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Ein guter Steuerzahler kommt nach Nidau

Eine leider nicht satirische Realtragödie Nehmen wir einmal an, ich heisse Dagobert Ente, wäre reich und somit ein potenziell guter Steuerzahler. Nun habe ich ein Auge auf ein grosses Grundstück am schönen Nidauer See geworfen. Beste Lage, geeignet für mich und meinen Bruder Donald und unsere Neffen. Jahrelang auf Gemeindeboden der Stadt Nidau brachliegendes Land, zum Teil auch Eigentum der Stadt Biel. Ich nehme Kontakt mit den Behörden Nidaus und Biels auf und schlage ihnen folgendes Geschäft vor: Ich baue auf diesem Grundstück ein schönes Haus für uns und bezahle fortan meine Steuern in Nidau. Damit dies für alle Seiten Vorteile hat, schlage ich zwei Zusammenarbeitsverträge vor, einen für den Kauf und einen für die Gestaltung der Bauvorschriften. Der Kauf des Grundstücks Ich einige mich mit beiden Städten auf einen Kaufpreis des Grundstücks von einigen Millionen Franken und wir vereinbaren, dass mit diesem Geld die vorhandenen industriellen Altlasten und archäologischen

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Brennpunkte

Naherholung statt Agglolac: Nein zum Landverkauf, nein zum Zonenplan

Am 28. Juni 2020 soll in Nidau und Biel das Projekt Agglolac zur Abstimmung vorgelegt werden. Die Gruppe Zentralparc war von Anfang an in der Öffentlichkeit mit einer klaren Nein-Parole und der Forderung nach einer alternativen Entwicklung des Expo-Geländes präsent. Formell geht es bei der Abstimmung im Juni um den revidierten Zonenplan (nur Nidau) und den Landverkauf beziehungsweise die Abgabe im Baurecht (Nidau und Biel) an den Immobilienkonzern Mobimo zum Zweck einer Wohnüberbauung. Es handelt sich um staatlich geförderte Immobilienspekulation, die vor allem Mobimo nützt. Die Qualität des öffentlichen Raumes als Erholungszone würde mit dieser Überbauung am Ufer des Bielersees rapide abnehmen. Agglolac würde eine zukunftsgerichtete und soziale Entwicklung des Expo-Geländes, die der ganzen Bevölkerung zu Gute kommt, verunmöglichen. Aus diesen Gründen muss Agglolac an der Urne abgelehnt werden. Das brachliegende Expo-Gelände liegt mitten in einem in der ganzen Region beliebten Naherholungsgebiet. Die Mehrheit der Grundstücke im Planungsperimeter wurden im

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Brennpunkte

Ein Kuppel-Dome als öffentlicher Living Room am See

Am Seeufer von Biel/Nidau könnte ein Raum entstehen, wo sich Einheimische und Gäste begegnen – im Alltag und bei speziellen Gelegenheiten. Ein neuartiger Treffpunkt für Menschen aus allen Bevölkerungsschichten. Aus der Utopie „Quartier Nouveau“ von Matthias Rutishauser (siehe Vision 2035 Nr. 30) hat sich das Initial-Konzept „Commondome“ entwickelt. Die Idee eines öffentlichen Wohnraums – eines living rooms, kann als Startpunkt dienen für ein neues Quartier. Es ist kein fixfertiges Projekt, der Ort kann sich mit den Bedürfnissen der Menschen entwickeln und verändern. „Commondome“, so der Titel des Konzepts, ist ein Wortpuzzle zweier englischer Begriffe: „common“ = gemeinsam und „dome“ = Kuppelbau. Eine „Gemeinsam-Kuppel“ mit einer transparenten Hülle ist also die Idee – ein „Gewächshaus“ für eine neue Art von Raum für Biel und Nidau, in einem Gebiet mit vielen Möglichkeiten für Neues, direkt am See, beim Bahnhof, beim Innovationspark und der neuen Hochschule. Unsere Idee ist inspiriert von Architekt Buckminster

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Brennpunkte Urbanismus

Agglolac – Ist mehr denn wirklich mehr?

