Ernährung

Die Nahrungsmittelfabrik Nr. 1 rüstet auf

„Wir wollen grundsätzlich nichts Fremdes im Trinkwasser haben“, lautet die Devise beim ESB, dem Bieler Trinkwasseraufbereiter. Mit dem neuen Seewasserwerk, das sich momentan im Bau befindet, kommt man der Zielsetzung entschieden näher. Herzstück ist eine speziell auf die hiesige Situation abgestimmte und damit weltweit einzigartige Umkehrosmose-Anlage. Sie soll insbesondere ohne Chemie auskommen und speziell polaren Spurenstoffen wie Chlorothalonil-Abbauprodukten den Riegel schieben. Trotzdem sind auch Kompromisse nötig.   Im Seewasserwerk in Ipsach grummelt und rauscht es in dicken farbigen Röhren. Hier wird das Lebensmittel Nummer 1 der Bielerinnen und Nidauer produziert: Trinkwasser in riesigen Mengen. 14‘000 Liter fliessen von hier aus jede Minute und rund um die Uhr durch eine Transportleitung mit 80 Zentimeter Durchmesser in Richtung der beiden Städte, oder anders gesagt 100 Badewannenfüllungen pro Sekundenzeigerumlauf, bei Bedarf auch das Doppelte. Vom Rohstoff, den es dafür braucht, hat es reichlich: einen ganzen See voll, in den laufend neues Wasser fliesst –

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Bieler Perlen Ernährung

Wo auch Krummes eine Chance auf den Kochtopf hat

Im QuartierInfo Mett gibt es nun im Winterhalbjahr wieder einen Bio-Gemüsemarkt der ganz im Zeichen von Foodsave steht. In der Auslage wird nämlich 2. und 3. Klass-Gemüse präsentiert. Entsprechend tief sind die Preise. Menschen mit schmalem Budget sollen so Zugang zu hochwertigem Bio-Gemüse bekommen. Und noch etwas ist Speziell: das Ganze läuft auf Selbstbedienung. 4 Fragen an Nuria Heusser vom Projektteam des QuartierInfo Mett. Nun gibt es bei euch im InfoQuartier Mett wieder den Verkauf von Biogemüse. Wen möchtet ihr damit ansprechen? Wir wollen alle Leute ansprechen, aber insbesondere möchten wir mit dem Projekt ermöglichen, dass jene, welche wenig finanzielle Ressourcen haben, ebenfalls Zugang haben zu qualitativ hochwertigem Bio-Gemüse. Auch möchten wir Familien dazu ermutigen, unbekannte saisonale und regionale Gemüsesorten zu entdecken und so etwas Gutes für die eigene Gesundheit sowie für unseren Planeten zu tun. Ein Ziel ist ausserdem, neue Menschen zu gewinnen und ihnen das QuartierInfo Mett und seine

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Ernährung

Mit Permakultur gegen das Zerbröckeln von „Ubuntu“

Wie finden Menschen zu einem selbstbestimmten und eigenständigen Leben in Einklang mit der Natur und in Harmonie untereinander? Diese Frage treibt Michael Mubaya seit einiger Zeit um. In seiner Heimat Zimbabwe hat er den Hof seiner Eltern in einen Vorzeigehof für Permakultur umgewandelt. Im Interview gibt er Einblicke in das sich entwickelnde Mubaya  Ökodorf. Ein Schweizer Förderverein mit Sitz in Biel hilft finanziell. Michael Mubaya, Du bist im Jahr 2011 nach einem längeren Englandaufenthalt nach Zimbabwe zurückgekehrt mit dem Ziel, dein Heimatdorf in ein Ökodorf zu verwandeln. Ist das nicht eine verrückte Idee? (Lacht) Ja, das ist es wohl! Ich gehöre eben zu den Träumern dieser Erde und glaube an die Selbstverantwortung durch Selbstversorgung! Auch hatte ich die Nase voll, in England als Migrant immer unten durch zu müssen! Das kann ich verstehen! In Europa ist die Umsetzung von kreativen Ideen für Einwanderer*innen nicht einfach. Wie kamst du gerade auf

