Leben Gesellschaft

100 Jahre SCI Schweiz – im Einsatz für den Frieden

Die Geschichte des Service Civil International (SCI) geht zurück auf ein Treffen von christlichen Pazifistinnen und Pazifisten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in Bilthoven (NL). Mit dabei war der Schweizer Ingenieur Pierre Cérésole, der die Idee eines internationalen freiwilligen zivilen Dienstes für den Frieden als erster in die Tat umzusetzen versuchte – im Winter 1920/21 im kriegsversehrten Frankreich. Und vor einhundert Jahren – im Sommer und Herbst 1924 – fanden die ersten «Zivildiensteinsätze» auf Schweizer Boden statt: Ein Rückblick auf die Geschichte der Zivildienstbewegung – übernommen aus der Friedenszeitung. Im Oktober 1919, also weniger als ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, trafen sich christlich motivierte Pazifisten und einige Pazifistinnen aus mehreren europäischen Ländern im niederländischen Bilthoven im Haus des bekannten Reformpädagogen Kees Boeke, um zu diskutieren, wie kriegerische Katastrophen in Zukunft vermieden werden könnten. An diesem Treffen nahm, auf Anregung von Leonhard Ragaz, auch Pierre Cérésole teil:

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Ist Frieden möglich?

Das Büro für Neue Politik hat nach den Voraussetzungen und Bedingungen für einen stabilen Frieden geforscht. Es ist der Frage nachgegangen, was für politische Rahmenbedingungen notwendig sind, dass der demokratische Grundsatz «Unus pro omnibus, omnes pro uno» (einer für alle, alle für einen) konsequent umgesetzt wird und Wohlstand und Wohlfahrt für alle garantiert sind. Das Büro für neue Politik Büro für Neue Politik Breit abgestützt ist von der Bevölkerung und von Fachleuten die Erkenntnis, dass Gruppen, in denen die Menschen einander zuhören und aufeinander zugehen und in denen für das Wohl aller gesorgt ist, am stabilsten sind. Uns ist es in Gemeinschaften wohl, in denen alle Sichtweisen angehört und in Entscheiden alle Aspekte berücksichtigt werden. Demokratien halten das Gemeinwohl hoch. In der Präambel der Schweizerischen Verfassung ist dies auch explizit ausformuliert. Wir sind eine Konkordanz- und Konsensdemokratie. Umso erstaunlicher ist es, dass der politische Alltag und das Zusammenleben oft von

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Talent in Biel

Wir Menschen haben alle unterschiedliche Talente. Wir können sie im Beruf verwirklichen oder als Hobby. Die Philosophie des Zeittauschsystems ist, ganz bewusst Talente zu tauschen. Es macht auch auf menschlicher Ebene einen Unterschied, wenn man Zeit und Talent – statt Geld – tauscht. Jana Honegger, welche die Talent Regio-gruppe Biel/Bienne-Jura neu koordiniert, erzählt im Interview von ihren Erfahrungen mit Zeittauschsystemen. Jana, du bist neu nach Biel gezogen und möchtest hier die Regiogruppe der Talent Zeittauschbörse ankurbeln – wie kommt es dazu? Ich habe von 1991 bis 1994 in Totnes in England gelebt. Dort war ich im Vereinsvorstand der Lokalwährung Acorn aktiv, welche sich am L.E.T. System orientierte. Das war eine sehr inspirierende Zeit, die mich stark geprägt hat. Was hat dich denn daran inspiriert? Ich war damals neu in diesem kleinen Städtchen, kannte noch niemanden. Kommt dazu, dass ich mit einem Kleinkind alleinerziehend war. Finanzen und Ressourcen waren knapp. Jemand

