Wer verlangt, die Regierungen sollten auf die Klimakrise mit der gleichen Entschlossenheit reagieren wie auf die Coronakrise, vergisst, dass die Staaten ohne eine Hygienebewegung, die Jahrhunderte zurückreicht, in diesem Bereich kaum Machtbefugnisse besässen. Die Klimabewegung muss für klimaverträgliche Lebensstile ähnlich konkret Ansprüche formulieren, um am Verhandlungstisch nicht übergangen zu werden. Am 17. April 2020 steht eine Frau im roten T-Shirt und mit blau getönter Sonnenbrille in Huntington Beach, Kalifornien, vor einer Filiale der Eiscrème-Kette «Baskin-Robbins» und hält neben einer Amerikaflagge ein Schild in die Kamera: «Gebt mir Freiheit oder gebt mir den Tod». Zusammen mit zahlreichen teilweise rechtsextremen Trump-Fans protestiert die Frau gegen den rund einen Monat früher staatlich verordneten Lockdown. Lieber würde die Frau mit dem Schild an Covid-19 sterben, scheint sie zu sagen, als dass sie die Freiheit aufgäbe, wann immer es ihr passt, Eiscreme zu konsumieren. Welch kompromisslose Verteidigung eines Lebensstils! 1992 schickt der amerikanische Präsident George
Weiterlesen