Erst vor knapp zwei Jahren gegründet, entwickelt sich «Wild & Schön» sehr positiv: mit vernetzten Naturgärten soll die Biodiversität eingeladen und unterstützt werden. Du hast im Mai 2021 das Projekt «Wild & Schön» gestartet, für mehr Schmetterlingsärten und Biodiversität im Drei-Seen-Land (siehe Vision 2035, Ausgabe 36). Was ist seither passiert? Enorm viel; das Projekt ist explodiert! Wir haben eine Website erstellt, eine Expert*innengruppe aufgebaut, einen Kriterienkatalog für die Gärten erstellt und einen Verein gegründet. Inzwischen wurden schon 35 Gärten evaluiert und ca. 50 weitere stehen auf der Warteliste. Es wurde ein erster «Chemin Gourmet» durchgeführt, ein regionaler Tagesausflug mit Gartenbesichtigungen und kleinen Degustationen. Ausserdem konnten Gartenbesitzer*innen an einem Samstags-Markt in Nidau ihre Produkte verkaufen. Wer unterstützt das Projekt? Überall öffnen sich Türen; das Projekt fliesst auch sich heraus: wir arbeiten mit Pro Natura, dem Papiliorama und der Naturschule Seeland zusammen. Und obschon «Wild & Schön» nicht ganz den Kriterien der
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Humorvoll durch’s Leben – ein Plädoyer für mehr heitere Gelassenheit im Alltag
Für Humor gibt es keine Anleitung; es ist eine längere Suche nach der ganz persönlichen, heiteren Gelassenheit. Es lohnt sich, sich dafür Zeit zu nehmen und sich nicht zu stark unter Druck zu setzen, humorvoll sein zu müssen. Wie viele Male wollte ich mit lustigen schlauen Sprüchen meinem Gegenüber imponieren! Dabei herausgekommen ist eher ein verkrampftes Lächeln. Hingegen einfach ist es, jemandem ein Lachen zu entlocken, wenn ich mich über mich oder andere lustig mache. Das Gefühl danach ist unbefriedigend, und ich will nicht auf Kosten anderer lustig sein. Ich begebe mich demnach auf eine Reise, um meinem persönlichen Humor etwas näher zu kommen. Ermutigt werde ich dabei von Humorforscher Willibald Ruch, der weiss, Humor ist lernbar. Welch ein Glück! Humor leitet sich vom lateinischen Wort «(h)umor» ab, bedeutet übersetzt Flüssigkeit und bezieht sich auf die vier wichtigsten Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle. Im Mittelalter bestimmten die verschiedenen
WeiterlesenWas ist wirklich wichtig im Leben? Werte werden.
Was wir tun und was wir unterlassen, hat viel mit Werten zu tun. Es gibt Verpflichtungen, deren Handlungen sich nicht immer mit unseren Werten decken. Oder wir sind in etwas hineingerutscht, das wir eigentlich gar nicht wollten und realisieren dies erst im Nachhinein – wenn wir uns Zeit nehmen, in uns hinein horchen. Ein Sophrologe gibt Einblick, wie wir die uns wichtigsten Werte kennen lernen können und wie das zu einem authentischen, zufriedenen Leben beiträgt. Der Begriff ‚Wert‘ ist verwandt mit „werden“, das entstehen, geschehen bedeutet. Etymologisch wird er als Geltung, Bedeutung habend, geschätzt, kostbar, lieb, beschrieben. Natürlich meint er auch Preis, Wertschätzung und bezieht sich auf ein meist in Geld ausgedrücktes Äquivalent eines Gegenstandes, einer Dienstleistung. Güter besitzen einen materiellen oder immateriellen Wert, zugeschrieben einer sogenannten Marktlogik oder der individuellen Vorliebe, die verbunden ist mit einer persönlichen Geschichte, einem Erlebnis, etwas, das einen geprägt hat und das Freude, vielleicht
WeiterlesenExtremes Wetter – Lösungen gestern. Und morgen?