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Frieden am Himmel

Frieden am Himmel Was war das dort am Himmel über Biel?  Es schien wie ein Zeichen! Gestern am späten Morgen wurde über Biel an mehreren Orten ein grosses, rosafarbenes Raumschiff gesehen.  Überall fotografierten Spaziergänger und Passanten dieses einzigartige Phänomen!  Beobachtet wurde das Raumschiff, welches sich wie auf der Suche zu befinden schien, später ebenfalls in Bern.  Über dem Bundeshaus schwebend sendete es eine Art «Projektionsstrahl» aus, welcher auf dem Boden ein kreisförmiges Zeichen erzeugte; das «Peace-Zeichen» (Friedenszeichen)! Behördlichen Angaben zufolge wurde zwar die «Luftwaffe» alarmiert, das Raumschiff verschwand aber bald. Wohin es sich schlussendlich hinwendete, konnte man nicht herausfinden – und es war kein weiteres Mal erschienen.  Ich sass aufrecht im Bett. Die Nacht war durch mehrere Albträume geprägt – Träume von Gewalt, von Einsamkeit und Vertreibung. Ich war zwar unterdessen wach, aber wie benommen und ich fühlte mich kraftlos … die Gedanken ganz durcheinander. Was war in der Welt

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Krieg Leben Gesellschaft Brennpunkte

Dienstverweigerung – als Zeichen für den Frieden

Bereits vor über 100 Jahren eingefordert, aber erst vor 32 Jahren eingeführt: Dass es den  Zivildienst heute gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Es brauchte manch Mutigen, der hin stand und den Dienst verweigerte. Tausende gingen dafür ins Gefängnis, dass sie nicht lernen wollten, im Konfliktfall zu töten. Ein Blick zurück, der den Autor insbesondere zu Exponenten aus der Region führt, die sich auf unterschiedliche Weise für einen Zivildienst stark machten und couragiert für Frieden einstanden. Denke ich an jenen Moment im September 2006 zurück, als ich mit damals 21 Jahren zur Gewissensprüfung erscheinen musste, durchläuft mich ein Schauer. Vor mir die Zulassungskommission, fünf Männer und Frauen mindestens, alle Augen auf mich gerichtet. Ziel der Befragung: mein Gewissen zu durchleuchten. Freilich: ich war gut vorbereitet, hatte selbst in einem zweiseitigen Gesuch eindringlich dargelegt, warum ich einen Militärdienst nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann und den Gebrauch von Waffen zur Konfliktlösung ablehne. Ich

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Nachhaltigkeit Leben Natur Gesellschaft Bieler Perlen

Vom Ich zum Wir – wo der Frieden beginnt

Wieviel Anteil haben wir selbst an den Konflikten, die um uns entstehen, wenn die äussere Welt ein Spiegel unseres Innenlebens ist? Und wenn unsere Realität durch unsere Gedanken und Emotionen geformt wird, wie wirkt es sich auf die Welt aus, wenn wir uns erlauben, zu heilen? Als ich irgendwann innehielt, da merkte ich, dass ich nichts fühlte, ich innerlich taub war. Ich merkte, dass das Gegenteil von Liebe Nichts ist.  Als ich genau hinsah, wurde mir bewusst, dass mein Leben voller Konflikte war, die meine inneren Verletzungen und Konflikte spiegelten. Schon immer sehnte ich mich nach Akzeptanz, danach geliebt zu werden, wie ich bin. Nur hatte ich schon früh gelernt, dass dies nicht nur unmöglich, sondern auch gefährlich war. So versuchte ich, zu gefallen, zu helfen, zu retten und Konfrontation zu meiden, in der Hoffnung, Verbindung zu schaffen. Dies erlaubte mir ironischerweise auch, mich zu verstecken und nicht wirklich auf

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Bildung und Wissen Leben Gesellschaft

Kein Frieden ohne Gerechtigkeit

Das schweizerische Bürgerrecht grenzt einen Viertel unserer Mitbewohner*innen aus. Das ist ein demokratischer Skandal, den die Demokratie-Initiative jetzt angeht. Ein friedliches Zusammenleben setzt eine angemessene demokratische Inklusion voraus. Oft hören wir diesen Ruf: «Kein Frieden ohne Gerechtigkeit!», in Demos, in Diskussionen oder anderen aktivistischen Artikeln. Und tatsächlich: er fasst ein wichtiges Prinzip zusammen. Frieden ist viel mehr als die Abwesenheit von Krieg oder sichtbarer Gewalt. Frieden setzt ein gewisses Mass an sozialer und politischer Gerechtigkeit, an Freiheiten und sozialen und politischen Rechten voraus. Oft denken wir dabei an Menschen im Ausland, die unter verschiedenen Diskriminierungen und Ausgrenzungen leiden. Und wir solidarisieren uns entsprechend, organisieren Unterstützungskomitees, Demos und andere Aktionen, um Gerechtigkeit einzufordern. Gleichzeitig sind wir seit Jahrzehnten so durch die rechtsreaktionäre Hetze gegen die Ausländer:innen dominiert und eingeschüchtert – man denke an die Initiativen gegen die «Überfremdung» in den 1970er-Jahren, ausländerfeindliche Initiativen der SVP, zuletzt die neue Volksinitiative gegen die

