Tobias Kaestli hat mir und vielen andern eine Freude gemacht. Er hat die ‘Kleine Geschichte der Stadt Biel’ herausgebracht und damit mir als Neuzuzüger ein praktisches Werkzeug in die Hand gelegt, um die Stadt Biel immer wieder zu entdecken und besser zu verstehen. Der Autor, der schon am zweibändigen Werk ‘Neue Bieler Geschichte’, einer umfangreichen wissenschaftlichen Aufarbeitung der Bieler Stadtgeschichte, mitgewirkt hat, macht es dem Normalbürger mit seiner neusten Herausgabe einfacher, seine Stadt zu verstehen. Kaestli schreibt sehr verständlich; chronologisch nimmt er uns von der Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart mit und schöpft dabei gekonnt aus historischen Quellen und reichem Bildmaterial. In kurzen, gut lesbaren Abschnitten erfahren wir viel über die wirtschaftliche, politische, soziale und auch kulturelle Entwicklung Biels als Zentrum zwischen Seeland und Jura. Die Stadt hat wirklich viel erlebt, Turbulenzen und Erfolge, man denke nur an den Stadtbrand von 1367, die Reformation
WeiterlesenKategorie: Kultur
Betrachtungen zu Sterbebegleitung und Tod
Meine Ehefrau ist vor kurzer Zeit gestorben. Trauer, Schmerz, Einsamkeit, Sinnlosigkeit, Leere, Kälte, Haltlosigkeit, Atemnot, appetitlos, grau … Was soll daran positiv sein? Der Tod, eine Krankheit … ein Unfall … Was soll man da Positives daran sehen ? Die Trauer ist da. Die Trauer, wenn wir jemanden verlieren, tut weh. So unendlich, unbeschreiblich. Zerreissend … Die Trauer kann uns niemand abnehmen, aber tragen helfen – vielleicht … Aber der Tod. Die Zeit vor und nach dem Sterben, sieht es da nicht etwas anders aus? Wir sterben alle. Der erste Tag des Lebens ist der erste Tag der Möglichkeit eines Todes. Auch wenn wir mit dieser Tatsache nicht immer – oder gar nie – konfrontiert werden möchten. Denn sie kann schwer lasten und das «Sein» nicht leichtmachen, sondern einen be-lasten. Die Tatsache, dass wir alle sterben werden, sterben müssen, sterben dürfen, macht diese Situation zu einer „das Glas ist halbvoll“/„das
WeiterlesenUnser kleines Solarkraftwerk
Photovoltaik auf dem eigenen Dach: für unseren Autor vor allem in Kombination mit Wärmepumpe und Elektroauto eine Investition, die sich lohnt. Er berichtet von seinen umfassenden Berechnungen bis hin zur grauen Energie in Benziner-Autos. Während meiner Zeit als Lehrling (Ende 1960er Jahre) wurden die ersten Atomkraftwerke in der Schweiz gebaut. Die Erwartungen und die Versprechungen waren riesig. Meine Eltern liessen Elektrospeicheröfen in die Wohnung einbauen, der alte Kachelofen wurde stillgelegt. Auf vielen Bauernhöfen surrten im Vorsommer auf einmal grosse Heubelüftungen. Uns wurde gesagt, die Bauern zahlten fast nichts für den Strom, denn die Atomkraftwerke lieferten mehr als genug günstigen Strom. Ich war damals bereits sehr skeptisch. Man kann hochradioaktive Abfälle nicht einfach für 100’000 und mehr Jahre vergraben. Meine Frau und ich haben einen anderen Weg gewählt. 2017 haben wir ein älteres Einfamilienhaus im Jura gekauft. Das alte Gartenhaus musste auch ersetzt werden. Dabei haben wir die Gelegenheit beim Schopf
WeiterlesenCol-Art – Kunstvielfalt mit Bieler Wurzeln
