2023 findet das jährliche Austausch- und Vernetzungstreffen für eine regenerative und solidarische Landwirtschaft auf dem Terrain Gurzelen in Biel-Bienne statt. Genauer vom 7 bis 9. April. Das ehemalige Fussballstadion wird seit 2017 zwischengenutzt und beherbergt zahlreiche soziale und landwirtschaftliche Projekte. Die Begegnungsallmend entstand 2017 in Anlehnung an Reclaim The Fields und dem Willen, sich Land, Ressourcen und Produktionsmittel, Wissen und Erfahrungen anzueignen und diese zu kollektivieren. Die Treffen bieten Raum und Zeit für Austausch und Vernetzung. Sie verfolgen das Ziel, eine solidarische, kollektive, regenerative und autonome Landwirtschaft sowie deren Kämpfe in unserem unmittelbaren Lebensumfeld und darüber hinaus zu stärken und zu unterstützen. Das Orga-Team, das sich jedes Jahr neu zusammensetzt, schafft so Raum, um gemeinsam zu lernen und sich zu organisieren: Sei es praktisch bei der Feldarbeit oder theoretisch bei Diskussionen um antiautoritäre und autonome Strukturen. Das Treffen wird durch die Teilnehmenden kollektiv gestaltet und es ist den Organisierenden wichtig,
WeiterlesenSchlagwort: Solidarität
Solidarität ist Handarbeit
Gefährdung der Gesundheit am Arbeitsplatz, Stress mit dem Chef, Kündigung, Erwerbsausfall, Kurzarbeit oder andere Problemn wegen der Coronakrise – Über das Corona-Solifon unterstützen sich Arbeiterinnen und Arbeiter gegenseitig. Ein Gespräch mit Mitgründer Johannes Wetzel zur organisierten Selbsthilfe in Zeiten der Krise. Ein Jahr Corona-Solifon. Auf welche Erfahrungen blickt ihr zurück? Johannes Wetzel: Solifon ist eine Initiative des basisgewerkschaftlichen Umfelds vor allem aus der Deutschschweiz – spontan ins Leben gerufen im März 2020, also gleich zu Beginn der Coronapandemie. Es war wirklich schön mit welcher Selbstverständlichkeit einige entschlossene und motivierte Menschen das Solifon so schnell auf die Beine gestellt haben, ohne dass wir uns alle untereinander kannten. Die Wissensweitergabe und Selbstermächtigung war unser zentrales Motiv. Alle von uns hatten unterschiedliche Grundlagen, was Arbeit-, Sozial- und Mietrecht angeht. Alles in allem konnten wir rund 100 Anrufenden eine fundierte Rückmeldung geben, sie in ihrer Auseinandersetzung unterstützen oder an andere Stellen weiterleiten. 20 bis
WeiterlesenTausende Früchte über die Grenze geholt
Ausserhalb der Reichweite der Mafia gedeiht in Kalabrien die Landkooperative SOS Rosarno. Doch dann kam Corona und mit dem Lockdown geriet das Projekt mitten in der Zitrusfrucht-Ernte in Not. Ursin Della Morte und Freunde riefen in Bern kurzerhand den Konsumverein Solrosa ins Leben, um den Italienern Einkommen und Arbeit zu sichern. Ein Beispiel grenzüberschreitender Solidarität durch fairen Handel. Mathias Stalder: Im März 2020 erreichte euch ein Telefonanruf aus dem Süden Italiens. Was geschah daraufhin?Guiseppe Pugliese von der Landkooperative SOS Rosarno sagte uns, dass die Stimmung in Kalabrien sehr bedrückt sei. Im Gegensatz zu Norditalien gab es dort kaum Fälle von Covid-19, aber die Ausgangssperren galten im ganzen Land, unabhängig von den Fallzahlen. Im Mezzogiorno (Anm. d. Red.: Süditalien), wo viele ein halblegales oder informelles Einkommen haben, führten die Ausgangssperren direkt zu einer heftigen Verarmung bis hin zu Hunger, da nur aus dem Haus durfte, wer eine Bescheinigung des Arbeitgebers hatte.
WeiterlesenHilfe zur Selbsthilfe im Armutsquartier
Sie können einen ohnmächtig machen, die ständig betrübenden Nachrichten zu den desaströsen Zuständen in Armutsländern, verschlimmert noch durch Covid. Ein Projekt in Ecuadors Hauptstadt Quito gibt Gegensteuer – unterstützt von einem Gönnerverein in Zürich – und zeigt was Hilfe zur Selbsthilfe bewirken kann. Sol de Primavera bedeutet übersetzt Frühlingssonne, und in der Tat kommt ein Eintritt in die Fundación Sol de Primavera (FSdP) für die Strassenjugendlichen und ihre Angehörigen der Armutsquartiere in Quito dem Beginn eines neuen Lebens gleich. Seit 1997 besteht die NGO-Tagesstätte und ermöglicht mittellosen Jugendlichen, eine Ausbildung als SchreinerIn, BäckerIn oder SchneiderIn zu absolvieren. Die Jugendlichen, momentan rund 90 an der Zahl, und ihre Familien entwerfen zusammen mit den Ausbildnern, Sozialarbeitenden und Psychologen der FSdP einen individuellen «Plan de vida», einen Lebensplan für die nächsten Monate mit erreichbaren Zielen. In allwöchentlichen Treffen für die Eltern werden Erziehungsfragen geklärt, z.B. durch Rollenspiele zur gewaltfreien Kommunikation, Gesundheitsthemen aufgegriffen, wie
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