Fokus: Nacht der 1000 Fragen

Brennpunkte Mobilität Urbanismus

Danach können sie uns nicht mehr ignorieren

Vor der ersten Demo von «Biel wird laut» sagte damals die Projektleiterin Sarah Fuhrimann, dass die Demo allen Kritikerinnen und Kritikern und auch den Gegnerinnen und Gegnern des geplanten A5-Autobahnanschlusses mitten in der Stadt Biels Gehör verschaffen sollte. Heute, ein Jahr später ruft Fuhrimann mit den weiteren «Biel wird laut»-Organisatorinnen Susanne Gafner und Sabine Kronenberg wieder zur Demo auf. Was in der Zwischenzeit geschah: Die Demo mit über 4’000 Teilnehmenden erwirkte nicht nur, dass «wir» nun nicht mehr ignoriert werden. Vielmehr beflügelte die Demo alle, die es nicht mehr für möglich hielten, ihr Unbehagen angesichts dieses überrissenen Autobahnanschlusses mitten in der Stadt auszudrücken.  Und es wurde endlich öffentlich diskutiert, was schon lange hätte von allen und nicht von irgendwelchen Grüppchen diskutiert werden sollen. Der A5-Anschluss kam wieder vor den Stadtrat. Die eigene Partei brachte den Stadtpräsidenten Erich Fehr zum Umdenken. Und das Komitee «Westast so nicht» stellte eine gut durchdachte

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Bieler Perlen Mobilität Transition

Die kritische Masse

In Biel findet neuerdings jeden Monat ein „Critical Mass“ statt. Was das genau ist, wie es dazu kam, und welches Ziel diese Velokorsos durch die Stadt haben, erklärt im Interview Manuel Schmid – einer der „öffentlichen Ansprechpersonen“ der Bewegung. Er möchte, dass jetzt wirklich etwas passiert in Sachen Veloförderung in Biel. Manuel, wie bist du aufs Velo gekommen? Ich bin in Ortschwaben, am Südhang des Frienisbergs, aufgewachsen. Ab der Mittelstufe sind alle mit dem Velo die etwa vier Kilometer bis Meikirch in die Schule gefahren. Ich mochte das Fahrrad damals aber noch nicht besonders. Du bist in der fünften, sechsten Klasse und Mama meint „das Wetter ist schön, du musst mit dem Velo fahren“. Sie bezahlt dir das Postauto sicher nicht, der Jugendschwarm aber fährt mit dem Postauto. Verstehst du? Ansonsten haben wir natürlich „Absteigerlis“ und „Ausbremsen“ gespielt: wer zuerst absteigt, hat verloren. Und weitere solche Spiele. Eigentlich mochte ich

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Urbanismus

Animons les espaces vides ! Denn Leerraum nützt uns nichts

Die Bieler JUSOs wollen zusammen mit anderen Parteien und Kulturschaffenden nicht-gewinnorientierte, soziale und kulturelle Projekte durch Zwischennutzungen fördern. Vor rund einem Jahr wurden knapp 2’800 Unterschriften eingereicht, welche dieses Anliegen bekräftigen Ein Mitglied des Initiativkomitees gibt Einblick in den Entstehungsprozess der Initiative und einen Überblick über den aktuellen Stand. «Jede fünfzehnte stimmberechtigte Person in Biel muss unterschreiben», sagte einer meiner Genossen, der gerade die Bieler Stadtordnung durchscrollte, und schluckte schwer. Einen kurzen Moment schauten wir uns unsicher an–eine Gruppe von sieben Bieler JUSOs in der Eldorado-Bar, Anfang 2016. Wir waren motiviert, wir wollten etwas verändern und wir hatten uns in den Kopf gesetzt, dafür eine städtische Initiative zu lancieren. Uns allen war klar: Das wird ein Riesenprojekt. Über 2’000 gültige Unterschriften in nur sechs Monaten, davor ausserdem die ganze planerische und inhaltliche Arbeit mit Initiativtext, Argumentarium, Umsetzungskonzept, Abklärungen mit der Stadt, Unterstützung anderer Organisationen und Parteien, Medienarbeit,… Offensichtlich haben wir

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Kultur Transition Urbanismus