Eine Schweizer Stadt verkörpert mehr wie andere Vielfalt an Menschen, Sprachen, Kulturen, Einstellungen…Unser Biel-Bienne! Und was die meisten hier nicht wissen: Eine internationale Kunstbewegung, die mit ihren 54 Jahren immer noch in den Kinderschuhen steckt, hat ihre Wurzeln wesentlich hier. Der Begründer erzählt gleich selbst. Col-Art ist die Kurzbenennung für „koordinierte Kollektivkunst“. Eine Kunstrichtung, in der mehrere Kunstschaffende frei in ihrem Stil Teile des Gemeinschaftswerkes gestalten, sei dies zeitgleich an einem Bild arbeitend oder nacheinander Elemente davon erschaffend. Spielarten gibt es viele, Regeln kaum. Manchmal gibt jemand vor, wer in welchem Bereich malt, manchmal entstehen das Bild und dessen Aufteilung aus dem Moment heraus. Ich – ein waschechter Bieler, der mit seiner Mutter Französisch sprach und mit meinem Vater Bieldütsch – begründete Col-Art 1968 in Zürich, Basel, Bern und Biel-Bienne, gemeinsam natürlich mit befreundeten Malerinnen und Malern… Das erste Bieler Col-Art-Gemälde – entstanden im Dezember 1968 und Januar 1969 in
WeiterlesenLabCity – mutig angerührt. Und jetzt?
Stattliche Bäume vor dem Bahnhof, üppig bepflanzte Mulden in der Nidaugasse, eine schwungvolle meterhohe Schlaufentreppe auf dem Zentralplatz: Tina Messer, Raphael Benz und Matthias Gebel haben im Rahmen der Aktion LabCity diesen Sommer in der Bieler Innenstadt mit der grossen Kelle angerichtet. Einfach mal machen und testen was wie ankommt statt lange reden, war dabei ihr Motto – immer im Austausch mit der Bevölkerung. Aber was bleibt, wenn bald abgeräumt wird? Wie sieht die Stadt von Morgen aus? Das ist die zentrale Frage von LabCity, einer Aktion zur Wiederbelebung der Innenstadt, die diesen Sommer für Aufsehen gesorgt hat. Ursprünglich initiiert von der Stadt Biel, um eine Antwort auf das Ladensterben und die Einkaufs-Verschiebung ins Internet zu finden, war es nun ein Verein, der verschiedene Plätze bespielte. Gegründet haben ihn die beiden Bieler Kommunikations- und Eventbüros GebelGebel und Messer Benz. Die Stadt Biel ist zur Partnerin geworden und hat einen Beitrag
WeiterlesenEin „lernendes Gebiet“ entsteht
Zu Beginn eine verrückte Idee, hat sich das Kulturschutzgebiet seit seiner Entstehung ständig weiterentwickelt. Das Stadtentwicklungskonzept für Nidau und Biel, bei dem die Bevölkerung die Hauptrolle spielt, nimmt konkrete Formen an. Am Anfang träumten wir davon, auf dem Gebiet der ehemaligen Expo 02 zwischen Nidau und Biel etwas Undenkbares zu realisieren. Wir träumten von einem Projekt, das die Prinzipien der Nachhaltigkeit konsequent in die Stadtentwicklung einbezieht. Je länger wir darüber nachdachten, desto mehr glaubten wir daran. Am See unten haben wir eine Möglichkeit, die sich nur ganz wenigen Städten bietet. Es gibt dort eine Brache riesigen Ausmasses, die in anderen Städten längst überbaut worden wäre und die wir mitgestalten können. Wir sagten uns, dass wir diese Chance packen wollen. So fing alles an. In der Folge beschäftigen wir uns mit der Frage, was Freiraum heutzutage ausmacht. Wir haben bereits einen Stadtpark, einen Schlosspark, einen Strandboden und Flanierzonen – Freiräume zum
WeiterlesenRobert Walser Sculpture – Rückblick in Bildern
