Bieler Perlen Transition Urbanismus

Aufgefallen

In dieser neuen Rubrik kommentiert die Redaktion der Vision 2035 laufend Gesehen, Gehört und Gelesenes – oder blickt auch mal auf ein Ereignis zurück. Das Neueste immer zuoberst.   Zweirädrige von Janosch Szabo Für Velofahrer gibt es in Biel einige neue Goodies: Freie Fahrt auf Velostreifen bei der Eisenbahnunterführung der Mettstrasse zum Beispiel. Die Autos dürfen nurmehr abwechselnd passieren. Dann der kürzlich eröffnete neue Abschnitt des Schüssuferwegs hinter dem Omega-Areal, der die Schüssinsel mit dem Hauserwehr verbindet und als Komplettierung der Velo- und Fussgängerverbindung vom Taubenloch entlang der Schüss bis zum See gefeiert wird. Ärgerliches Aber: spätestens zweihundert Meter weiter vorn, dort wo die Jurastrasse den Oberen Quai quert, hat man nichts mehr zu lachen. Stichwort: mühsamste Ampel von Biel. Vielleicht auch mal noch anschauen, auch wenn nicht so prestigeträchtig wie ein Projekt mit Nick Hayek? Schliesslich noch die 15 öffentlichen Pumpstationen zur kostenlosen Nutzung. Sportgeschäfte, Velohändlerinnen und -händler sowie

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Ernährung

„Wir machen ja nicht mehr als kochen“

Seit Ende Februar begeistern Lucie Kunz und Florian Heiniger unter dem Namen „Formitable“ in der Villa Lindenegg. Jede Woche haben sie ein neues Menü aufgetischt und damit ihr ganzes Können am Herd und als Gastgebende aufgezeigt. Selbst geben sie sich bescheiden und machen auch kein Aufhebens um ihre ziemlich konsequent regionale, saisonale und biologische Zutatenbeschaffung. Hier im Interview erzählen sie davon. Und: sie würden nach der bevorstehenden Rennovation der Villa Lindenegg gerne weitermachen, wo sie jetzt unterbrochen werden. Fünf Monate lang habt ihr nun die Villa Lindenegg bespielt, wart Gastgeber mit Leib und Seele. Wie wars? Lucie: Schön und anstrengend und vor allem bereichernd. Wir haben wirklich viel gelernt in dieser Zeit. Für uns war es ja das erste Mal, so ein Restaurant und Hotel zu führen. Gekocht haben wir schon vorher, aber jetzt mit dem ganzen Drum und Dran, den Abläufen und Arbeitsplänen, war das schon intensiv. Da mussten

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Transition

Leiser Westast-Protest: Bäumen ein Gesicht gegeben

Am letzten Freitag, 26. Juli erhielten etliche Bäume im Gebiet der Bieler Seevorstadt ein Lehmgesicht. Neun Aktivistinnen und Aktivisten, darunter zwei Kinder, legten Hand an bei diesem leisen künstlerischen Protest gegen den geplanten Westast, dem hunderte Bäume zum Opfer fallen würden. Weiter unten im Beitrag eine Galerie, die zeigt, was entstanden ist, und nun wieder witterungsbedingt langsam verschwindet. Sie stehen da. Zu jeder Zeit, bei jedem Wetter, jeden Tag. Dies würde sich für 745 Bäume ändern, sofern der Westast gebaut würde. Das soll nicht sein. Das darf nicht sein! Darin sehe(n) ich(wir) weder die Zukunft von Biel noch die Zukunft dieser Bäume. Um diesen Bäumen ein Gesicht zu geben, sie aus der „Anonymität“ zu holen und auf sie aufmerksam zu machen, trat das Vorhaben Baumgesichter in Aktion. Interessierte waren eingeladen, an einigen dieser Baumstämme Gesichter aus Lehm zu modellieren. Eine Aktion mit dem Ziel, die Passanten zum betrachten, wahrnehmen und nachdenken anzuregen. Die 45

