An den Bieler Schulen Walkermatte und Neumarkt gibt es eine ganz besondere Treppe: sie sieht aus wie ein Podest und hat vier Stufen auf beiden Seiten. Auf ihr begegnen sich Kinder, die einen Konflikt haben, in der sogenannten „Giraffenstunde“. Was in diesen je 15 Minuten der gelebten Gewaltfreien Kommunikation geschieht, wie dieses Angebot das Schulklima verbessert und wie Lehrerin Onorina Magri das Konzept laufend weiterentwickelt, davon handelt dieser Beitrag. Herein kommen die Kinder nicht selten aufgebracht. „Da sind Energien im Raum, da sind Konflikte am brodeln“, sagt Onorina Magri, „ich hatte mal zwei, die wären sich am liebsten an die Gurgel gesprungen.“ Das lässt die Lehrerin freilich nicht zu, eine Wolfsshow, wie sie es nennt, aber sehr wohl. „Es geht darum, sich echt zu zeigen, gerade auch die sonst so oft unterdrückten Emotionen zuzulassen. Gewaltfrei heisst in dem Sinne nicht nett und leise.“ Aber Magri weiss die Emotionen auch aufzufangen,
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