«Das Wort Steuer ist ein Sklavenwort; in der Polis ist es unbekannt. In einem wirklich freien Staat tun die Bürger alles eigenhändig und nichts mit Geld.» «Gesellschaftsvertrag», Jean-Jacques Rousseau (1762) Das Ende des Mangels Guido Müller, einstiger hochangesehener Bieler Stadtpräsident (1875 – 1963), wollte im Jahre 1933, in der Zeit der Krise und der hohen Arbeitslosigkeit, ein Schwundgeld in Biel einführen. Müller erfragte den Bundesrat, einen örtlich und zeitlich begrenzten Versuch des Freigeldes zu genehmigen. Der Bundesrat erteilte ihm eine Absage. Die Angst: «Biel wäre kurz gesagt, währungspolitisches Ausland». Die Basler Nachrichten vom 4. April 1933 zitierten die Begründung wie folgt: «Denn nach der Bundesverfassung steht das Recht zur Ausgabe von Münzen, Banknoten und andern Geldzeichen ausschliesslich dem Bunde zu, jedoch kann er das Notenausgaberecht durch eine besondere Bank ausüben lassen. Dieses Notenmonopol hat die Schweizerische Nationalbank durch Bundesgesetz inne. Wollte
WeiterlesenSeries: Nr. 25 – 2017/09
Fokus: Geld, Zaster
Ganz ohne Geld leben
Geld ist omnipräsent. Kaum ein Tag vergeht, an dem wir kein Geld verdienen oder ausgeben. Geld bestimmt unser Leben. Die meiste Zeit sind wir daran, Geld zu verdienen! Wir brauchen Geld, um unsere Miete zu begleichen, die Rechnungen zu bezahlen, Lebensmittel einzukaufen, Kleider, ein neues Auto, Möbel, um einen Kaffee zu trinken und um Ferien zu machen. Geld ist so zentral in unserem Leben, dass wir schon gar nicht auf die Idee kommen, ohne Geld zu leben. Aber trotzdem möchte ich die Frage stellen: Geht es auch ganz ohne? Die Antwort ist „Ja“. Ein paar Pioniere haben das scheinbar Unmögliche gewagt, nämlich, völlig auf Geld zu verzichten. Einige lebten eine gewisse Zeit ohne Geld, andere für immer. Ihre Gründe des Geldverzichts waren individuell; die Umsetzungen des grossen Vorhabens ebenso. Die Einsichten, die sie hatten, sind erstaunlich und zeigen die wunden Punkte unseres Gesellschaftssystems auf. Heidemarie Schwermers Motto war: «Aus dem
Weiterlesen30 Jahre Partnerschaft
Am 24. September feiert die Städtepartnerschaft Geburtstag. Zeit, sie kennenzulernen. Am 19. Juli 1979 war es so weit : Das nicaraguanische Volk stürzte die Diktatur der Familie Somoza, der nach damals fast 50 Jahren Herrschaft mehr als das halbe Land gehört hatte. Die neue sandinistische Regierung bestand aus Guerrilleros, Schriftstellern und Priestern der Befreiungstheologie. Im sandinistischen Nicaragua war plötzlich fast alles möglich, wofür wir uns in Europa engagiert hatten. Folglich lernten viele aufmüpfige Linke fleissig Spanisch und gingen zu Tausenden nach Nicaragua. Dem grossen Bruder im Norden passte dies allerdings nicht, was da in Nicaragua geschah. Die USA begannen einen blutigen Krieg gegen Nicaragua. In den USA und in Europa entwickelte sich eine riesige Solidaritätsbewegung für das neue Nicaragua. In Deutschland, England, Frankreich, Holland, Italien, Spanien und in den USA selber entstanden zudem Partnerschaften mit nicaraguanischen Städten. In Biel wollten wir nicht zurückstehen und gründeten eine Partnerschaft mit San Marcos.
