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Bäume in der Bieler Politik

Bäume bewegen die Menschen, das hat schon unsere Baum-Spezialausgabe 2018 gezeigt (Vision 2035 Nr. 27). Und es steht ausser Frage: Bäume sind wichtig für die Stadt – besonders in Zeiten des Klimawandels. Bieler Politikerinnen und Politiker haben denn auch in letzter Zeit gleich mehrere Motionen und Postulate betreffend der Bäume in der Stadt eingereicht. Da ist zunächst das Postulat „Planung der Kronenfläche“ von Naomi Vouillamoz (Grüne) vom Mai 2023 mit der Forderung: „Die Stadt Biel erhöht ihre von Baumkronen bedeckte Fläche bis 2040 auf 30%“. Sie argumentiert mit Hitzeinseln, rasch einmal 5-7 Grad höheren Temperaturen in der Stadt als im Umland und der diesbezüglichen Wichtigkeit von Bäumen. „Damit die Stadt Biel in Zukunft in der Lage ist, im Sommer eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen, muss sie sehr schnell Massnahmen gegen extreme Hitze ergreifen, indem sie eine Strategie für die Bepflanzung mit Bäumen und zur Entsiegelung ihrer Böden verabschiedet.“ (Postulat wurde

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Ist Biel eine seniorenfreundliche Stadt?

Alle Menschen jeder Altersgruppe sollen sich in dieser Stadt wohlfühlen. Doch ist Biel auch für Seniorinnen und Senioren eine Wohlfühlstadt? Können sie ohne Weiteres am gesellschaftlichen Leben teilhaben oder sind da Hürden? Unsere Autorin Trice Wanner ist losgezogen, um in Erfahrung zu bringen, wie ältere Menschen die Stadt erleben und wie sie sich hier fühlen. Was ihnen hier gefällt und was nicht. Welche Wünsche und Erwartungen sie haben. Was sie vermissen. Wo sie dringenden Handlungsbedarf sehen. «Was mögen Sie an Biel – was nicht und was sollte besser werden?» René, 87 Jahre «Ich mag besonders den See. Ich würde mir aber dort noch mehr Sitzgelegenheiten wünschen, denn an schönen Tagen sind diese oft schon besetzt und die Distanz von der einen zur nächsten Bank ist oft zu weit für mich. Wissen Sie, ich kann nicht mehr lange am Stück gehen. Nach einer kurzen Sitzpause geht es aber bereits wieder. Das

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Leben Kultur Bieler Perlen Transition Urbanismus

Stadtentwicklung soft

Dass Stadtentwicklung uns alle etwas angeht, macht der folgende Beitrag von Göpf Berweger deutlich: wir sind nicht nur alle von den Veränderungen in der Stadt passiv betroffen, sondern gerade auch aufgerufen, aktiv zu einer lebenswerten Stadt beizutragen – als Teil der natürlichen Umwelt, als soziale Teilnehmer an der Gesellschaft und individuell als Menschen. Dieser Tage ist Biel für seine starken Seiten gelobt worden: kreativ sei die Stadt, aufregend, fortschrittlich, charmant-nonchalant und vieles mehr. Das mache die Stadt für alle lebenswert, trotz leerer Stadtkasse, trotz heftigen politischen Streitereien, trotz klimatischen Warnzeichen. Biel sei halt doch die schönste, die unkonventionellste Stadt der Schweiz, lebenswert für alle. Allerdings, so scheint es, machen die weltweiten Krisen sich auch in Biel bemerkbar. Die neusten kriegerischen Konflikte in der Welt verunsichern viele. Die Klimakrise hat sich mit dem Hochwasser 2021 bedrohlich bemerkbar gemacht. Die Toleranz für Migrant*innen und Geflüchtete ist nicht mehr so selbstverständlich. Der wachsende

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Leben Natur Gesellschaft Kultur Transition Urbanismus

Kinderfreundliche Wege zum Wohle aller im Quartier

Wie könnten kinderfreundliche Strassen in einer Stadt aussehen? Unsere Autorin stellt ihre Vision im Rahmen einer kleinen Geschichte aus dem Alltag der 9-jährigen Amelie vor. Amelie ist stolz darauf, selbständig in die Stadt gehen zu können. In ihrer Gemeinde gibt es kinderfreundliche Wege ins Stadtzentrum, kombiniert mit Agrihood-Projekten in den Aussenquartieren – eine Art grosser Gemeinschaftsgärten. Jeweils ein paar hundert Haushalte können dort gratis Gemüse und Früchte beziehen – ein soziales Unterfangen für mehr Zusammenhalt im Quartier. Alle können mithelfen. Alte Häuser, freie Flächen und Parks sind miteinbezogen worden. Amelie zieht ihre Schuhe an und nimmt die Einkaufstasche vom Haken. Sie freut sich sehr, weil sie heute einkaufen darf. Sie geht aus dem Haus und biegt ein paar Meter weiter in die grosse Hauptstrasse Richtung Stadt ein. Früher war das eine vielbefahrene Strasse. Jetzt fahren hier keine Autos mehr. Die Stadtverwaltung hat die Strasse mit Hilfe der Bevölkerung umgestaltet, begrünt

