Nachhaltigkeit Buchtipp

Selbstversorgung – eine Broschüre, die Mut macht

Mit „Pascoum’s Selbstversorgung“ hat Pascal Mülchi eine echte Perle in Sachen Garten-Ratgeber geschaffen. Der DIY-Leitfaden ist als schmales, unspektakuläres Büchlein gehalten, enthält aber eine beeindruckende Fülle von Informationen, die man kaum für möglich hält, wenn man die Publikation in die Hände bekommt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Autor die 36 Seiten geschickt nutzt, um nebst flüssigen und pointierten Beschreibungen seiner eigenen Erfahrungen an den Seitenrändern in vertikaler Ausrichtung auch noch zahlreiche Fakten und Erklärungen zu in den Texten verwendeten Begriffen unterzubringen. So erklärt er dort zum Beispiel, was eine Grelinette ist, wofür ZAD steht, erklärt Agrofortswirtschaft oder stellt Organisationen wie La Via Campesina oder Uniterre vor. Die Haupttexte sind so von all diesen Erklärungen entlastet und erzählen klar in Kapitel organisiert – von „Land“ über „Werkzeug“, „Düngung“ usw. bis hin zu „Startbudget“ – von den jahrelangen und in verschiedenen Gärten gesammelten Selbstversorger-Erfahrungen. Was Pascal Mülchi im Vorwort verspricht, gelingt ausgezeichnet: „In dieser Broschüre will ich zeigen, wie einfach es sein kann, sich eine Teilautonomie vom neoliberalen, hyperglobalisierten Wirtschaftssystem zu erschaffen und sich selbstbestimmt in unserer Welt zu ernähren. Der Schritt dorthin scheint grösser als er in Wirklichkeit ist.“ Man möchte nach der Lektüre gerne gleich in den Garten, oder wenn man noch keinen hat, einen suchen gehen.  
Trotz der beschriebenen Dichte ist das Ganze auch grafisch attraktiv und durchsetzt mit einigen hübschen Illustrationen in Schwarz-Grau von Jochen Seitz. Für das Layout verantwortlich ist Tobias Ryser.

Die Broschüre (inkl. von Hand und farbig gesiebdruckter Hülle) ist auf Französisch und Deutsch in der Librairie Bostryche und dem ORT erhältlich oder kann per Mail (info@pascoum.net) bestellt werden. 

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