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen

Am Anfang war die Wasserkraft

Die Wasserkraft zog Gewerbe und Industrie an den Flusslauf. Um diese Kraft  wurde erbittert gekämpft. Entlang der Schüss wuchs eine Reihe von Industrie-Arealen mit zahlreichen Arbeitsplätzen. Die Deindustrialisierung verwandelte die Areale schliesslich in Industrie-Brachen. Der Boden mitten in der Stadt erfuhr eine ungeheure Wertsteigerung. Jetzt soll er als Wohnquartier weiterhin Rendite bringen. Wird dies langfristig gut gehen? – Der Autor dieses Beitrags führt diesen Samstag 22. Juni Interessierte entlang der Schüss durch 400 Jahre Wirtschaftsgeschichte (siehe Infobox am Ende des Beitrags) Schon im Mittelalter trieben Wasserräder an der Schüss Getreidemühlen an. Zudem liessen sich Schmiede und Glashütten an ihrem Lauf durch das St. Immer-Tal nieder, um ihre Gebläse zu betreiben. Andere Betriebe stampften, zerrieben oder pressten mit Hilfe der Wasserkraft. Ein Flusslauf war einst für Gewerbe und Industrie eine Standortbedingung. Die Buchstaben auf der Skizze markieren Standorte der Wasserkraft-Nutzung in Biel. Es entwickelten sich an diesen Orten teils respektable Industrieanlagen,

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Urbanismus

„Wir kämpfen und geben nicht auf“

Flammende Reden auf dem Zentralplatz, ein kraftvoller farbenfroher Umzug durch die Innenstadt und lautstarke Forderungen: Der Frauenstreik vom 14. Juni 2019 entwickelte in Biel  eine Austrahlung und Anziehungskraft, die immer mehr Menschen herbeiströmen liess. Im Herzen der Stadt verschafften verschiedene Rednerinnen ihrem Ärger über Ungleichbehandlung, Diskriminierung und Mängel bei der Gleichstellung von Frau und Mann Luft. Wir waren vor Ort und haben zugehört, Reden gesammelt und auch fotografisch das Geschehen eingefangen. Mehr Gleichberechtigung, gleiche Löhne für gleiche Arbeit, Bekämpfung von Sexismus und sexueller Gewalt. Was schon 1991 beim ersten grossen schweizweiten Frauenstreik gefordert wurde, ist heute nicht minder aktuell und dringend. Leider, muss man sagen. Recht so also, dass 28 Jahre später nun alles nochmals aufs Tapet kommt – mit einer gewissen Portion Wut im Bauch. Diese war trotz überwiegend fröhlicher und friedlicher Stimmung auf dem Bieler Zentralplatz an diesem denkwürdigen 14. Juni 2019 durchaus auch zu spüren.  Zum Beispiel

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Ernährung

Die Römerquelle: Denkmal und Unort zugleich

Ohne die Römerquelle – das darf man füglich behaupten – gäbe es Biel nicht. Während Jahrtausenden hatte sie ihren Kalk an der warmen Erdoberfläche abgelagert und einen Hügel gebildet, der sich als idealer Siedlungsplatz anbot und auf dem Biel entstand. Jahrhunderte lang versorgte sie dann die Stadt mit frischem Trinkwasser. Heute hat sie weitgehend ausgedient. Doch ihre historische Bedeutung hat sie damit keineswegs verloren. Es ist kein attraktiver Ort. Ein steiler Pflasterweg zwischen Technikum und christkatholischer Kirche, daneben eine Mauer und ein Wassergraben. Dann ein rutschiges Kiesweglein, ein hoher Absatz, ein kleine Matte mit verschmutzten Steinbänken. Nebenan, versteckt hinter einer von Schlitzen durchbrochenen Blechwand und einer kleinen Eisentüre, ist sie verborgen: die Römerquelle, oder wie sie früher hiess, die Brunnquelle. «Ein gut küller Quellbrunn lobesan, Das beste Wasser tut er han, Das fleusst durch die Reben in die Statt, Darin man hat Viel köstliche Brünnen zugericht, Daraus das Wasser herfürbricht,

