Sie heissen „Brandy Sweet Plum“, „Gelbe Mini“, „Orange à gros fruits“ oder „Babuschka“, und sie sind noch ganz klein. Trotzdem ist es jetzt Zeit für die Tomatensprösslinge, etwas mehr Platz zu bekommen. Tomatenfuchs Janosch, der jedes Jahr von rund 50 samenfesten Sorten mehrere hundert Setzlinge zieht, und Tochter Lorena als Assistentin zeigen das Pikieren Schritt für Schritt. Vorbereitung der Pikiererde: wir sieben die Komposterde vom letzten Jahr fein. Huch. Der da hat in der Komposterde überwintert. Jetzt macht ihn der plötzliche Sonnenschein ganz nervös. Dann kommt Sand dazu. Die Zusammensetzung der selbstgemachte Mischung ist folgende: 1 Teil Gartenerde, 2 Teile reifer Kompost, 1 Teil Sand. Weiter gehts mit der Arbeit. Mischen ist angesagt. Ein Kraftakt bis alles „ungerobsi“ ist. Voilà, jetzt können wir die Pikierplatte befüllen… Die da wollen jetzt mehr Platz. Knapp vier Wochen sind sie alt – gezogen bei Stubentemperatur auf der Fensterbank. Wir heben die Tomatenpflänzchen vorsichtig
WeiterlesenKategorie: Ernährung
„Es liegt viel mehr drin als weisser Reis“
Mit dem Pionierprojekt „lunchidee“ setzt sich die Bernerin Sophie Frei für eine zukunftsfähige Esskultur in der Gastronomie ein. Mehr gesunde und gleichzeitig nachhaltige Menüs sollen auf die Mittagstische, so das Ziel. Mit dabei in der ersten Pilotphase ist auch das Bieler Restaurant St. Gervais. Jeden Monat bekommt es von der Ernährungswissenschaftlerin neues inspirierendes Material fürs Küchenteam. Die Mittagsgäste derweil erhalten Ideen und Informationen zum aktuellen Schwerpunktthema auf dem Tischset. Diesen Monat geht es um das volle Korn, alte Getreidesorten und Brot. Der Zucker mag aus nachhaltig produziertem Zuckerrohr sein, das Dessert, das viel davon enthält, ist deshalb trotzdem nicht gesund. Und umgekehrt: eine Tomate ist gesund, im Winter aufgetischt jedoch keineswegs nachhaltig. Hier setzt Sophie Frei mit dem Projekt „lunchidee“ an. Sie möchte Gesundes und gleichzeitig Nachhaltiges auf den Teller bringen. Allerdings nicht selbst, sondern indem sie Küchenteams von aufgeschlossenen Restaurants monatlich wechselnde Informationen, Inspirationen und Rezepte zukommen lässt. Diese
WeiterlesenZum Tag des Wassers
Jede Bielerin, jeder Bieler verbraucht pro Tag 260 Liter Trinkwasser. Das Wasser, das tatsächlich getrunken wird, stammt dabei oft aus Flaschen, obschon Hahnenwasser meist gratis und fast 1000 mal umweltschonender ist. Laut der Studie „Ökobilanz Trinkwasser – Mineralwasser“, die im Auftrag des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches SVGW erstellt wurde, entspricht der jährliche Konsum von 2 Litern Wasser am Tag energiemässig einer Autofahrt von 2 km, bei Hahnenwasser 908 km, bei Mineralwasser aus der Schweiz 1791 km, bei Mineralwasser aus der EU. Zu beachten ist, dass praktisch jede zweite (!) Wasserflasche, die 2017 in der Schweiz ausgetrunken wurde, aus dem Ausland kam (415,7 Millionen Liter, Tendenz steigend). Der billigere Transport (rund 3 Rp/Liter Einsparung, obschon der Weg meist deutlich länger ist) oder der günstige Wechselkurs machen das möglich. Das ist in Anbetracht des qualitativ erstklassigen und in grossen Mengen zur Verfügung stehenden Schweizer Trinkwassers absurd. Wer profitiert, sind die weltweiten Marktführer
WeiterlesenTransition-Tisch im Gärbi
«Transition» ist nicht nur eine Bürgerbewegung, sondern auch ein Netzwerk von Frauen und Männern, die gemeinsame Werte teilen. Dieses durch regelmässige Treffen aufgebaute und gepflegte Netzwerk, bietet immer Gelegenheiten für neue Begegnungen in Freundschaft, Vertrauen und Respekt. Für die einen sind diese Begegnungen der Nährboden für neue Ideen, für die anderen ist es ein wichtiger Gruppenmoment und wiederum für andere der „Newsfeed“ unseres sozialen Netzwerkes, mit echten Freund*innen und herzlichen Umarmungen. Jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat, steht im Restaurant Gärbi (Gerbergasse 25, Altstadt Biel) ab 12:15 Uhr ein grosser Tisch für die Transition-Interessierten zur Verfügung. Kommt vorbei, esst, lacht und tauscht euch über eure Ideen und Projekte mit uns aus, hier bekommt ihr Nahrung für Körper, Herz und Geist. Nächste Transition-Tische unter: www.transitionbielbienne.ch Teilen:
WeiterlesenGlobal denken – lokal handeln!