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Mobilität Ernährung

Regio-Challenge: „Jetzt sind wir süchtig nach Öpfuringli“

Fiona Link hat einen inspirierenden Selbstversuch gewagt: Einen Monat lang nur mit Nahrungsmitteln aus einem Umkreis von 30 Kilometern leben. Im Interview erzählt sie von den Hürden und Freuden dieser Regio-Challenge – einer Vertiefungsarbeit am Berufsbildungszentrum Biel, die das Einkaufsverhalten von ihr und ihrem Partner grundlegend und nachhaltig verändert hat. Einen Monat lang „Regio-Challenge“ im letzten Herbst. Was ist dir in besonderer Erinnerung geblieben?   Das grösste Aha-Erlebnis war die Feststellung, dass mein Lieblingszuckerbäcker in Bern meinen Lieblingskuchen aus rein regionalen Zutaten herstellt. Das hat mich sehr gefreut. Er propagiert es nicht gross, er macht es einfach. Ganz allgemein hat sich mir im Verlauf der Regio-Challenge in Gesprächen mit ProduzentInnen gezeigt: die Ausrichtung auf Produkte aus der Nähe ist vielerorts schon ganz normal… …wird aber kaum hervorgehoben, wenn ich richtig verstehe.  Ja, es müsste viel mehr betont werden. Dann würden noch andere Leute darauf aufmerksam werden. Aber man will halt, so

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Ernährung

Tausende Früchte über die Grenze geholt

Ausserhalb der Reichweite der Mafia gedeiht in Kalabrien die Landkooperative SOS Rosarno. Doch dann kam Corona und mit dem Lockdown geriet das Projekt mitten in der Zitrusfrucht-Ernte in Not. Ursin Della Morte und Freunde riefen in Bern kurzerhand den Konsumverein Solrosa ins Leben, um den Italienern Einkommen und Arbeit zu sichern. Ein Beispiel grenzüberschreitender Solidarität durch fairen Handel.  Mathias Stalder: Im März 2020 erreichte euch ein Telefonanruf aus dem Süden Italiens. Was geschah daraufhin?Guiseppe Pugliese von der Landkooperative SOS Rosarno sagte uns, dass die Stimmung in Kalabrien sehr bedrückt sei. Im Gegensatz zu Norditalien gab es dort kaum Fälle von Covid-19, aber die Ausgangssperren galten im ganzen Land, unabhängig von den Fallzahlen. Im Mezzogiorno (Anm. d. Red.: Süditalien), wo viele ein halblegales oder informelles Einkommen haben, führten die Ausgangssperren direkt zu einer heftigen Verarmung bis hin zu Hunger, da nur aus dem Haus durfte, wer eine Bescheinigung des Arbeitgebers hatte.

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Bieler Perlen Ernährung Transition

Bieler Saatgutbörse – neu mit 5 Kisten an 5 Orten

Corona zum Trotz: die Bieler Saatgutbörse findet auch 2021 statt – erstmals aber nicht als Anlass, sondern in Form von Saatgut-Tauschkisten an 5 verschiedenen Standorten. Diese sind vom 26. Februar bis 26. März zu den jeweiligen Öffnungszeiten für alle Interessierten und Tauschfreudigen zugänglich. Mit dabei nebst 3 Epicerien auch der ORT und das InfoQuartier in Mett.  In den letzten Jahren jeweils ein gut besuchter Event mit bis zu 200 Besucherinnen und Besuchern, bekommt die Bieler Saatgutbörse coronabedingt in diesem Frühjahr eine neue Form und Dynamik. „Dezentral, regional, ganz real“, lautet das Motto heuer. Das ehrenamtlich agierende OK hat die Börse auf 5 Standorte verteilt und auf einen Monat ausgeweitet. Mit dabei sind der ORT (Marktgasse 34, Biel), das InfoQuartier Mett (Poststrasse 41, Biel), die Epicerie 79a (Schützengasse 79a, Biel), die Epicerie Macolin (Hauptstrasse 226, Magglingen) und Le Magasin (Route d’Evilard 2, Orvin). Während der Zeit vom 26. Februar bis 26. März

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Ernährung

Die Realität sieht anders aus

Die Knospe ist sozial und fair, so steht es im Jahresbericht 2019 von Bio Suisse. Salome Günter, Geographie-Studentin an der Universität Bern, hat das im Rahmen ihrer Bachelorarbeit genauer untersucht und von Saisonarbeitenden auf einem Biobetrieb im Grossen Moos durchaus etwas anderes beschrieben bekommen. Unterwegs und selber mittendrin war sie mit der Forschungsfrage: Wie wirken sich die Arbeitsbedingungen im biologischen Gemüsebau auf die Lebensqualität der Saisonarbeitenden und Betriebsleiter im Grossen Moos aus? Sozial und fair – ist Bio tatsächlich besser? Besser für wen? Für die Konsumierenden, für die Saisonarbeitenden oder für die Natur? Dies ist die entscheidende Frage, denn Konsumierende meinen oft: «Ah eine Bio-Tomate, da ist alles super, alles nachhaltig». Die Nachhaltigkeit besteht jedoch aus drei Säulen, der ökonomischen, der ökologischen und der sozialen Nachhaltigkeit. Nur wenn alle drei berücksichtigt werden und langfristig in einem Gleichgewicht zueinander stehen, kann von Nachhaltigkeit gesprochen werden. Bio in der Schweiz ist ökologisch