Flüchtiges Wohnen

Darf man sich eine Stadt als spontan erträumen? Lässt sich eine Utopie entwickeln und als Geschichte so erzählen, dass sich Wohn- und Arbeitswelt vielleicht in Zukunft menschlicher, organischer anfühlen? Offensichtich gibt es im Leben Themen, denen man immer wieder begegnet – egal ob man sich darum tut oder nicht. Eines meiner Themen sind Schiffscontainer. Während Dreharbeiten in der kalifornischen Wüste haben mich die unendlich langen Güterzüge immer wieder beeindruckt. Vier, fünf schwere Dieselloks ziehen Container durch die Wüste, die alle eigene Geschichten auf ihren Reisen rund um den Erdball zu erzählen wüssten. Faszinierend, oder? Weniger schön ist die Tatsache, dass Container oft nach einmaligem Gebrauch auf Deponien dem langsamen Zerfall überlassen werden. Das Wiederverwenden der Container rechnet sich für die riesigen Transportunternehmen nicht. Die Vorstellung, gebrauchte Schiffscontainer als Wohn-, Atelier- und Arbeitsraum wiederzuverwenden ist nicht neu. Wenn man mit dem Zug nach Zürich fährt, entdeckt man das «älteste»Schiffs-Container-Aushängeschild Helvetiens: den Freitag

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Unkategorisiert

Journaliste chômeur, un métier d’avenir ?

Ancien de l’Agence télégraphique suisse, démissionnaire après la restructuration et la grève de l’hiver dernier, Alain Meyer, journaliste, vient de fêter ses 51 ans. A la difficulté de retrouver de l’embauche s’ajoute le poids des ans dans une branche qui ne cesse d’évoluer.    Dépeindre et réexpliquer les fondements d’un métier, dont l’avenir est de plus en plus aléatoire, aux différents bureaux liés aux offices du chômage peut épuiser plus d’un journaliste. Je vous rassure, pour avoir endossé ce sacerdoce, il est épuisant. Avis aux futurs journalistes chômeurs du Matin et d’ailleurs… armez-vous de patience, soyez didactiques, synthétiques, vulgarisateurs comme jamais, et surtout très calmes à chaque fois que l’on vous demandera d’expliciter les tenants et les aboutissants des menaces qui pèsent sur votre profession. D’autant que journalistes nous le restons, même chômeurs, comme une seconde nature qui ne veut en tout cas pas disparaître. Il y aurait d’abord eu la solution de facilité permettant a priori d’éviter des tracasseries administratives inutiles : contacter avant de s’inscrire au chômage un médecin

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Kultur Bieler Perlen Urbanismus

Mädchenhaus Bienne – un espace pour souffler puis aller de l’avant

L’association Mädchenhaus des Filles Biel-Bienne a ouvert en mai 2018 une structure d’accueil pour les jeunes femmes victimes de violence. Ce projet pilote est prévu sur une période de 6 mois, mais pourra être prolongé au moins jusqu’à fin décembre. Bilan à mi-parcours. Le projet pilote de structure d’hébergement de crise à Bienne a une capacité d’accueil de trois lits et est adressé aux jeunes femmes de 18 à 20 ans victimes de violences. L’emplacement de la Mädchenhaus Bienne est toutefois gardé secret afin de garantir la sécurité de ces dernières, qu’elles soient menacées et maltraitées dans leur famille, leur milieu social ou leur relation de couple. Un accompagnement intensif L’équipe d’encadrement de la Mädchenhaus est essentiellement formée de professionnelles du milieu socio-éducatif. Elle accompagne les filles dans leur quotidien tout au long de leur séjour et les soutiennent également au niveau administratif afin d’entreprendre des démarches pour trouver un

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Mobilität Urbanismus

Stau im Kopf

Immer neue Varianten vom immer Gleichen führen selten zu einer gescheiten Lösung. Ein frappantes Beispiel dafür ist die bald 60 Jahre dauernde Diskussion um die Autobahnumfahrung von Biel. «Drei Kilometer Stau…. – Zwischen Quinto und Gotthard Südportal 3 km Stau, Zeitverlust von bis zu 45 Minuten. Die Einfahrt Airolo ist gesperrt». Tag für Tag wiederholen sich gebetsmühlenartig die Verkehrsmeldungen. Jeden Werktag während der Stosszeiten, jeden Sonntag im Winter, wenn sich die Skiorte entleeren, staut sich der Verkehr. Und wenn es einen Unfall gibt, wird die Autoschlange noch länger. In der Ferienzeit gehört Warten im Stau mittlerweile zum Urlaubsprogramm. Ein sicherer Wert –man könnte meinen, ein Naturgesetz. Staumeldungen aus der Region Biel hingegen schaffen es selten in die nationalen Nachrichten. Schlicht und einfach, weil es keine meldenswerten Staus gibt. Ausser natürlich, wenn eine der Hauptachsen infolge eines Unfalls oder einer Veranstaltung gesperrt werden muss. Trotzdem werden manche PolitikerInnen im Seeland nicht

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Kultur Transition

Was ist eine gute Frage?

