Die Arbeitsethik, wie sie im globalen Norden gelebt wird, beruht auf einer knallharten Maschinenlogik, die während der Industriellen Revolution entstanden ist. Sie führt beim Menschen zu einem tiefgreifenden inneren Unfrieden. Doch die künstliche Intelligenz (KI) eröffnet einen Ausweg aus diesem Dilemma. Eine provokative These. Schon früh in der Schule, vielleicht sogar im Kindergarten, beginnt der Druck. Überall Bewertungen, überall das Streben nach Effizienz, Schnelligkeit und Genauigkeit. Qualitäten, die ansonsten Maschinen zugeschrieben werden. Mit diesem Mindset wachsen die meisten von uns auf, als wäre es das normalste der Welt, und lernen dabei, im Unfrieden zu leben. Einige von uns genügen ein Leben lang nicht, andere ein wenig weniger nicht, nämlich solche, die es schaffen, weniger Fehler zu machen als andere. Irgendwann akzeptieren die meisten von uns, dass wir nicht allzu sehr Mensch sein sollten, um in der Gesellschaft zu bestehen. Dabei vernachlässigen wir nicht nur urmenschliche Fähigkeiten wie Kooperation, Toleranz oder
WeiterlesenSeries: Nr. 47 - 2024/03
Krieg der Narrative
Dem Krieg auf dem Schlachtfeld geht ein Krieg ums Narrativ, um die Deutungshoheit voraus. Wie funktioniert das und was können wir dagegen tun? Martina sitzt auf der Eiche Worte sind einfache und im Alltag sehr praktische Konzepte, die uns Kommunikation und Austausch ermöglichen. Nun ist es sehr wichtig, den Unterschied zwischen Konzept und Realität, resp. zwischen Worten und der Realität dahinter zu verstehen. Beispiel: „Eiche“ ist ein sehr praktisches Konzept um die Realität dahinter zu beschreiben, nämlich das, was eine Eiche ist und tut: spriessen, wachsen, einen Stamm mit Rinde bilden, Blätter und Eicheln produzieren, Holz und Schatten spenden. Ob nur einen oder zehn Meter gross, ob sie Blätter trägt oder nicht, stark oder kümmerlich ist, viele Äste trägt oder nur wenige: es ist immer eine Eiche! Das Wort „Eiche“ ist also das starre Konzept einer lebendigen Wirklichkeit dahinter. Anderes Beispiel: es ist äusserst praktisch, Menschen Namen zu geben, wie
WeiterlesenStille als kraftvolles Friedens-Zeichen
Jeden ersten Montag im Monat – und das schon seit 11 Jahren – laden Samuel Cacciabue und Rahel Schweiter zu einem halbstündigen Stillekreis vor dem Bieler Bahnhof – aus Protest gegen die herrschende Asylpolitik und vor allem als Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen. Vision 2035 hat nachgefragt, was sie dabei erleben, wie diese Form des friedlichen Protestes wirkt und ob sie nicht auch manchmal lieber laut schreien würden. Dazu eingestreute Ausschnitte aus den Einladungsmails. „Es ist der Wille zum Frieden, der uns motiviert. Wir stehen ein für Menschlichkeit und Würde im Umgang mit den Menschen, die zu uns kommen. Wir sind verbunden mit denen, die sich in der Welt aufrichten zum Frieden.“ Angefangen habe alles einst mit Franziskanermönchen im französischen Toulouse, erzählt Samuel Cacciabue. Sie protestierten dort 2007 zum ersten Mal mit einem Kreis der Stille gegen den unmenschlichen Umgang mit den Menschen in Ausschaffungszentren. Wie ein Lauffeuer verbreitete
Weiterlesen