Bis vor fünfzehn Jahren gehörte die Juragewässerkorrektion zum obligaten Schulstoff im Kanton Bern. Wer diesbezüglich etwas verpasst oder sich noch gar nie damit befasst hat, findet im Schloss Nidau eine gelungene Dauerausstellung zu diesem technisch genialen Meisterwerk – vielseitig beleuchtet von der Vorgeschichte bis in die heutige Zeit. Seuchen, Armut und Alkoholismus, bedingt durch die vielen Überschwemmungen des willkürlich mäandrierenden Wasserlaufs der Aare von Kallnach bis Solothurn, motivierten den Arzt Johann Rudolf Schneider aus Meienried, den Aarelauf in den Bielersee zu kanalisieren. Ein langer und beschwerlicher Weg begann. Im Gebiet von fünf Kantonen, zwei Sprachen und in einem erst 17-jährigen Bundesstaat Schweiz sollte dieses grenzüberschreitende Projekt entstehen. Finanzielle Hindernisse und Kantönligeist verzögerten über Jahre. Erst 1867 beschloss die Nationalversammlung – Schneider war selbst Nationalrat – den Beginn der Arbeiten, die schliesslich 10 Jahre dauerten. Nebst der Umleitung der Aare in den Bielersee wurden die drei Seen (Neuenburger-, Murten- und Bielersee)
WeiterlesenWo das Trinkwasser in 3 km Entfernung liegt
Auf einer Reise im Oktober 2021 in die Demokratische Republik Kongo musste Noël Tshibangu feststellen, dass der Zugang zu Wasser respektive zu sauberem Wasser selbst in tropischen Klimagegenden eine Herausforderung ist. So zum Beispiel in der Stadt Mbuji-Mayi wie auch in den umliegenden Dörfern. Der Fall Bena Kalemba ist besonders kompliziert. Aufgrund der erheblichen Schwierigkeiten dieses rund 60 km von der Provinz-Hauptstadt entfernt liegenden Dorfes hat Tshibangu das Projekt Wasserkette ins Leben gerufen. Im Dorf Bena Kalemba leben schätzungsweise 4’000 Menschen. Diese haben täglich damit zu kämpfen, an sauberes Wasser zu kommen. Die Lebensbedingungen sind schwierig und die Menschen materiell eher arm. Sie müssen sehr viel Zeit und Energie aufwenden, um sich schon nur mit Wasser für den täglichen Bedarf zu versorgen. Da es fast nur Strohhütten gibt, können die Dorfbewohner kaum Regenwasser sammeln für ihren Alltag. Der Regen dient meistens zum Duschen. Der See Lomba liegt etwa 3 Kilometer
WeiterlesenHochwasserschutz im Seeland – in 3 Akten
Die prekären Wasserstände im Seeland nach den langen Unwettern des Sommers 2021 lösen beim Beobachter ambivalente Gefühle aus. Bewunderung für die Errungenschaften der grossen Gewässerkorrektionen und Wissensdurst über Ingenieurskunst und politische Vernunft der Vorfahren. Aber auch Sorge um die künftigen Herausforderungen als Folge des Klimawandels. Eine Betrachtung in drei Akten, von der Gegenwart in die Vergangenheit und dann in die Zukunft. 2021 Im Sommer 2021 waren unsere Seen randvoll. Zum Bersten voll. Es hat nur wenig gefehlt und die gewaltigen Wassermassen hätten das Land überflutet und verheerende Schäden angerichtet. Gerade noch rechtzeitig haben die wochenlangen Starkregen nachgelassen. Wir hatten Glück, das Land blieb verschont. Mais c’était tout juste. In Yverdon-les- Bains musste der Campingplatz geräumt werden. Und auf dem Bieler Strandboden drangen die Wasser in die Keller des Gymnasiums ein und beschädigten die Heizung. In jenen bangen Wochen fuhr ich im Intercity den Seen entlang von Biel nach Yverdon und
WeiterlesenWo ist die Dankbarkeit geblieben?