Es gibt viele Fragen, und manche sind ausserordentlich schön. Hatte Noah Fische auf seiner Arche? Für wen mache ich morgens mein Bett? Reicht die Zeit, um die guten Bücher noch zu lesen? Wozu Hunde? Solche Fragen können sich jedem stellen und die Antworten sind Nebensache. Es gibt viele Fragen, die überhaupt keine Antworten erwarten. Persönliche Fragen etwa, wenn sie rhetorisch sind. Oder jene, die schwierig sind, weil die Worte darin zu gross und damit leer geworden sind. Was ist der Sinn des Lebens? Die Tatsache, dass diese interrogative Zumutung nur in Frageform existiert, zeigt, dass sie nur individuell, nicht generell beantwortet werden soll. Mit jeder Frage wird man – wie Aaron Bodenheimer bemerkt hat – hochgenommen. Fragen enden immer oben: dorthin wird man hochgehoben. Die Satzmelodie zeigt es schon, stimmt’s? Wie ein unter den Füssen weggezogener Teppich wirbelt die Frage den Befragten nach oben, wo er hängenbleibt und sich hastig

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Transition Urbanismus

Wohnst du noch oder lebst du schon? – Workshop II

„Wie sieht eure jetzige Wohnsituation aus? Wie und mit wem wollt ihr in Zukunft wohnen?“ Mit diesen Fragen eröffnete Christine Walser am 30. August den zweiten Workshop, der sich rund ums Thema Wohnformen drehte und aus der Bieler Transition-Bewegung heraus entstanden war. Mit Erfolg liessen sich die zunächst zurückhaltenden zwanzig Teilnehmenden zu einem ersten Austausch mobilisieren. Denn man merkte rasch; egal ob jung oder alt, weiblich oder männlich, Französisch oder Deutsch sprechend: Das Thema „Wohnen“brennt unter den Nägeln, und alle Anwesenden haben sich schon öfters Gedanken über ihre Wohnsituation gemacht. Die Einen zieht es eher in urbane Gegenden, wo es viel zu tun, zu sehen, zu erleben gibt. Die Anderen träumen von einem Daheim mit einem Garten im Sinne der Permakultur. Nach diesem ersten Austausch stellte Martin Albisetti seine Idee der Nutzung von brachliegenden innerstädtischen Flächen mit recycelten Containern vor (siehe nebenstehender Text). Im Anschluss hörten die Teilnehmenden informationsdurstig zu,

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Bieler Perlen Ernährung Transition

Zügig voran!

Unter dem Namen «Ernährungsrat Region Biel» hat sich am 23. August 2018 ein gemeinnütziger Verein gegründet. Das Ziel ist eine nachhaltige Ausrichtung des Ernährungssystems der Stadt Biel vom Acker bis auf den Teller im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Sustainable developement goals). Jetzt gibt es viel zu tun. Der Ernährungsrat ist ein zweisprachiges Bündnis von BürgerInnen und will einem lokalen, umweltfreundlichen und sozial gerechten Ernährungssystem zum Durchbruch verhelfen. Damit hat sich nach Zürich in Biel der zweite Ernährungsrat der Schweiz gegründet. VertreterInnen aus den Bereichen Produktion, Handel, Verarbeitung (inkl. Gastronomie), Verteilung, Verbrauch und Entsorgung sollen in Zukunft eingebunden werden. Zunächst gilt es aber ein Grobkonzept zu erstellen, Vision & Charta zu entwickeln, das Netzwerk zu stärken, einen Strategie- und Massnahmenkatalog zu formulieren sowie die politische Abstützung im Parlament bis zum Herbst 2019 zu erreichen. Aktuell engagieren sich im Ernährungsrat rund 15 Personen aus Parteien und Vertragslandwirtschaften oder

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