentrum und Loco Club. Ziel war es, ein regionales Netzwerk für Organisationen und engagierte Privatpersonen aufzubauen, den Wissensaustausch zu fördern und

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Gesellschaft

Biel – Stadt der Vielfalt

Vielleicht rührt das besonders ausgeprägte Interesse der Bieler Bevölkerung am Fremden, am Ungewohnten und am Exotischen daher, dass Biel-Bienne im Laufe der Geschichte zu einer echt zweisprachigen Stadt geworden ist. Und natürlich auch, weil diese Stadt im letzten Jahrhundert dank der Uhrenindustrie mit der ganzen Welt in Verbindung gekommen ist. Dies hat die Bereitschaft, über die Stadt-, Kantons- und Landesgrenzen hinaus aufeinander zu zu gehen, zum Charakteristikum von Biel werden lassen. Vor zwei Jahren sind wir nach Biel umgezogen, in die kleinste Metropole der Welt, so höre ich manchmal. Immer wieder ergeben sich erstaunliche Eindrücke von Multikulturalität, von Vielfalt, von Mannigfaltigkeit. Mir gefällt es hier! – Ein Vergnügen jedesmal, wenn ich am Zentralplatz oder beim Bahnhof beobachte, wie die unterschiedlichsten VerkehrsteilnehmerInnen ineinander verwoben sich in alle Richtungen bewegen… Fliessend in vernünftigem Tempo verkehren Busse vom und zum Bahnhof über den Zentralplatz… Gebremste Autos und Motorräder lassen den Vortritt auch ohne

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