Bei Sébastien und Patricia Langel in der Bieler Altstadt gibt es zwischen Laden und Küche keine Tür. Ihre Schokolade-Kreationen entstehen unmittelbar vor den Augen der Kunden. Ein Besuch in diesem Keller der lebendigen Handwerkskunst. Wenn Sébastien Langel Praline um Praline in Couverture taucht, ist er die Ruhe selbst. Er steht da, vor einer grossen Wanne voll warmer flüssiger Schokoladenmasse, neben ihm ein Plateau, auf dem die Rohlinge warten, in der rechten Hand eine filigrane dreizinkige Gabel. Mit ihr lädt er auf, taucht ein, je zwei Mal – ein sanftes Auf und Ab – lässt abtropfen und platziert dann die fertige Praline auf einem Blech. Handarbeit in Perfektion, tausendfach schon ausgeführt, und trotzdem immer noch mit Freude. Das sieht man ihm an. Seine Worte unterstreichen es: „Wir leben unseren Traum.“ Glück und Zweifel zum Auftakt „Wir“ das sind er und Patricia Langel, seine Frau und Geschäftspartnerin. Vor sechs Jahren wagten sie
WeiterlesenSeries: Nr. 23 – 2017/02
Fokus: Handwerk
Der Zauber von Urgrossmutter’s Erbe
Manche erstellen Businesspläne ehe sie sich selbstständig machen. Nicht so Mélanie Ulli. Bei ihr ist es einfach passiert. Aus einem spontanen Bauchladen-Weihnachtsverkauf ist Schritt für Schritt ein Unternehmen geworden: die Biennoiserie. Eine Erfolgsgeschichte mit Partner Martin Traber in der Rolle des Beraters, Unterstützers und Feinschmeckers. Am Anfang war die Urgrossmutter und ihre Caramels. „Sie verschenkte sie immer zu Weihnachten“, erzählt Mélanie Ulli, ihre Nachfahrin, mit leuchtenden Augen: „Wir warteten jeweils sehnlichst darauf.“ Das Rezept für die süsse Leckerei blieb zum Glück nicht das Geheimnis der alten Frau. Längst hatte sie es an ihre Tochter und die wieder an ihre weitergegeben, und auch Mélanie wurde von ihrer Mutter früh in die Kunst der Caramelproduktion, bei der das Rühren eine zentrale Rolle spielt, eingeführt. „Ich weiss noch gut, wie ich von dem selbstgemachten Caramel manchmal etwas mit in die Klasse nahm“, sagt sie: „Manche Kameradinnen und Kameraden von damals erinnern sich heute
WeiterlesenL’épicerie Batavia, poésie et expérience totale
La petite épicerie, située Ruelle de l’église 1, en vieille-ville de Bienne a ouvert en août 2016. On s’y retrouve, petits et grands, pour déguster une soupe, boire un café, acheter deux oignons, ou choisir un petit cadeau à offrir. Le Grand écart, le Militaire, la Baie des minorités, la Bise noire, le Pétolet pourraient être des titres de poèmes. Ce sont en fait les noms de quelques produits de production artisanale qu’on peut acheter dans le magasin de Cyndie et Raphaël baptisé Batavia. Pourquoi Batavia, cette salade à lapin, dit Cyndie en riant, pas toujours appréciée, pas forcément facile à apprêter… justement peut-être pour son lien avec la poésie. Baudelaire cite Batavia, aujourd’hui Jakarta, alors capitale des Indes néerlandaises dans son poème Anywhere out of the world. La poésie est partout dans cette épicerie moderne. D’ailleurs, qu’est-ce qu’une épicerie moderne ? Le terme « moderne » remonte au temps où les producteurs
WeiterlesenIl est temps das Gewohnte zu hinterfragen
Das Immobilieninvestment züchtet heute eine Monokultur sans considération pour nos besoins, nos envies, nos différences ou pour l’écologie. Und das, obwohl Alternative Wohnformen existieren und viel Potential haben. A nous de mettre ce potentiel àprofit! Der Traum von der eigenen Villa im Grünen mit Sicht auf den See und die Berge–aber möglichst zentral gelegen und zum Kino nicht weit –ist meist nicht realisierbar und wird durch Luxus kompensiert:jardin privé, double-garage souterrain et accès direct àl’appartement par ascenseur; spacieux: 100m2 minimum pour deux personnes ; lumineux et équipéde stores automatisés; masterbedroom, une salle de bain par personne, frigidaire et congélateurs énormes, aspirateur centralisé, refroidisseurs àvin ; et surtout une construction qui permet d’éviter les contacts avec les voisins car pas de contact = pas de problème. Voici ce àquoi aspirent la plupart. Mais a-t-on vraiment tous envie de cela? Gibt es alternative Wohnformen für unsere individualisierte Gesellschaft? Na klar! Bien sûr que oui,
WeiterlesenPlastik lügt
Wie sich manche Versprechen der Kunststoffindustrie bei genauerer Betrachtung in Luft auflösen. Plastik war wohl das perfekte Material, um nach der Schockstarre von zwei Weltkriegen alles Alte, Festgefahrene hinter sich zu lassen und während desWirtschaftsboomsder 50-er und 60-er Jahre, zu Zeiten der „Grossen Beschleunigung“,eine neue Äraeinzuläuten: eine Ärader Weichheit, Verformbarkeit und bunten Vielfältigkeit. Gerade erst hatte die industrielle Massenproduktion von Plastik begonnen (1912: PVC, 1928: „Plexiglas“,…[1] ) und in den Laboren der Petrochemie wurde mit Hochdruck an weiteren glücks- und profitbringenden Kunststoffen geforscht. Die Möglichkeiten der vielen neu entdeckten Kunststoffe schienen so unbegrenzt wie unsere Träume, und das dafür nötigeErdölin unbegrenzten Mengen vorhanden zu sein.Wer wolltedaschon über die Nachteile von Plastik nachdenken. Tolles Plastik So eroberte Plastik jeden Bereich unseres Lebens. Wo wäre etwa die Musik- und Filmindustrieoder die Fotografie heute ohne Kunststoffe? Hätte es die Pop Art je gegeben? Waswäre mitderMedizinal-Technik ohneInfusionsschläuche und Blutbeutel? Wie sähen die AusrüstungenindiversenSportarten und Freizeitvergnügenaus? Wie
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