Eigentlich könnten wir heute am Seeufer durch einen öffentlichen Park schlendern und eine grosszügige Grünfläche geniessen. Eigentlich. Denn das Projekt „Expopark“ wurde 2009 kurz vor der Abstimmung sistiert, obwohl es den Rückhalt der Bevölkerung und aller Parteien genoss. Der Grund: «Agglolac». Man stelle sich einmal Folgendes vor: Im Gebiet um das Bieler Strandbad soll ein öffentlicher Park entstehen, eine 80 Meter breite Grünanlage soll eine Verbindung zwischen Bielersee und Nidauer Schloss schaffen und zwischen Lago Lodge und Strandbad könnten Räumlichkeiten für Vereine entstehen. Die übrigen Gebiete des Expo-Parks werden für Überbauungen genutzt, ein Parking für 240 Parkplätze soll beim Strandbad entstehen. Insgesamt ist eine Geschossfläche von 25‘000m² vorgesehen. Was sich wie ein Alternativvorschlag zu «Agglolac» liest, ist in Tat und Wahrheit das einst vorgesehene Projekt «Expopark» welches kurz vor der Abstimmung 2009 aufgrund der Vision «Agglolac» sistiert wurde. Schon kurz nachdem die «Expo.02» ihre Türen geschlossen hatte, begann die Diskussion

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Brennpunkte Bieler Perlen Urbanismus

Das Gebiet auf eigene Faust entwickeln

Die Überbauung des ehemaligen Expo Areals am Bielersee erscheint auf den ersten Blick sinnvoll. Bei genauerer Betrachtung wird klar, dass mit einer kreativ genutzten Freifläche ein weitaus grösserer Mehrwert erzielt würde als mit einem überdimensionierten Bauvorhaben. Der Verein Kulturschutzgebiet will ein solch ganzjährig funktionierendes, kreatives Entwicklungsgebiet wahr werden lassen. Wie erkläre ich einem Kind den Wert von Freiraum? Ich erzähle ihm ganz einfach, was alles Spannendes darauf entstehen könnte. Eine lange Rutschbahn zum Beispiel oder Hochbeete voller Blumen, ganz verschiedene, mit verschiedenen Farben, zwischen denen Bienen umherfliegen und summen und landen und Nahrung finden, um damit Honig zu produzieren, den wir beim Morgenessen auf unser Brot streichen können. Für Kinder sind derlei Gedanken naheliegend. Denn Kinder füllen freien Raum von sich aus mit ihren Lieblings-Phantasien. Für Kinder hat Freiraum einen hohen Stellenwert. Die Wirtschaft Und wie sieht es bei uns Erwachsenen aus? Der Begriff Freiraum ist für uns, die sich

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Brennpunkte Urbanismus

Das Quartier des Profits

Wohnen müssen wir alle. Das Recht auf Wohnraum gehört denn auch zu den Menschenrechten. Für einen Staat oder eine Gemeinde stellt sich die Frage, wie dieser Wohnraum bereitgestellt werden soll. Dafür gibt es verschiedenste Möglichkeiten, im Kern lassen sich jedoch zwei grundlegende Prinzipien der Wohnraumbereitstellung unterscheiden: Bedürfnisorientierter und profitorientierter Wohnungsbau. Eine Auslegeordnung mit Bezug zu Agglolac. Bedürfnisorientierter Wohnungsbau setzt direkt bei den Bedürfnissen der Menschen an. Ein Beispiel hierfür sind Wohnbaugenossenschaften: Die Menschen, welche in einer genossenschaftlichen Überbauung leben, treffen demokratisch alle wichtigen Entscheide, die ihre Wohnsituation betreffen, wie beispielsweise die Gestaltung gemeinsamer Räumlichkeiten, oder die Verwendung genossenschaftlicher Mittel. Ausserdem wird zur Kostenmiete vermietet, d.h. Bewohnende einer Genossenschaft bezahlen nur so viel Miete, wie die Instandhaltung und Verwaltung ihrer Wohnung auch tatsächlich kostet. Ebenfalls bedürfnisorientiert ist der öffentliche Wohnungsbau. Eine Gemeinde kann ihren BewohnerInnen selbst Wohnraum zur Verfügung stellen, welcher dann unter der demokratischen Kontrolle der Gemeindebevölkerung steht. Städte mit

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Brennpunkte Transition Urbanismus

Quartier Nouveau – jetzt als Ausstellung

In der Vision 2035 Nr. 30 berichtete unser Autor Matthias Rutishauser erstmals von seiner Utopie eines „Quartier Nouveau“ anstelle von Agglolac. Jetzt gibt es das Ganze in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Zeifragen und mit den Illustrationen von Hervé Thiot als Ausstellung – noch bis Ende Oktober im Ring 3. Im Frühling 2020 werden die Stimmberechtigen in Biel und Nidau über das Millionen-Projekt Agglolac entscheiden. Falls Agglolac abgelehnt wird, stehen Planer und Behörden erneut vor dem grossen Nichts. Was könnte dann geschehen? Soll rasch irgendwas nach alten Konzepten gebaut werden? Oder könnte auf der riesigen Fläche auch etwas – durchaus Temporäres – entstehen, wovon die Region und ihre Menschen langfristig profitieren? Was will das Quartier Nouveau? Quartier Nouveau ist eine Ideenskizze einer utopischen Zwischenform, eine Aufforderung, Umwälzungen und Veränderungen der Zukunft nicht als Gefahr, sondern als Chance zu sehen. Hier sollen Leute aus der Region, der Schweiz und der ganzen