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Leben Gesellschaft Transition

Was Krieg und Frieden mit Männlichkeit zu tun haben

Krieg und Gewalt sind im wesentlichen männliche Attribute, Frieden und Friedfertigkeit werden eher dem Weiblichen zugeordnet. Doch was steht der männlichen Friedfertigkeit eigentlich im Weg? Sind es die noch immer wirkenden patriarchalen Muster in unserer Gesellschaft? Ein Interview mit Markus Theunert, Leiter von maenner.ch, dem Dachverband progressiver Schweizer Männer- und Väterorganisationen, darüber, wie Männer von heute zur Verbesserung der Situation beitragen können und was es sonst noch dafür braucht. Was machen Männer falsch? – So muss man sich fragen, wenn wir an all die schrecklichen Kriege und Konflikte in jüngster Zeit denken. Das brutale Regime der Taliban in Afghanistan ist primär von Männern durchgesetzt. Für den mörderischen russischen Angriff auf die Ukraine ist Putin zum männlichen Sinnbild geworden, und für die Verteidigung und den Gegenangriff der Ukraine Selenski zum männlichen Ebenbild. Für die verabscheuungswürdigen terroristischen Überfälle der Hamas auf Israel sind, sowohl was die Planung als auch die brutale Durchführung

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Leben Gesellschaft Transition

„Ich wünsche mir, dass sich jeder Mensch ein Stück mehr lieb hat“

8 155 241 331 Menschen bevölkern diese Welt. Sieben davon sind in Biel zusammengekommen und teilen bei einem von unserer Autorin organisierten Generationentreffen ihre Erfahrungen, Ansichten und Wünsche zum Thema Frieden. Ein leerer Raum, ein vorbereiteter Stuhlkreis, gleich kommen sie. Einen Moment ist es still, dann klingelt es. Die 48-jährige Jolanda Giardiello tritt ein und hält der jüngeren Nusa Schneider die Tür auf. Das sei selbstverständlich, keine grosse Tat, sagt sie darauf angesprochen, viel eher ein Versuch, kleine, positive Handlungen in den Alltag zu integrieren. Petra Schmitz steht dicht hinter den beiden Frauen und bemerkt umgehend: „Die Grösse der Tat spielt keine Rolle, jede Handlung im Willen für Gutes hat Wert.“ Ursprung Zum Einstieg die Frage, wo sich für die hier Versammelten im Alltag Unfrieden bemerkbar mache. „Im Druck der sozialen Netzwerke“, sagt die zwanzigjährige Nusa gerade heraus: „Genauso sein und aussehen zu müssen, wie die Ideale im Netz, ist

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Bildung und Wissen Leben Gesellschaft Transition

Frieden beginnt beim Zuhören

In einer Welt, die oft von Vorurteilen und Ausgrenzung geprägt ist, stellt sich die Frage: Was geschieht in unseren Köpfen, wenn wir auf andere treffen? Die Antwort offenbart ein komplexes Geflecht aus Abwehrmechanismen, die meist auf Angst basieren. Doch es gibt Hoffnung auf Veränderung. Indem wir uns bewusst werden und den Mut finden, unsere eigenen Mauern des „Othering“ niederzureissen, können wir nicht nur zu einem tieferen Verständnis anderer gelangen, sondern auch zu innerem Frieden. Wie schauen wir «andere» an? Wie schauen wir den Mann an der Kasse oder unsere Nachbarin an, die Person, die uns gerade entgegenkommt, im Zug vis-à-vis sitzt? Die etwas anders macht, etwas anders sagt, vielleicht auch in einem anderen Ton…? Geben wir dem Gegenüber in solchen Situationen überhaupt eine Chance, zeigen zu können, wer er oder sie ist? Oder haben wir das bereits selber abgeklärt, entschieden, abgestempelt und bestätigt, ohne dass wir mit diesem Gegenüber in

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