Es muss jetzt mal auf den Tisch. Dieses ganze Weltuntergangs-Gerede und die Diskussion darum, ob es nun zehn vor, fünf vor oder gar schon zwei vor Zwölf ist, geht mir auf die Nerven. Fakt ist: es ist höchste Zeit, entschieden zu handeln, um den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen. Ein Kommentar zum aktuellen Fokus-Thema „Wasser“. Es geht hier im Grunde weniger darum, den Erdball zu retten; der wird schon bleiben und das Klima sich wohl auch wieder beruhigen, wenn er sich seiner Peiniger mal entledigt hat. An den Kragen geht es vielmehr der Menschheit. Der blaue Planet mit seinen elementaren Kräften Erde, Feuer, Luft und Wasser sendet schon länger und immer deutlicher Signale, dass er genug hat vom Zweibeiner homo sapiens, dieser einzigen Kreatur weit und breit, die seine Grenzen nicht respektiert, ihn malträtiert, ihn zupflastert, verschmutzt, vergiftet, an ihm herumkratzt, sich schonungslos und gierig an ihm bedient,
WeiterlesenWo das soziale und kreative Potenzial der Kinder sichtbar wird
Das Ideenbüro ist eine Anlaufstelle für Fragestellungen aller Art – innerhalb einer Primarschule. Das Besondere daran: Es sind die ältesten Kinder, in der Regel die 12-Jährigen der 6. Klasse, die während einer Schulstunde pro Woche im Ideenbüro arbeiten und die Kleineren beraten. Einblick von der Erfinderin und Entwicklerin selbst in ihr Konzept, das sich von Biel aus mittlerweile in die ganze Schweiz ausgebreitet hat und gar über die Grenzen hinaus. Wenn Kindern zugetraut wird, dass sie Experten sind für Probleme im Schulalltag, braucht es bloss einen Raum, einfache Strukturen und geeignete „Werkzeuge“, um ein Ideenbüro umzusetzen. Jedes Kind kann freiwillig mitmachen und setzt sich gemäss seinen Interessen und Fähigkeiten ein. Die Motivation ist hoch, weil die Probleme echte Anliegen sind und die erarbeiteten Ideen und Lösungen dazu Wirkung zeigen. Die Kinder auf beiden Seiten fühlen sich wertgeschätzt und ernst genommen. Sie erfahren, dass Probleme lösbar sind, auch ihre eigenen, wenn
WeiterlesenSpiel – ein Kinderrecht
Weshalb eine überbehütete Sicherheitskultur die Kinder in ihrer Entwicklung nicht fördert, sondern eher kleine Monster aus ihnen macht. Kinder können ganz schön nervig sein, plötzlich verwandeln sie sich vor der Kasse während dem Einkaufen in grosse Monster. Oder sie ziehen ihre Jacken und Schuhe wieder aus, wenn alle bereit sind, das Haus zu verlassen. Später nerven sie, wenn sie meinen, sie wissen alles besser, möchten gerne selbstbestimmt gross sein und trotzdem sind sie nur «halbstark», weil sie eben doch noch abhängig von den Eltern sind. Diese Spielchen sind definitiv nicht lustig. Aber was hilft da, neben pädagogischen Ratgebern, die ganze Regale in Buchhandlungen füllen? Sollten wir vielleicht selber mal über die Bücher? Wie fühlen wir uns, wenn unser Raum dauernd eingeschränkt wird? Mehr Druck, mehr Autos, mehr Sicherheit führen zu immer weniger Freiraum für die Kinder. Kein Wunder kämpfen die Kinder mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln für mehr
WeiterlesenSafari vor der Haustür
Neugierig sind die Kinder und voll Bewegungsdrang. Auf einem Spaziergang in der Stadt oder in der Umgebung lernen sie ihren Wohnort besser kennen, das stärkt das Gefühl, hier heimisch zu sein. Unser Autor schlägt drum vor: Nahtourismus mit Heimatkunde verbinden. Wandern wird kurzweilig, sobald man fragend durch die Gegend zieht: Warum heisst diese Strasse so? Was stand vorher an diesem Ort? Wer hat das gemacht und zu welchem Zweck? Ist hier früher etwas Besonderes passiert? Nur die Erwachsenen können solche Fragen beantworten. Oft sind sie jedoch überfragt, weil sie selber nichts darüber wissen. Man kann kein Wissen weitergeben, das man nicht hat. Aber: Man kann sich informieren! Lokale Wanderführer Schon in den 1990er-Jahren hat der Kinderfreundeverein Biel Entdeckungsspaziergänge herausgegeben in der Form von Faltprospekten. Diese sind längst vergriffen, wurden jedoch auf den heutigen Stand gebracht und können nun digital als pdf-Datei gratis bezogen werden (siehe Randspalte). Bis jetzt wurden fünf
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