«Wege zur Ernährungsdemokratie» unter diesem Motto trafen sich rund 150 Aktivist-Innen zum zweiten deutschsprachigen Vernetzungskongress der Ernährungsräte vom 23. – 25. November 2018 im Dominikanerkloster in Frankfurt. Auch VertreterInnen des neugegründeten Bieler Ernährungsrates waren dabei und profitierten von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Workshops und Impulsreferaten. Olivier de Schutter, Vorsitzender des Internationalen Expertengremiums für nachhaltige Lebensmittelsysteme (IPES-Food), appellierte in seiner Videobotschaft an die Wichtigkeit soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte unter dem Dach der Ernährungsräte zu vereinen. Er freute sich darüber, dass die Bewegung der Ernährungsräte nun auch im deutschsprachigen Raum Fuss fasst. Grussworte sendeten ebenfalls Priska Hinz, Ministerin u.a. für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft des Landes Hessen sowie Rosemarie Heilig, Dezernentin der Stadt Frankfurt am Main für Umwelt und Frauen und Schirmherrin des Ernährungsrates Frankfurt. So wurde deutlich, dass unser globales Anliegen, in den Ländern bis auf die konkrete lokale Ebene Fuss gefasst hat. Von anderen Ernährungsräten lernen Wie lebendig und
WeiterlesenEin Label fürs Seeland
Es herrscht Wildwuchs bei den regionalen Labels der Gross- und Kleinverteiler mit zum Teil happigen Aufpreisen ohne eigentliche Mehrleistung bei der Nachhaltigkeit und dem Tierwohl. «Genève Région – Terre Avenir» macht es seit 2004 erfolgreich vor. Über 360 Betriebe sind in Genf dabei und vermarkten über 500 Produkte. Die Prinzipien sind einfach: Qualität (u.a. gentechfrei), Nähe, Transparenz und Fairness (faire Arbeitsbedingungen). Das Label «Ambassadeur du Terroir genevois» gibt regionalen Produkten in der Gastronomie den Vorzug. Das Label fördert die Wettbewerbsfähigkeit, die Wertschöpfung sowie die Innovation in der Region. Warum nicht ein solches Label für das Seeland und den Berner Jura? Mit geschärften Kriterien wie in Genf, bezüglich Ökologie, Tierwohl und Biodiversität. Etliche Qualitätslabels in Deutschland machen es vor. Ein solches Labelprojekt möchte der Ernährungsrat Biel im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) bis zum Sommer 2019 einreichen. Lesetipp: Traumpaar Biodiversität und Regionalvermarktung – Praxisleitfaden für Regionalinitiativen: Biodiversität als Element neuer Produktions-
WeiterlesenAu-delà de la clôture du jardin
L̓établissement Wasenstrasse 34-40 est un projet commun de la coopérative d‚habitation Biwog et de l‚association Casanostra. En novembre 2018, nous avons mené une enquête auprès des locataires du lotissement rénové afin de stimuler la coexistence et les environs. La réponse a été étonnamment large : le thème de la nutrition était au cœur des débats. Beaucoup d’habitants sont intéressés à avoir leur propre potager. Environ la moitié d‚entre eux aimeraient ouvrir le jardin à d‚autres résidents du quartier. Un jardin d‚herbes aromatiques commun suscite un grand intérêt. En décembre, nous avons effectué notre première visite de jardin avec un concepteur de permaculture. Maintenant on va commencer à planifier concrètement le jardin et les activités: Où voulons-nous planter des arbres ? Que dirais-tu d’organiser une fête de la moisson avec tes propres légumes ? Est-ce que nous faisons une contribution contre les déchets alimentaires et gérons, par exemple, un réfrigérateur de
