Ernährung

Der „Tomatenfuchs“ und seine vielen hundert Kinder

Sie heissen „Brandy Sweet Plum“, „Gelbe Mini“, „Orange à gros fruits“ oder „Babuschka“, und sie sind noch ganz klein. Trotzdem ist es jetzt Zeit für die Tomatensprösslinge, etwas mehr Platz zu bekommen. Tomatenfuchs Janosch, der jedes Jahr von rund 50  samenfesten Sorten mehrere hundert Setzlinge zieht, und Tochter Lorena als Assistentin zeigen das Pikieren Schritt für Schritt. Vorbereitung der Pikiererde: wir sieben die Komposterde vom letzten Jahr fein. Huch. Der da hat in der Komposterde überwintert. Jetzt macht ihn der plötzliche Sonnenschein ganz nervös. Dann kommt Sand dazu. Die Zusammensetzung der selbstgemachte Mischung ist folgende: 1 Teil Gartenerde, 2 Teile reifer Kompost, 1 Teil Sand. Weiter gehts mit der Arbeit. Mischen ist angesagt. Ein Kraftakt bis alles „ungerobsi“ ist. Voilà, jetzt können wir die Pikierplatte befüllen… Die da wollen jetzt mehr Platz. Knapp vier Wochen sind sie alt – gezogen bei Stubentemperatur auf der Fensterbank. Wir heben die Tomatenpflänzchen vorsichtig

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Ernährung Transition

Global denken – lokal handeln!

«Wege zur Ernährungsdemokratie» unter diesem Motto trafen sich rund 150 Aktivist-Innen zum zweiten deutschsprachigen Vernetzungskongress der Ernährungsräte vom 23. – 25. November 2018 im Dominikanerkloster in Frankfurt. Auch VertreterInnen des neugegründeten Bieler Ernährungsrates waren dabei und profitierten von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Workshops und Impulsreferaten. Olivier de Schutter, Vorsitzender des Internationalen Expertengremiums für nachhaltige Lebensmittelsysteme (IPES-Food), appellierte in seiner Videobotschaft an die Wichtigkeit soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte unter dem Dach der Ernährungsräte zu vereinen. Er freute sich darüber, dass die Bewegung der Ernährungsräte nun auch im deutschsprachigen Raum Fuss fasst. Grussworte sendeten ebenfalls Priska Hinz, Ministerin u.a. für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft des Landes Hessen sowie Rosemarie Heilig, Dezernentin der Stadt Frankfurt am Main für Umwelt und Frauen und Schirmherrin des Ernährungsrates Frankfurt. So wurde deutlich, dass unser globales Anliegen, in den Ländern bis auf die konkrete lokale Ebene Fuss gefasst hat. Von anderen Ernährungsräten lernen Wie lebendig und

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Ernährung Transition

Ein Label fürs Seeland

Es herrscht Wildwuchs bei den regionalen Labels der Gross- und Kleinverteiler mit zum Teil happigen Aufpreisen ohne eigentliche Mehrleistung bei der Nachhaltigkeit und dem Tierwohl. «Genève Région – Terre Avenir» macht es seit 2004 erfolgreich vor. Über 360 Betriebe sind in Genf dabei und vermarkten über 500 Produkte. Die Prinzipien sind einfach: Qualität (u.a. gentechfrei), Nähe, Transparenz und Fairness (faire Arbeitsbedingungen). Das Label «Ambassadeur du Terroir genevois» gibt regionalen Produkten in der Gastronomie den Vorzug. Das Label fördert die Wettbewerbsfähigkeit, die Wertschöpfung sowie die Innovation in der Region. Warum nicht ein solches Label für das Seeland und den Berner Jura? Mit geschärften Kriterien wie in Genf, bezüglich Ökologie, Tierwohl und Biodiversität. Etliche Qualitätslabels in Deutschland machen es vor. Ein solches Labelprojekt möchte der Ernährungsrat Biel im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) bis zum Sommer 2019 einreichen. Lesetipp: Traumpaar Biodiversität und Regionalvermarktung – Praxisleitfaden für Regionalinitiativen: Biodiversität als Element neuer Produktions-

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Gemeinschaftsgarten Biel-Mett

Der Gemeinschaftsgarten wird ab Herbst  2019 auf der alten Wiese bei den Apfelbäumen an der Gottfried-Reimann-Strasse entstehen. Das Ziel ist, gemeinsam Gemüse und Obst anzubauen, zu ernten und sich im Quartier zu vernetzen. Jeder darf mitmachen, unabhängig von Herkunft und Religion. Wir schliessen uns dem Ernährungsrat an, weil wir das Thema «essbare Stadt» aktiv umsetzen wollen. Wir führen hier ein Pilotprojekt durch, mit dem Ansatz, es in anderen Stadtteilen ebenfalls einzubringen. Kathrin Winkelhausen: Als Gründerin und Präsidentin des Vereins Gemeinschaftsgarten Biel, beschäftige ich mich schon von klein auf mit dem Thema Ernährung und Umwelt. Durch mein Masterstudium in Gesundheitsförderung und Prävention, befasse ich mich noch vertiefter mit dem Gesundheitsaspekt und habe die Wichtigkeit von gesunder und nachhaltiger Ernährung erkannt. Wer Lust hat, mitanzupacken, meldet sich unter: kathrin@winkelhausen.com  www.gemeinschaftsgartenbiel.ch Teilen:

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Bieler Perlen Ernährung Transition

Charta des Ernährungsrats Region Biel

Gutes Essen für alle! Wir wollen in der Region Biel eine umweltfreundliche und klimaschonende Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu gerechten Preisen, welche den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt fördert und stärkt und Arbeitsplätze schafft in einer Wirtschaft, die sich am Gemeinwohl orientiert. Wir gestalten damit die Entwicklung unserer zweisprachigen Stadt und Region für die kommenden Generationen und leisten einen Beitrag an die Bekämpfung der Armut und die Förderung der Gesundheit. Es gibt viele Möglichkeiten für eine nachhaltige Lebensmittelversorgung in der Region. Diese wollen wir miteinander, zusammen mit der Zivilgesellschaft, den Behörden und der regionalen Wirtschaft nutzen und selbstbestimmt gestalten. Unsere Tätigkeit betrifft das ganze Ernährungssystem, von den Produzentinnen und Produzenten, über die Verarbeitung und Verteilung bis zum Konsum und der Entsorgung und Wiederverwertung. Die Lebensmittel werden so produziert, verarbeitet, verteilt, konsumiert und entsorgt, dass die regionalen Kreisläufe geschlossen und Wasser, Boden, Luft und Klima geschont werden. Die biologischen Vielfalt,

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Bieler Perlen Ernährung Transition

Charta – Die Grundlage

Klicke hier in den Text und ändere diesen dann links im Text-Editor. Danach unten links „Speichern“. In ihrem Buch «Genial lokal»* haben Valentin Thurn, Gundula Oertel und Christine Pohl einen Leitfaden zur Gründung von Ernährungsräten zusammengestellt. Neben dem Vernetzen von bereits aktiven oder interessierten Menschen sollen zu Beginn die Ziele gesetzt und eine Vision formuliert werden: «Bevor ein Ernährungsrat die Probleme und Herausforderungen in Bezug auf das Ernährungssystem anpackt, sollte er eine öffentliche Erklärung seiner Visionen und Haltungen formulieren.»Ein solches «Leitbild» muss nicht detailliert sein, sondern in groben Zügen die angestrebte Ernährungswende umschreiben. In vielen Städten haben sich die Ernährungsräte dazu eine Charta gegeben. Manche Chartas umfassen nur einige Leitsätze. Die Charta des Ernährungsrates Region Biel ist ein wenig ausführlicher und lehnt sich an jene des Ernährungsrates Toronto an, die auf einer Seite die Ziele und wie sie erreicht werden sollen, zusammenfasst. Die Charta ist das gemeinsame Dach aller Aktivitäten

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Ernährung

Dein Erdbeerjoghurt und das Klima

9000 Kilometer1, soviel legen die verschiedenen Einzelteile von Aluminium, über Bakterienkulturen bis Erdbeeren deines Lieblingsjoghurts zurück, bevor es auf deinem Tisch landet, um in weniger als 5 Minuten verputzt zu werden. Auch wenn du andere Geschmacksrichtungen bevorzugst, die Auswirkungen bleiben und sind Ausdruck einer globalisierten und klimaschädlichen Handelswelt. Angesichts der Klimakrise braucht es ganzheitliche und auch radikale Ansätze. Der Klimastreik von Zehntausenden SchülerInnen ist eine Möglichkeit, Forderungen in die Politik zu tragen. Der Ernährungsrat ist eine konkrete Lösung, das ganze Ernährungssystem vom Feld auf den Teller nachhaltig, regional und möglichst klimaschonend auszurichten. Der Transportweg ist nur ein Puzzleteil einer ganzen globalisierten Kette. Die Produktion ist genauso klimaschädlich, wobei Gemüse besser, Fleisch- und Milchprodukte massiv schlechter abschneiden. In der Gesamtheit betrachtet, entfällt knapp ein Drittel der durch den privaten Konsum verursachten Umweltbelastungen in der Schweiz auf die Bereitstellung, Verteilung und Zubereitung von Nahrungsmitteln (Bundesamt für Umwelt, 2011). Damit gehört die Ernährung

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Bieler Perlen Ernährung Transition

Zügig voran!

Unter dem Namen «Ernährungsrat Region Biel» hat sich am 23. August 2018 ein gemeinnütziger Verein gegründet. Das Ziel ist eine nachhaltige Ausrichtung des Ernährungssystems der Stadt Biel vom Acker bis auf den Teller im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (Sustainable developement goals). Jetzt gibt es viel zu tun. Der Ernährungsrat ist ein zweisprachiges Bündnis von BürgerInnen und will einem lokalen, umweltfreundlichen und sozial gerechten Ernährungssystem zum Durchbruch verhelfen. Damit hat sich nach Zürich in Biel der zweite Ernährungsrat der Schweiz gegründet. VertreterInnen aus den Bereichen Produktion, Handel, Verarbeitung (inkl. Gastronomie), Verteilung, Verbrauch und Entsorgung sollen in Zukunft eingebunden werden. Zunächst gilt es aber ein Grobkonzept zu erstellen, Vision & Charta zu entwickeln, das Netzwerk zu stärken, einen Strategie- und Massnahmenkatalog zu formulieren sowie die politische Abstützung im Parlament bis zum Herbst 2019 zu erreichen. Aktuell engagieren sich im Ernährungsrat rund 15 Personen aus Parteien und Vertragslandwirtschaften oder

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