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Brennpunkte Urbanismus

Quartier Nouveau statt Agglolac – Utopie als Notwendigkeit

Die BielerInnen glauben den «Grösser – Besser – Neuer» Versprechungen ihrer Stadtoberen nicht mehr. Das Millionen-Beton-Grab Tissot-Arena oder der sistierte Westast zeigen es. Und die nächste unsichere Grossbaustelle folgt mit Agglolac bereits. Wird der Investoren-Traum realisiert oder geht die Planerei um das Expo.02 Gelände von vorne los? Mit Quartier Nouveau wird ein dritter Weg skizziert, der die Stärken von Biel nutzt, Innovation und Interdisziplinarität fördert und einen Weg aufzeigt, wie in einer zukunftsweisenden Stadtplanung auch Qualitäten wie Kreativität, Empathie und Anpassungsfähigkeit gelernt und gelebt werden könnten. Nach 20 Jahren Architekturwettbewerben steht Hans Stöcklis Venedig-Vision vor dem Scheitern. Sollte Agglolac entweder in Nidau oder Biel abgelehnt werden, die Chancen dazu sind erheblich, steht die Planergilde vor einem Fiasko. Ein mehrheitsfähiges Nachfolgeprojekt ist auch nicht in Sicht, und Mobimo pocht auf Verträge – oder Millionen aus der leeren Bieler Stadtkasse. Was tun? Rasch ein Alibi-Projekt mit ein paar Beruhigungspillen (Sozialer Wohnungsbau, un

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Brennpunkte Urbanismus

Land an bester Lage am Bielersee für 45 Franken pro Quadratmeter?

Wer den Vertrag1)zwischen Biel/Nidau und Mobimo2)zum „Werte und Risikoausgleich“ liest und dabei noch weitere Dokumente und einen Taschenrechner benützt, kommt auf einen Nettoverkaufserlös von bestenfalls 45 Franken pro Quadratmeter Land für die beiden Städte. Wie ist das möglich? Der sogenannte Werteausgleich Mit Vertrag von April/Mai 2013 wird der „Werte- und Risikoausgleich zwischen den Grundeigentümern und die Modalitäten für die Bereitstellung des Baulandes“ zwischen den Städten Biel/Nidau und der Mobimo geregelt. Das knapp 9 Seiten umfassende Dokument stellt ein Lehrstück dar für die Verteilung von Aufwendungen und Ertrag zwischen der öffentlichen Hand und privaten „Investoren“. Die Artikel 8 bis 11 regeln die Vorbereitung des Baulandes: Der von Mobimo zu bezahlende Verkaufspreis soll von den beiden Städten für alle Aufwendungen bezüglich Altlasten, Archäologie und Erschliessung des Baulands verwendet werden. Gemäss den weiteren Artikeln der Vereinbarung soll dabei noch ein gewisser Überschuss bleiben. Von diesem werde die Stadt Biel vorab 7 Mio. Franken

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Urbanismus

Das Dorf in die Stadt holen

Funktionierende Ideen für Wohnformen der Zukunft gibt es eine Menge. Agglolac ist keine davon. Gegen nachhaltige Konzepte wie das von „Neustart Schweiz“ sieht die heutige Planung alt aus. Den Nachbarn knapp grüssen, vielleicht ein paar höfliche Worte austauschen. „Wie geht’s den Kindern?“ Man beschwert sich über den Mieter aus 3b. Wenn’s hoch kommt, liegt ein gemeinsames Glas Wein auf der Terrasse drin. Der Nachbarschaft wird heute beim Bau neuer Siedlungen wenig Beachtung geschenkt. Das ginge auch anders. Anstatt auf das Treppenhausgespräch und ein gelegentliches Quartierfest beschränkt zu sein, könnten in einer Nachbarschaft auch neue soziale Strukturen und wirtschaftliche Funktionen entstehen. Das ist die Vision des Vereins „Neustart Schweiz“. Er sieht die Nachbarschaft grösser. Rund 500 Personen seien ideal, um eine Nachbarschaft zu bilden. In der grösseren Gruppe wiegen Konflikte weniger schwer, ohne dass Zusammenhalt verloren geht. Im Kern der Nachbarschaft gibt es alles für die Grundversorgung. Neben Quartierladen, Begegnungszentrum und

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