Weiterlesen„LangSAMEr “ eine neue Oase
In der Stadt Biel oder in nächster Umgebung soll eine Oase entstehen, ein Nutzgarten mit Gemüse- und Beerenkulturen, mit Wildblumenbeeten, kleinen Obstbäumen, Büschen und Hecken – ein vielfältiger Lebensraum für Mensch und Natur. Der Garten soll so angelegt sein, dass er von Hand gepflegt werden kann: kleine Einheiten, sorgfältige Bodenpflege, bedächtige Arbeitsweise… Das zentrale Ziel des Gartenprojektes ist nämlich, Menschen Beschäftigung anzubieten, welche in den gängigen gesellschaftlichen Strukturen kaum Platz finden für eine sinnstiftende Betätigung. Die Produkte des Gartens sollen mittels solidarischer Landwirtschaft an Küchen in der Stadt verkauft werden und so zu Kunden gelangen, welche bewusst eine ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen wollen. Der Kreis ist geschlossen. Das Gartenprojekt «langSAMEr» möchte sinnbildlich im Kleinen jenen Botschaften Ausdruck verleihen, welche der Charta des Ernährungsrates Region Biel zugrunde liegen. Georges Waeber aus Biel ist gelernter Landwirt und Sozialarbeiter Kontakt waeber.g@bluewin.ch Teilen:
WeiterlesenRobin Food
Fast ein Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel geht zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht pro Jahr rund 2 Millionen Tonnen Nahrungsmitteln oder der Ladung von rund 140‚000 Lastwagen. Rund die Hälfte der Abfälle fallen in Haushalten und der Gastronomie an. Im Durchschnitt 320 Gramm pro Person und Tag. Das sind alleine in Biel 6540 Tonnen pro Jahr. Seit Juli 2016 ist der Verein Robin Food an der Umsetzung eines Netzes von Kühlschränken oder sogenannter Fair-Teiler: Aktuell auf dem Gurzelen-Areal und bei der Genossenschaft FAB-A im Fabrikgässli. Die kleine aber gut eingespielte Gruppe organisiert die tägliche Abholung der Restlebensmittel von den rund 5 Partnerbetrieben per Velo in Biel und bringt sie in die öffentlichen Kühlschränke, wo die Lebensmittel gratis abgeholt werden können. Franca Schaller ist Gründungsmitglied von Robin Food Für weitere Informationen sowie Interesse an Mitarbeit: bielnejetteplus@gmail.com http://robinfood.beuniq.ch Teilen:
WeiterlesenCharta des Ernährungsrats Region Biel
Gutes Essen für alle! Wir wollen in der Region Biel eine umweltfreundliche und klimaschonende Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu gerechten Preisen, welche den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt fördert und stärkt und Arbeitsplätze schafft in einer Wirtschaft, die sich am Gemeinwohl orientiert. Wir gestalten damit die Entwicklung unserer zweisprachigen Stadt und Region für die kommenden Generationen und leisten einen Beitrag an die Bekämpfung der Armut und die Förderung der Gesundheit. Es gibt viele Möglichkeiten für eine nachhaltige Lebensmittelversorgung in der Region. Diese wollen wir miteinander, zusammen mit der Zivilgesellschaft, den Behörden und der regionalen Wirtschaft nutzen und selbstbestimmt gestalten. Unsere Tätigkeit betrifft das ganze Ernährungssystem, von den Produzentinnen und Produzenten, über die Verarbeitung und Verteilung bis zum Konsum und der Entsorgung und Wiederverwertung. Die Lebensmittel werden so produziert, verarbeitet, verteilt, konsumiert und entsorgt, dass die regionalen Kreisläufe geschlossen und Wasser, Boden, Luft und Klima geschont werden. Die biologischen Vielfalt,
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