Fast vier Jahre lang hat das Parlament um die Konzernverantwortungsinitative gerungen, bis sich die Konzernlobby im letzten Moment doch noch durchgesetzt hat. Nun liegt es an der Schweizer Bevölkerung, Menschenrechten und Umweltschutz doch noch zum Durchbruch zu verhelfen. Nun also ist es so weit. Nach vier Jahren politischem Hickhack, das schon fast epische Ausmasse angenommen hat, kommt die Konzernverantwortungsinitiative doch noch vors Volk. Zu «verdanken» ist dies in erster Linie der Obstruktionspolitik gewisser Kreise rund um die Wirtschaftsverbände Economiesuisse und Swissholdings und ihren Steigbügelhaltern im Bundeshaus – mit Justizministerin Karin Keller Suter (FDP) und Ständerat Ruedi Noser (FDP) an vorderster Front. Mit gezieltem Lobbying sowie Falschaussagen und Ränkespielen, die weit über herkömmliche politische Prozesse und die Grenzen des guten Geschmacks hinausgehen, ist es ihnen gelungen, den breit abgestützten Gegenvorschlag im Boden zu versenken. Der Vorschlag, der von den beiden Nationalräten Hansueli Vogt (SVP) und Karl Vogler (CSP) lanciert worden war,
WeiterlesenAutor: Pascale Schnyder
„Niemand will in ein System investieren, das unsere Lebensgrundlagen kaputt macht“
„Begonnen hat alles mit einer Kuh auf einer Weide, die über Stunden erbärmlich schrie“, sagt Franziska Herren, Initiantin der sogenannten Trinkwasser-Initiative, zum Kickoff ihres Engagements. Im Interview erklärt sie, was es damit auf sich hat, wie die konventionelle Landwirtschaft Umwelt und Gewässer vergiftet, und dass wir alle mit unseren Steuergeldern diese Umweltsünden mitfinanzieren. Genau das will die Initiative, über die wir voraussichtlich im Mai 2020 abstimmen werden, künftig verhindern. Als nächstes steht eine Plakataktion am 19. + 20. Juli in Bern an (siehe Infobox am Schluss). Frau Herren, Sie sind nicht im politischen Tagesgeschäft tätig. Was hat Sie dazu bewogen, als Privatperson die Trinkwasserinitiative zu lancieren? Begonnen hat alles mit einer Kuh auf einer Weide, die über Stunden erbärmlich schrie. Als ich den Bauern nach dem Grund fragte, erklärte er mir, man habe ihr soeben das Kalb weggenommen. Für mich war das ein Auslöser, um mehr über die Schweizer Milchwirtschaft zu recherchieren.
WeiterlesenGemeinsam das Biel von Morgen gestalten
Bereits zum zweiten Mal findet am 9. März der Anlass «Biel in Transition» statt. Im Interview erzählen ein paar der Organisatorinnen und Organisatoren, warum sie sich für diesen Anlass engagieren, was Wandel für sie persönlich bedeutet und wie sie sich Biel in 20 Jahren vorstellen. Ihr gehört zu den MitorganistorInnen des Transitions-Anlasses vom 9. März. Warum? Andreas: Die Frage, in welche Richtung sich unsere Gesellschaft entwickeln soll, betrifft uns alle. Wir kommen gar nicht um das Thema Transition herum. Wir müssen uns wandeln, denn wenn wir nichts tun, geht die Welt kaputt. Entweder wir finden unseren Weg hin in eine nachhaltige Zukunft oder wir werden keine Zukunft haben. Martin: Ce qui m’intéresse, c’est de montrer que Bienne participe à ce mouvement mondial de la Transition. J’ai envie d̓apporter une petite pierre à cet édifice du développement durable et faire en sorte qu’en Suisse, et en particulier à Bienne, les choses
WeiterlesenDer Baum in der Pizza
Bei Bäumen denken wir in der Regel an die grünen Riesen in Parks oder Alleen, vor der Haustür oder in Feld und Wald. Aber es gibt noch andere Bäume, die unseren Alltag heute wesentlich mitbestimmen: Ölpalmen. Deren Anbau in Südostasien und zunehmend auch in Afrika zerstört die Umwelt und die Lebensgrundlagen zahlreicher Menschen. Eine Auslegeordnung. Es steckt in der Schokolade, im Waschmittel, im Shampoo, im Kuchenteig, in der Fertigpizza und in fast jeder Kerze: Palmöl ist inzwischen das meistkonsumierte Pflanzenöl weltweit. 10 bis 20 Prozent aller Produkte, die wir hierzulande im Supermarkt kaufen, enthalten Palmöl. Das ergab eine Umfrage von „Brot für alle“ bei Schweizer Grossverteilern im Sommer 2017. In der Lebensmittel-, Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie scheint Palmöl heute alternativlos zu sein. Warum? Palmöl ist ein enorm vielseitig einsetzbarer Rohstoff. Das Öl ist lange haltbar, kann bei unterschiedlichen Temperaturen verarbeitet werden uns ist geschmacksneutral. Im Vergleich zu anderen Ölpflanzen ist die Ölpalme zudem
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