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Leben Gesellschaft Mobilität Urbanismus Unkategorisiert

„Die Quartierzentren sollen wieder an Bedeutung gewinnen“

Eine Stadt steht nie still, entwickelt sich immer weiter. Gebäude müssen erneuert, Freiräume neuen Bedürfnissen angepasst werden. Was einmal gestimmt hat, stimmt nicht unbedingt für Morgen, vor allem in Zeiten von fortschreitendem Klimawandel. Kaum jemand weiss das in Biel besser als Florence Schmoll, Leiterin Stadtplanung. Bevor sie ihren Posten im August verlässt, spricht sie im Interview mit Vision 2035 über prägende Projekte und Klimaresilienz, Genossenschaften und Quartierentwicklung, Naturgefahren und Partizipation. Stadtentwicklung. Was ist das für Sie als Fachperson, als Leiterin der Bieler Stadtplanung? Stadtentwicklung ist die Weiterentwicklung von Stadtraum mit seinen Wohn- und Gewerbebauten, mit seinen bebauten Flächen und seinen Freiräumen. Ökonomisch gesehen wird Stadtentwicklung auch oft in Zusammenhang mit Wirtschaftsförderung genannt. Unsere Aufgaben gehen aber darüber hinaus. Vor allem geht es darum, raumrelevante Bedürfnisse verschiedenster Akteure aufeinander abzustimmen. Wir als Stadtplanungsamt sind Teil der Stadtverwaltung. Wir arbeiten im Auftrag der Politik, bzw. der Gemeindeexekutive, für die Bevölkerung. Wir kümmern

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Bildung und Wissen Gesellschaft Bieler Perlen

Mitwirkung: Vom Taxifahrer zur Schülerin

Das Bahnhofgebiet ist für Biel und die gesamte Region von zentraler Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, den Gewerbetreibenden des Quartiers und verschiedenen Interessensgruppen erarbeitet die Stadt Biel bis Ende 2024 ein Nutzungskonzept. Dieses dient als Planungsgrundlage für alle künftigen Projekte zur Weiterentwicklung und Neugestaltung des Bahnhofgebiets. Das Bahnhofgebiet ist ein lebendiges Viertel. Es funktioniert einerseits als regionale Mobilitätsdrehscheibe: Unterschiedlichste Menschen nehmen den Zug zur Arbeit oder in die Ferien, steigen vom Zug auf den Bus um, holen Freunde ab, parkieren das Velo oder das Auto, nehmen ein Taxi oder nutzen Shared-Mobility-Angebote. Andererseits wird hier auch gegessen, und am Abend der Norden zum Ausgehort. Das ganze Gebiet stösst heute jedoch an seine Kapazitätsgrenze. Zudem bringen die Entwicklungen auf der Seeseite des Bahnhofs (Switzerland Innovation Parc, Campus BFH, BFB, etc.) neue Anforderungen und Möglichkeiten mit sich. Statt einzelne losgelöste Massnahmen umzusetzen, will die Stadt Biel das Gebiet ganzheitlich analysieren und neu

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Mobilität Urbanismus

Adieu, Autovergangenheit! Willkommen Verkehrszukunft!

Wie prägt die Vergangenheit die Mobilität in der Stadt von morgen? Und was können wir tun, damit diese Zukunft uns gehört? Eines ist klar: Es braucht dringend einen Kulturwandel und einen fundamentalen Umbau des Verkehrssystems, um unsere Städte zu lebenswerten Orten zu gestalten, in denen der Mensch und nicht das Auto im Mittelpunkt steht. Heutige Städte sind oft nicht für den massiven Autoverkehr ausgelegt, der sie prägt. Die Strassen sind zu eng für zwei Spuren und beidseitiges Parkieren. Dennoch scheinen viele Planungsmassnahmen dem ungehinderten Verkehrsfluss der Autos untergeordnet zu sein. Manchmal hat man das Gefühl, dass sich nichts ändert. Bereits in den 1960er-Jahren wollte man dem aufkommenden und vielversprechenden Automobil um jeden Preis gerecht werden, auch wenn die über Jahrhunderte gewachsenen Innenstädte keineswegs dafür geeignet waren. Grundlegend dafür war die Charta von Athen, welche zwar schon 1933 verabschiedet wurde, aber deren Ideen vielerorts erst ab Mitte der 1950er-Jahre umgesetzt wurden.

