Ein Herz schlägt 70 Mal pro Minute. 4’200 Mal pro Stunde. 100’800 Mal pro Tag. 36’792’000 Mal im Jahr. Ich stehe vor dem bunt bemalten Haus direkt hinter dem Bieler Bahnhof und nehme das rhythmische Pochen wahr, das durch eines der Kellerfenster an die Erdoberfläche dringt. Ich weiss, dass ich hier am richtigen Ort gelandet bin.„Suchst du jemanden?“ Erschrocken blicke ich auf. Ein junger Mann, gut einen Kopf kleiner als ich, steht erhöht auf einer Rampe vor mir und lehnt sich über das Geländer. In seiner rechten Hand hält er ein Skateboard. Seine direkte Art überrascht mich. „Ja. Wem gehört denn das Ganze? Also.., dieses Haus?“ Einen Moment bleibt er regungslos und schaut mir direkt in die Augen. Dann beginnt er zu schmunzeln. „Du bist wahrscheinlich das erste Mal hier.“ Er klettert über das Geländer, springt ab und landet direkt neben mir. „Komm, ich werde dir zeigen, wem dieses Haus gehört.“ Dabei klopft er
WeiterlesenSeries: Nr. 24 – 2017/05
Fokus: Bieler Gruppen, Kollektive
Im Laden der Leute vom Quartier
Die Épicerie 79a in der Bieler Sonnhalde ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Menschen aus dem Quartier „ihren“ Laden erhalten können: Indem sie zusammenspannen. Und doch ist nicht alles so einfach und unbeschwert, wie es auf den ersten Blick erscheint. Punkt 7 Uhr öffnet der Quartierladen an der Schützengasse 79a in Biel – so wie an jedem Morgen von Montag bis Samstag. In der Auslage duften Zopf, Gersten-, Dinkel- und andere Brote, die nur 500 Meter entfernt auf dem Falbringenhof gebacken wurden. Auch Eier und Gemüse liefert der Demeter-Hof dreimal die Woche. «Regionale und saisonale Produkte sind uns wichtig», sagt Geschäftsführerin Heidi Wandeler, die schon seit einer halben Stunde im Laden steht und die verschiedenen im Morgengrauen eingetroffenen Lieferungen verstaut. Wer zum Frühstück gerne Joghurt oder Käse isst, findet im Kühlregal die Produkte der Käserei Wasserfallen aus Lyss. «Wir haben sehr wenig Lagerraum», erklärt Wandeler, «darum sind wir auf tägliche
WeiterlesenUtiliser les espace inoccupés ! Une utopie ?
Mettre à disposition de la population les espaces laissés vides et à l’abandon. Un projet qui mérite toute l’attention ! Voilà qui augure des débats animés ! Une initiative « animons les espaces vides » (pour l’utilisation intérimaire des bâtiments et des locaux vides depuis plus de 3 mois), a été lancée! Les propriétaires de ceux-ci doivent les annoncer aux autorités communales et celles-ci jouent un rôle d’intermédiaire entre les propriétaires et de futurs utilisateurs. Des contrats fixent les conditions d’utilisation des locaux, le propriétaire sait qui les occupe et les utilisateurs ont une certaine sécurité pour développer leurs projets. Ces espaces ne devraient pas avoir un but commercial ou lucratif. Plus intéressant, un permis de démolition n’est octroyé que si les locaux vides ont été annoncés aux autorités. Des projets d’entraide, de rencontre ou d’activités ne peuvent se réaliser faute d’espaces correspondant aux moyens financiers de leurs promoteurs. La mise à disposition des
WeiterlesenSpielwiese der Kollektive
Vom 30. März bis am 1. April 2017 fand in der Coupole Biel zum ersten Mal das „In Your Faust“-Festival statt. Während dreier Tage war der Chessu ein Ort für Jede und Jeden! Der Name In Your Faust ist dabei Programm. Mit dem Festival wurde ein Raum kreiert, der Kulturschaffende, Vereine und Privatpersonen die Möglichkeit gibt, teilzuhaben, etwas selber in die Hand zu nehmen und dadurch Teil eines grösseren Kollektives zu werden. Als Ursprung des Festivals kann der Integrative Theaterkurs von In Your Faust bezeichnet werden. Während rund fünf Monaten war ein elfköpfiges Ensemble zwischen 16 und 23 Jahren unter der Leitung von Nina Streit und Celia Hirt am ausprobieren, improvisieren und kreieren. Aus Individuen wurde während dieser Zeit ein Kollektiv, das sich kennenlernte, gegenseitig unterstützte und zum Abschluss das selbst entwickelte Stück „Mutprobe Leben“ im Rahmen des Festivals dreimal zur Aufführung brachte. Am Freitag verwandelte sich die Coupole und
WeiterlesenVon Erdfrüchten und Zukunftsarchitektur
Nicht dass die Gurzelen nun gerade Kopf stünde. Noch ist zu erkennen, wozu sie einst diente. Seit aber der Verein Terrain Gurzelen das ausrangierte Stadion mitten in Biel bespielt, ist doch bereits einiges „ungerobsi“ geraten – namentlich der Rasen. Statt drittklassig gekickt wird dort nun zukunftsweisend gegraben, geackert und gebaut. Gemeinschaftlich. Nachbarschaftlich. Visionär. Die mit der Stadt vertraglich vereinbarte dreijährige Zwischennutzung (siehe Vision Nr. 23) hat mächtig Fahrt aufgenommen. Der Wind in den Segeln sind dabei viele dutzend Kinder, Frauen und Männer, die sich mit ihren Ideen, Visionen und Händen einbringen. Auch zwei Pferde und ihr Bauer haben schon gewirkt. Das war noch im Februar, als Mikaël Zürcher vom Mont Crosin mit seinen Freibergern Zenith und Escudo und einem Pflug aus einem Teil des ehemaligen Fussballfeldes einen Kartoffelacker machte. Mitte April schliesslich war das Trio nochmals in Aktion, um zusammen mit einigen Helfern 5000 Kartoffeln zu pflanzen. Die Ernte soll
WeiterlesenChacun a droit à une place….