WeiterlesenBuchtipp: Das nächste Geld
„Wir haben ein Problem, Geld exakt zu definieren. …Die gängige Definition von Geld gibt uns nicht die geeigneten Mittel, die Geldversorgung zu kontrollieren.“ Alan Greenspan. Es beginnt mit der vermeintlich einfach zu beantwortenden Frage, was denn Geld eigentlich ist. Im Folgenden vermittelt Christoph Pfluger monetäres Grundwissen, wirft einen vertieften Blick in die Welt der Banken und der globalen Finanzwirtschaft, beschreibt mit grosser Sachkenntnis und in verständlicher Form, wie Geld (aus dem Nichts) geschaffen wird und wie uns die Fallgruben und Systemfehler des Geldes direkt betreffen und mehr bedrohen als uns bewusst ist; denn all die Staatspleiten, die Wirtschaftskrisen und die Nervosität an den Börsen sind nicht zufällig… Da Geld ein dermassen zentrales Thema in unserem Alltag und Streben geworden ist, müssten wir alle eigentlich ein grosses Interesse daran haben, dessen Funktionieren, die gegenwärtige globale Situation und die damit verbundene Bedrohung zu verstehen. Erst mit diesem Verständnis könnten wir uns –
WeiterlesenJumelage Bienne- San Marcos : la parole à San Marcos !
Comme l’a écrit Roland Sidler (voire l’article en allemand), le Jumelage Bienne-San Marcos existe depuis 30 ans. Cependant, il y a environ 5 ans un groupe de coopération avec le Jumelage s’est formé à San Marcos « el grupo ». Il faut donc leur donner la parole à eux aussi. Trois des membres de ce groupe ont accepté de répondre aux questions et de donner leur point de vue sur le jumelage. Giovanni est cuisinier et actif depuis 5 ans, Judith est administratrice et également active depuis 5 ans et Oscar, employé des douanes et actif depuis 2 ans. Grâce aux nouvelles technologies de communication, ils ont pu donner une description de ce qu’ils font et de ce qui les poussent à agir. Quelles sont leurs motivations à s’engager dans une telle activité, en sus de leurs longues journées de travail ? Giovanni nous dit « en premier lieu, l’amitié et la tendresse que vous
WeiterlesenAktives Madretsch
Vor einem Jahr hat das Quartierforum „Vision Madretsch“ stattgefunden. Seit da sind verschiedene Projektgruppen aktiv am Aufbauen und Umsetzten von Angeboten und Aktivitäten im und für’s Quartier Madretsch. Ein Überblick über die Projektgruppen und ihre Angebote. Vision Madretsch – Aktuelles aus/von den Projektgruppen Die Gruppe I Love Madretsch mit einem Pilotprojekt zum Thema „Identität – Quartier Madretsch“ mit Schulen und Geschäften in Madretsch. Die Gruppe I Love Madretsch entwickelt Ideen auch in den Bereichen: Medien, Projektwoche in der Schule, Quartierspaziergänge. Déchets Alarm nimmt sich den „wilden“ Abfalldeponien an und thematisiert mögliche Veränderungen mit den städtischen Stellen. Die Gruppe Sport für Alle bietet an 2 Samstagen im Monat eine Einführung ins Shibashi und gemeinsames Joggen an. Das Café Multiculti für Frauen trifft sich jeden Montagnachmittag von 13:45-15:30 Uhr im InfoQuartier, Madretschstrasse 74. Gemeinsames Sticken, Nähen und Austauschen über Alltagsthemen. In den vergangenen Monaten ist vor dem InfoQuartier auch ein Point vert entstanden. Die Tomaten, Salate und Bohnen
Weiterlesen666 666 Velos für Biel
Der Westast, das letzte Teilstück der A5 wird mit 2.3 km Länge die unglaubliche Summe von 2 000 000 000 (2 Milliarden) Franken verschlingen. Das wirft irgendwann die Frage auf: Wozu das Ganze? Und was könnte man anstelle dieses Projektes mit dem vielen Geld anstellen? Als Rahmenbauer habe ich mir überlegt, wie viele Velos man für dieses Geld bauen könnte. Und um es gleich vorwegzunehmen: mein Leben ist zu kurz, um so viele Bestellungen abzuarbeiten.Aber der Reihe nach. Das statistische Durchschnittsvelo in der Schweiz kostet 1800 Franken. Will man ein qualitativ sehr gutes Velo, welches serienmässig in Biel hergestellt wird, müsste man etwas mehr investieren, sagen wir 3000 Franken. Qualitätsvelos werden von Herr und Frau Schweizer im Schnitt 14 Jahre lang gefahren, derweil die Lebenserwartung hierzulande bei knapp 83 Jahren liegt. Unter Berücksichtigung, dass die meisten in den ersten und den letzten Lebensjahren kein Velo benutzen können, benötigt also
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