Es gab Menschen die verbrachten diesen Sommer fast jeden Tag Zeit auf der Walser Sculpture. Der bekannte Bieler Fotograf Enrique Muñoz García zum Beispiel. Mit einer Auswahl seiner Bilder tauchen wir hier nochmal ein in dieses lebendige Kunstwerk zu Ehren Robert Walsers. Denn was Künstler Thomas Hirschhorn mit seinem Team da vor den Bieler Bahnhof gestellt hatte, wurde zu einer eigenen Welt, über die manche wetterten und andere immer wieder besuchten. Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Robert Walser Sculpture Teilen:
WeiterlesenPod’Ring 2019 in Bildern – zum Ferienschluss
Was haben wir zum Ferienbeginn gefeiert! Im Herzen der Bieler Altstadt ein Feuerwerk an Musik, Klein- und Strassenkunst genossen. Unsere Kinder sich auf der Kirchenterasse und im Sandkasten austoben lassen. Gutes Essen genossen. Und hier gegrüsst und da geschwatzt und viel Zusammenhalt gespürt. Der Pod’Ring als place to be zum Sommerferienbeginn – hier in Bildern, um noch einmal kurz einzutauchen und aus dem bunten Potpourri Kraft für Bevorstehendes zu tanken. Die tollen Fotos geschossen haben Marion Bernet und Fabio Blaser. Diese erste Galerie zeigt Aufnahmen von Fotografin Marion Bernet www.marionbernet.ch Diese zweite Galerie zeigt Impressionen von Fotograf Fabio Blaser www.fabioblaser.com Teilen:
WeiterlesenIn your Faust – Mit dir?
Wenn tagsüber Senioren mit Jugendlichen in der Coupole jassen, Kinder die Kuppel in einen Spielplatz verwandeln, Tibeter mit Schweizern auf der Esplanade Momos zubereiten, Jugendliche aus unterschiedlichsten Kulturen am Abend ihr eigen kreiertes Theaterstück aufführen und anschliessend in der Coupole getanzt und gespielt wird, ist es wieder Zeit für das jährliche «In Your Faust»-Festival. Vom 9. Bis zum 12. Mai 2019 bringt das «In Your Faust» – Festival bereits zum dritten Mal Menschen aus Biel und der Region zusammen. Der viertägige Anlass steht im Zeichen der Vielfalt und der Partizipation. Ziel ist es, die Bieler Bevölkerung zu feiern. Einheimische und MigrantInnen, Jung und Alt, Familien und EinzelgängerInnen, sowie Menschen mit und ohne körperliche Einschränkung gestalten und feiern zusammen das Festival. Begegnung, Austausch, Spiel, Musik, Essen und Geniessen à la Biel. Das ist «In Your Faust». Möchtest du dabei sein, wenn sich die Esplanade und die Coupole in eine kunterbunte Welt
WeiterlesenWas ist eine gute Frage?
Es gibt viele Fragen, und manche sind ausserordentlich schön. Hatte Noah Fische auf seiner Arche? Für wen mache ich morgens mein Bett? Reicht die Zeit, um die guten Bücher noch zu lesen? Wozu Hunde? Solche Fragen können sich jedem stellen und die Antworten sind Nebensache. Es gibt viele Fragen, die überhaupt keine Antworten erwarten. Persönliche Fragen etwa, wenn sie rhetorisch sind. Oder jene, die schwierig sind, weil die Worte darin zu gross und damit leer geworden sind. Was ist der Sinn des Lebens? Die Tatsache, dass diese interrogative Zumutung nur in Frageform existiert, zeigt, dass sie nur individuell, nicht generell beantwortet werden soll. Mit jeder Frage wird man – wie Aaron Bodenheimer bemerkt hat – hochgenommen. Fragen enden immer oben: dorthin wird man hochgehoben. Die Satzmelodie zeigt es schon, stimmt’s? Wie ein unter den Füssen weggezogener Teppich wirbelt die Frage den Befragten nach oben, wo er hängenbleibt und sich hastig
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