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Mobilität Ernährung Transition Unkategorisiert

Gesegelter Kaffee

Der Wandel in eine nachhaltige, faire und menschliche Zukunft könnte –erstaunlicherweise – mit einer Tasse Kaffee beginnen. Durchschnittlich drei Mal täglich wird jede Schweizerin und jeder Schweizer unwiderstehlich von der Kaffeetasse angezogen. Das ergibt einen jährlichen Pro-Kopf-Konsum von rund acht Kilogramm und damit den siebten Platz auf der globalen Kaffeesucht-Skala. Die Lifestyle- Bohne hat unser Leben erobert. Dass unser Kaffeeplausch den schlechtesten ökologischen Fussabdruck aller Getränke hat, dürfte weniger bekannt sein; ein Blick über den Unterteller hinaus lohnt sich: Wie kommt der hohe ökologische Fussabdruck zustande? Der ökologische Fussabdruck unseres Kaffees setzt sich zusammen aus Anbau, Transport, Verarbeitung und Zubereitungsart.Klar, dass es nicht nur biologischer, sondern auch möglichst fair angebauter Kaffee sein sollte; am besten Kaffee, der die Nachhaltigkeitsziele gemäss Uno-Resolution erfüllt (siehe Infokasten). Damit werden die Plantagenarbeiter*innen nebst fairer Bezahlung auch beim Aufbau von Strukturen für Bildung und Gesundheit unterstützt. So trinken wir gegen die Ungerechtigkeit in der ganzen Wertschöpfungskette

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Ernährung

Die schmackhafte Alternative aus dem Wald

Dieses unglaublich wohlig stimmige Gefühl, ganz verbunden und im Einklang zu sein, kennst Du das? Tönt schon sehr abgehoben, ja – fühlt sich jedoch genau gegenteilig an. Und es kommt bei mir immer dann auf, wenn ich Lebensmittel konsumiere, die da gewachsen sind, wo ich grad bin. Sie stimmen einfach, gehen direkt in Schwingung mit meinem Körper – anders kann ich es nicht ausdrücken. Zum Beispiel ein Kräutertee aus dem Bieler-Wald. Er ist sehr einfach und schnell zubereitet, variantenreich und für den Körper eine echte Unterstützung gesund zu bleiben, oder wieder zu werden, zudem kostenlos. Die abgebildeten Pflanzen, Blätter und Blüten können beliebig kombiniert werden. Alle sind frisch gepflückt zu geniessen, mit Ausnahme des Waldmeisters, der sein Aroma angetrocknet erst so richtig entfaltet. Wers gerne gemütlich mag: viele dieser Pflanzen wachsen  auch in den Gärten und Parks der Stadt. Und schon mit einer Tassee Kaffee, die Du täglich durch einen

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Ernährung

Stop Palmöl

Die bäuerliche Gewerkschaft Uniterre lanciert nun das Referendum gegen das Freihandelsabkommen mit Indonesien. Ein konsequenter Schritt nach einem ermurksten Kompromiss auf politischer Ebene, bei dem der Klimaschutz links liegen gelassen wurde. Zur Vorgeschichte: Am 1. November 2018 wurden die Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Freihandelsassoziation EFTA (Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein) und Indonesien beendet. Das Schweizer Parlament hat nun dem Wirtschaftsabkommen am 20. Dezember 2019 auf dem bilateralen Weg zugestimmt. Bereits im Vorfeld kritisierte die Palmöl-Koalition, ein Zusammenschluss von verschiedenen NGOs, die fehlende Verbindlichkeit und Transparenz des Abkommens. Sie forderte vergeblich, das Palmöl aus dem Abkommen auszuschliessen. Darum jetzt der Entscheid der bäuerlichen Gewerkschaft Uniterre, das Referendum zu ergreifen. Eine grüne Wüste In Indonesien liegen 10 – 15 Prozent des tropischen Regenwalds der ganzen Welt. Alleine in den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 sind 43 000 Hektaren abgebrannt. Immer grössere Flächen des Regenwaldes werden abgeholzt, uralte CO2-Speicher entleeren sich in die Atmosphäre

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