Null Öl, Null Gas, Null Kohle: diese radikale Forderung entspricht nur dem, was sämtliche Uno-Mitgliedstaaten 2015 an der Pariser Klimakonferenz entschieden haben und wozu sich auch die Schweiz völkerrechtlich verpflichtet hat. Die Umsetzung der Forderung bis 2050 ist dabei „keine Frage der technischen und auch nicht der ökonomischen Möglichkeiten, sondern des politischen Willens“, schreibt Marcel Hänggi. Wie schwer sich die Schweiz allerdings damit tut, ist Kernpunkt dieses Buches. Marcel Hänggi, Wissenschafts-Journalist und profunder Kenner der Klimapolitik, erklärt unbestechlich und schonungslos die Sachlage und viele wichtige Begriffe der Klimapolitik. Das Buch gipfelt in der Forderung einer Volksinitiative. 2018 hat er den überparteilichen Verein „Klimaschutz Schweiz“ mitbegründet, der Anfang 2019 die Gletscher-Initiative lancierte und Ende November desselben Jahres schon die nötigen Unterschriften einreichen konnte. Siehe auch Text oben auf dieser Seite. www.mhaenggi.ch/gletscherinitiative Teilen:
WeiterlesenKategorie: Brennpunkte
Naherholung statt Agglolac: Nein zum Landverkauf, nein zum Zonenplan
Am 28. Juni 2020 soll in Nidau und Biel das Projekt Agglolac zur Abstimmung vorgelegt werden. Die Gruppe Zentralparc war von Anfang an in der Öffentlichkeit mit einer klaren Nein-Parole und der Forderung nach einer alternativen Entwicklung des Expo-Geländes präsent. Formell geht es bei der Abstimmung im Juni um den revidierten Zonenplan (nur Nidau) und den Landverkauf beziehungsweise die Abgabe im Baurecht (Nidau und Biel) an den Immobilienkonzern Mobimo zum Zweck einer Wohnüberbauung. Es handelt sich um staatlich geförderte Immobilienspekulation, die vor allem Mobimo nützt. Die Qualität des öffentlichen Raumes als Erholungszone würde mit dieser Überbauung am Ufer des Bielersees rapide abnehmen. Agglolac würde eine zukunftsgerichtete und soziale Entwicklung des Expo-Geländes, die der ganzen Bevölkerung zu Gute kommt, verunmöglichen. Aus diesen Gründen muss Agglolac an der Urne abgelehnt werden. Das brachliegende Expo-Gelände liegt mitten in einem in der ganzen Region beliebten Naherholungsgebiet. Die Mehrheit der Grundstücke im Planungsperimeter wurden im
WeiterlesenEin Kuppel-Dome als öffentlicher Living Room am See
Am Seeufer von Biel/Nidau könnte ein Raum entstehen, wo sich Einheimische und Gäste begegnen – im Alltag und bei speziellen Gelegenheiten. Ein neuartiger Treffpunkt für Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Aus der Utopie „Quartier Nouveau“ von Matthias Rutishauser (siehe Vision 2035 Nr. 30) hat sich das Initial-Konzept „Commondome“ entwickelt. Die Idee eines öffentlichen Wohnraums – eines living rooms, kann als Startpunkt dienen für ein neues Quartier. Es ist kein fixfertiges Projekt, der Ort kann sich mit den Bedürfnissen der Menschen entwickeln und verändern. „Commondome“, so der Titel des Konzepts, ist ein Wortpuzzle zweier englischer Begriffe: „common“ = gemeinsam und „dome“ = Kuppelbau. Eine „Gemeinsam-Kuppel“ mit einer transparenten Hülle ist also die Idee – ein „Gewächshaus“ für eine neue Art von Raum für Biel und Nidau, in einem Gebiet mit vielen Möglichkeiten für Neues, direkt am See, beim Bahnhof, beim Innovationspark und der neuen Hochschule. Unsere Idee ist inspiriert von Architekt Buckminster
WeiterlesenWeniger Antennen und doch mehr Daten?
Der heute überlastete Mobilfunk ist ein Symptom für viel tiefer liegende Probleme. Doch diese lassen sich mit dem Ausbau des Mobilfunknetzes auf 5G nicht beheben – im Gegenteil, sie werden noch verschlimmert. Die Rede ist vom exzessiven Videokonsum unserer Jugendlichen, von den Auswirkungen der enormen Menge an übertragenen Daten auf unsere Umwelt, auf unser Klima – in der Schweiz und auf der ganzen Welt. Dieser Artikel zeigt auf, weshalb unsere Mobilfunkantennen ausgelastet sind und wägt ab, ob 5G die Lösung für die heutigen Probleme ist. Mobilfunk ist die Übertragung von Daten durch die Luft. Eine Antenne sendet elektromagnetische Wellen aus – und ein mobiles Gerät, z.B. ein Smartphone, empfängt diese Wellen. Eine Mobilfunkantenne darf so stark senden, bis die Grenzwerte in ihrer Umgebung erreicht werden. Im Schweizer Mittelland ist das Netz so dicht, dass wir praktisch keine Funklöcher mehr haben. Dennoch kann es vorkommen, dass die Datenübertragung nur unzureichend funktioniert.
WeiterlesenAgglolac – Ist mehr denn wirklich mehr?