Anet est une des initiatrices de la Cuisine populaire et y a travaillé de nombreuses années. Mina est une jeune femme incisive et engagée et travaille depuis 2 ans dans le collectif. Elles ont accepté de répondre aux questions. Ce collectif a su être flexible, durer des années, s’adapter à la réalité et avoir un grand sens des responsabilités. Tout en maintenant l’essentiel des ses valeurs. Une vraie école nous dit une des responsables de la cuisine populaire ! Question : Comment est né le projet de la cuisine populaire ? Qu’en a été l’inspiration ? Anet : en 1991, la table de midi de la « Römerquelle“ a été fermée, faute de subventions. Avec 2 amies qui y travaillait nous nous sommes dites qu’il fallait une cuisine populaire à Bienne et nous avons commencé avec rien du tout : une cuisinière de la brocante, des assiettes collectées, des dons et un propriétaire a mis à disposition une maison, en attendant
WeiterlesenUmstechen, Pflanzen, Ernten und… Palavern
Die weltweite Bewegung des Urban Gardening hat in Biel Ableger in unterschiedlichen Ausprägungen. „Arbre à palabre“ im Madretsch-Quartier ist einer davon. Seit 2013 gedeihen in dem Gemeinschaftsgarten Früchte und Gemüse, aber auch zarte Pflänzchen im übertragenen Sinn. Ob in Detroit USA oder in Rosario ARG: viele Urban Gardening Projekte entstanden primär aus wirtschaftlichen Gründen. Auf Brachen in den wegen der industriellen Krisen stark entvölkerten Grossstadtquartieren pflanzten häufig arbeitslose Einwohnerinnen ihr eigenes Gemüse an, um günstige und gesunde Lebensmittel zu erhalten. Dieser Beweggrund steht in Schweizer Gemeinschaftsgärten nicht im Mittelpunkt, auch wenn die Ernte in den HEKS-Gärten für die dort gärtnernden Migrantinnen und Migranten sicher eine willkommene Entlastung des Haushaltbudgets bedeutet. Für den 2011 gegründeten Verein „Arbreàpalabres“sind indes andere Ziele wichtig, zum Beispiel jungen und alten Stadtbewohnerinnen und –bewohnern das Bewusstsein für Ökologie und Natur näherzubringen oder Lebensqualität und Zusammenhalt im Quartier zu fördern. Der steinige Weg zum grünen Pflanzplätz Nach der Gründung unterbreiten die
WeiterlesenUne expérience d’agriculture contractuelle
Aurélie est très sensible à la thématique de l’alimentation, elle a participé presque depuis le début à l’aventure de TerreVision, elle est membre de son comité. Comment et quand est néle projet TerreVision et quelle en est l’inspiration? En 2011 un groupe de personnes a discutéd’un projet d’agriculture contractuelle. C’est-à-dire des contrats qui lient les producteurs aux consommateurs : les consommateurs s’engagent àconsommer les produits et les producteurs s’engagent àproduire tout au long de l’année. C’est un engagement réciproque qui garantit un revenu aux agriculteurs et l’assurance pour les consommateurs d’avoir toujours les mêmes produits de la région et de qualité. Cela s’est concrétiséavec un projet de panier de légumes. La discussion sur l’agriculture biologique est venue assez tard, au moment de la phase de concrétisation. Aujourd’hui, on ne peut plus développer un projet qui ne s’inscrit pas dans le bio, cela n’a plus de sens. Donc nous avons démarréavec uniquement des producteurs certifiés biologiques.
WeiterlesenIl faut tout un village pour éduquer un enfant
Et si confier ses enfants à des voisins ou des amis était une solution à l’isolement familial et individuel ? Quel parent n’a pas rêvé de pouvoir laisser spontanément ses enfants chez les voisins une demi-heure, le temps d’ aller acheter de quoi manger pour le souper ? Ou de pouvoir donner un babyphone à quelqu’ un qui habite juste la porte à côté pour faire une escapade au cinéma ? Combien laissent tomber l’ article qu’ ils voulaient écrire pour Vision 2035 ou la séance de parti, ou le cours de yoga, ou leur souper en tête à tête parce qu’ ils n’ avaient personne à qui confier leurs enfants pendant 2 heures ? Pour ce qui est de la garde des enfants pour la vie professionnelle, le système des crèches et des gardes de jour a fait ses preuves et l’offre peine à suivre la demande, mais pour
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