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Leben Gesellschaft Brennpunkte Transition

Ausweis für alle – Städte können das

Ein Bankkonto eröffnen, das Kind in der Kita anmelden, einen Arbeits- oder Mietvertrag unterschreiben: für Viele von uns eine Selbstverständlichkeit, weil wir uns ausweisen können. Doch leider gibt es Menschen, auf die das nicht zutrifft. Das will der Verein City Card Biel/Bienne verändern und setzt sich deswegen für eine städtische Identitätskarte für alle ein. Andere sind schon weiter. Was will die City Card? Die City Card – nicht zu verwechseln mit den touristischen Citycards – entstammt dem Konzept des «Urban Citizienship», der sogenannten Stadtbürger:innenschaft. Die Idee: Jede Person, die in der betreffenden Stadt arbeitet und lebt, soll Zugang zu den städtischen und privaten Dienstleistungen erhalten. Zugehörigkeit und soziale Rechte sollen nicht vom Nationalstaat abhängig sein, sondern von einer lokalen Verankerung ausgehen. Genau dafür können sich Städte stark machen und dadurch der sonst sehr restriktiven nationalen und internationalen Migrationspolitik etwas entgegensetzen. Die Städte können sogenannte „Laboratorien der Demokratie und Solidarität werden“,

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Menschen prägen Räume, Räume prägen Menschen

«Kreative Stadtplanung heisst, die Probleme zu verstehen, bevor man Lösungen dafür sucht», sagt Angelus Eisinger, Schweizer Städtebau- und Planungshistoriker. Mit dem nachhaltigen Bauen werden diesbezüglich neue Massstäbe gesetzt. Es kann nötig sein, Tabus zu durchbrechen. So haben wir eine Chance, Städte zu entwickeln, die zur Klimasanierung beitragen und für uns Menschen Lebensraum sind. Nachhaltiges Bauen beginnt mit dem Entscheid, ob überhaupt gebaut werden soll und der Frage wozu. Stadt ist Lebensraum. Das Wohlbefinden der Bewohnerschaft ist einer der Grundsätze im nachhaltigen Bauen.Am Beispiel von Biel kann gezeigt werden, wie veränderungsfreudig eine Stadt sein kann und muss, um mit den Ansprüchen von Wirtschaft und Gesellschaft mitzuhalten und im Vergleich zu anderen Städten konkurrenzfähig zu bleiben. Die Geschichte einer Stadt gepaart mit den aktuellen Entwicklungen macht ihre Identität aus. Die Uhrenindustrie hat Biel ab Mitte des 19. Jahrhunderts geprägt und Spuren hinterlassen – in Form von Produktionsstätten und Wohnraum. Die zunehmende soziale

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Ernährung Urbanismus

Die Stadtutopie zurückbringen

Die Gartenstädte, hervorgebracht von Ebenezer Howard (1850-1928), sind eine konkrete und gelebte Utopie. Sie veränderten den Blick auf die Stadt fundamental, sind noch heute zukunftsweisend und fanden auch in Biel u. a. durch den Architekten Eduard Lanz ihre Verwirklichung. Mit 38 Jahren liest der Londoner Büroangestellte Ebenezer Howard (1850-1928) das Buch «Ein Rückblick aus dem Jahr 2000» von Edward Bellamys, das ein ideales Gemeinwesen beschreibt. Davon inspiriert, verfasst Howard «Tomorrow. A Peaceful Path to Real Reform» (1898). Er entwirft darin die Gartenstädte. Das Ziel: die Aufhebung von Stadt und Land durch ländliche Wohnsiedlungen, Fabriken und Kultur. Ein wichtiges Merkmal ist die Kollektivierung von Grund und Boden zur Vermeidung von Spekulation, nicht alle Gartenstadtsiedlungen folgen jedoch diesem Punkt. Kernpunkt ist auch die Selbstversorgung mit Energie und Lebensmittel, denn Parks und Gärten nehmen einen grossen Teil der Stadtfläche ein. Sämtliche Bereiche der Stadt sind per Fuss oder Rad zugänglich, selbst die Arbeitsplätze,

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