Eigentlich könnten wir heute am Seeufer durch einen öffentlichen Park schlendern und eine grosszügige Grünfläche geniessen. Eigentlich. Denn das Projekt „Expopark“ wurde 2009 kurz vor der Abstimmung sistiert, obwohl es den Rückhalt der Bevölkerung und aller Parteien genoss. Der Grund: «Agglolac». Man stelle sich einmal Folgendes vor: Im Gebiet um das Bieler Strandbad soll ein öffentlicher Park entstehen, eine 80 Meter breite Grünanlage soll eine Verbindung zwischen Bielersee und Nidauer Schloss schaffen und zwischen Lago Lodge und Strandbad könnten Räumlichkeiten für Vereine entstehen. Die übrigen Gebiete des Expo-Parks werden für Überbauungen genutzt, ein Parking für 240 Parkplätze soll beim Strandbad entstehen. Insgesamt ist eine Geschossfläche von 25‘000m² vorgesehen. Was sich wie ein Alternativvorschlag zu «Agglolac» liest, ist in Tat und Wahrheit das einst vorgesehene Projekt «Expopark» welches kurz vor der Abstimmung 2009 aufgrund der Vision «Agglolac» sistiert wurde. Schon kurz nachdem die «Expo.02» ihre Türen geschlossen hatte, begann die Diskussion
WeiterlesenDas Gebiet auf eigene Faust entwickeln
Die Überbauung des ehemaligen Expo Areals am Bielersee erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Bei genauerer Betrachtung wird klar, dass mit einer kreativ genutzten Freifläche ein weitaus grösserer Mehrwert erzielt würde als mit einem überdimensionierten Bauvorhaben. Der Verein Kulturschutzgebiet will ein solch ganzjährig funktionierendes, kreatives Entwicklungsgebiet wahr werden lassen. Wie erkläre ich einem Kind den Wert von Freiraum? Ich erzähle ihm ganz einfach, was alles Spannendes darauf entstehen könnte. Eine lange Rutschbahn zum Beispiel oder Hochbeete voller Blumen, ganz verschiedene, mit verschiedenen Farben, zwischen denen Bienen umherfliegen und summen und landen und Nahrung finden, um damit Honig zu produzieren, den wir beim Morgenessen auf unser Brot streichen können. Für Kinder sind derlei Gedanken naheliegend. Denn Kinder füllen freien Raum von sich aus mit ihren Lieblings-Phantasien. Für Kinder hat Freiraum einen hohen Stellenwert. Die Wirtschaft Und wie sieht es bei uns Erwachsenen aus? Der Begriff Freiraum ist für uns, die sich
WeiterlesenDas Quartier des Profits
Wohnen müssen wir alle. Das Recht auf Wohnraum gehört denn auch zu den Menschenrechten. Für einen Staat oder eine Gemeinde stellt sich die Frage, wie dieser Wohnraum bereitgestellt werden soll. Dafür gibt es verschiedenste Möglichkeiten, im Kern lassen sich jedoch zwei grundlegende Prinzipien der Wohnraumbereitstellung unterscheiden: Bedürfnisorientierter und profitorientierter Wohnungsbau. Eine Auslegeordnung mit Bezug zu Agglolac. Bedürfnisorientierter Wohnungsbau setzt direkt bei den Bedürfnissen der Menschen an. Ein Beispiel hierfür sind Wohnbaugenossenschaften: Die Menschen, welche in einer genossenschaftlichen Überbauung leben, treffen demokratisch alle wichtigen Entscheide, die ihre Wohnsituation betreffen, wie beispielsweise die Gestaltung gemeinsamer Räumlichkeiten, oder die Verwendung genossenschaftlicher Mittel. Ausserdem wird zur Kostenmiete vermietet, d.h. Bewohnende einer Genossenschaft bezahlen nur so viel Miete, wie die Instandhaltung und Verwaltung ihrer Wohnung auch tatsächlich kostet. Ebenfalls bedürfnisorientiert ist der öffentliche Wohnungsbau. Eine Gemeinde kann ihren BewohnerInnen selbst Wohnraum zur Verfügung stellen, welcher dann unter der demokratischen Kontrolle der Gemeindebevölkerung steht. Städte mit
WeiterlesenOffener Brief, warum Familie S. hier bleiben soll
Liebe Mitglieder des Gesamt-Gemeinderats Wir setzen uns dafür ein, dass die Familie Safaryan-Mikayelyan in Biel bleiben darf. Sie gehört zu uns und es würde uns sehr bestürzen, wenn ihr Leben zerstört würde. Bitte erteilen sie den beiden Eltern die nötigen Ausweise, damit die Familie in Biel bleiben, ihre Wohnung behalten, hier arbeiten bzw. ihre Kinder zur Schule gehen dürfen. Konkret wollen wir Sie auffordern, durch die Fremdenpolizei Biel beim SEM ein Härtefallgesuch einzureichen und dieses so zu unterstützen, dass die Familie Safaryan-Mikayelyan bis im Sommer 2020 im Besitz einer Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung (Permis C) sein wird. Mit freundlichen Grüssen und bestem Dank für Ihr Verständnis Pedition unterschreiben hier Teilen:
WeiterlesenMitten unter uns
Am Ende des Gesprächs reiche ich Robert die Hand. Ich bedanke mich für das Gespräch. Er blickt mich ungläubig an. (version en français) Als Letztes fragte ich ihn, ob er manchmal Angst verspüre. Ja, antwortete er. Manchmal komme es ihm vor, als sei er allein in einem Zimmer. Es sei dunkel. Seine Eltern und seine zwei kleinen Schwestern seien irgendwo weit weg. Und plötzlich höre er, wie jemand in sein Zimmer komme. Und er wisse, das bedeute nichts Gutes. Robert ist bald sieben Jahre alt. Er geht in die erste Klasse. Ich kenne Robert seit drei Jahren. Seit er mit meiner Tochter im Kindergarten war. Wie viele andere Kinder geht er mit grossen Augen durch die Welt. Doch seine Welt ist brüchiger als die seiner meisten Mitschüler. Robert ist das älteste Kind der Familie Safaryan-Mikayelyan, der die Ausschaffung und – als Folge davon – die Trennung droht. Robert und seine
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