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Mobilität Transition

Der Velomech, der sein Werkzeug gerne teilt

Antoine Galli ist keiner, der bloss über Transition redet. Er lebt den Wandel. Der gelernte Velomechaniker hat sich kürzlich von einem gut bezahlten Job losgesagt und auf dem Terrain Gurzelen in Biel seine eigene Werkstatt eingerichtet. Dort geht es nicht mehr um Verkaufszahlen, sondern um Selbstermächtigung. Galli will nämlich vor allem eines: die Leute dazu ermuntern, an ihrem Drahtesel wieder mehr selbst Hand anzulegen. Diesen Samstag lädt er zur Einweihung von À Bicyclette.   Antoine Galli ist ein richtiger Handwerker. Das merkt schon bei der Begrüssung, wer ihm die Hand hinstreckt. Er gibt einem seine von Kettenöl geschwärzte ohne zu zögern. Er steht dazu, das gehört zu seinem Beruf. Und noch etwas fällt auf, wenn er einem ganz oben auf der Westtribüne des alten Gurzelenstadions empfängt, wo er sich in und um die Baracke des ehemals dort ansässigen mute-Radios eingerichtet hat. Er lässt sich zwar wie jeder Velomech als erstes

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen

„Wir sammeln die Vision 2035, weil…“

Das Schweizerische Sozialarchiv sammelt seit Jahren die Vision 2035 in ihrer „für die Schweiz einzigartigen, politisch, gesellschaftlich und kulturell überaus vielseitige Zeitschriftensammlung“. Warum eigentlich? Wo lagern dort unsere Zeitungsausgaben? Und wer interessiert sich dafür? Wir haben nachgefragt bei Susanne Brügger, Leiterin der Abteilung Bibliothek.  Sie bemühen sich aktiv um die Vision 2035, fragen nach, wenn wir mal vergessen, Ihnen unsere aktuelle Ausgabe zu schicken. Warum interessiert Sie unsere Zeitung?  Die Abteilung Bibliothek erwirbt Monographien, wissenschaftliche und graue Zeitschriften (Periodika), Jahresberichte und Non-Books – thematisch fokussiert auf die soziale Frage und ihre Metamorphose sowie auf die Bewegungen, Organisationen und Initiativen, die sich mit sozialen Problemen befassen und befasst haben. In dieses Sammelprofil hinein passt die Zeitschrift «Vision 2035» gut. Sie widmet sich gesellschaftskritischen Themen und gibt alternativem Denken eine Stimme. Sie thematisiert soziale Aspekte und hinterfragt bestehende Verhältnisse und Gesellschaftsstrukturen und versucht die Zukunft sozial(er) zu denken. Daneben ist es interessant,

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Urbanismus

„Jeder Nachmittag ist eine Riesenüberraschung“

Saisonstart mit einem Fest: die Bieler Kinderbaustelle auf dem Terrain Gurzelen startet am kommenden Samstag in ihre fünfte Saison. Es gibt warme Kartoffeln, hausgemachte Würste, Musik und natürlich ausgewintertes Werkzeug. Vera Trachsel vom Betreuungsteam gibt Einblick in ihre ganz persönlichen Vorfreuden, jetzt da es endlich wieder losgeht. Vision 2035: Das Team der Kinderbaustelle steht in den Startlöchern. Worauf freust du dich besonders? Vera Trachsel: Eigentlich ganz einfach, dass es wieder losgeht, dass wir wieder draussen sind, bei jedem Wetter, in dieser Insel in der Stadtlandschaft mit ihren etwas anderen Regeln als rundherum. Die Kinderbaustelle ist ein Freiraum für die Kinder, aber auch für alle anderen, die mitwirken kommen; ein Ort, wo man ausprobieren kann, wo es kein richtig oder falsch gibt, wo jeder seine Spur hinterlässt. Jeder Nachmittag mit den Kindern ist eine Riesenüberraschung, weil jedes Mal so Vieles passiert, das man nicht erwartet. Darauf freue ich mich nun wieder.

Teilen:
Weiterlesen
Bieler Perlen Transition Urbanismus

Perspectiva 2019 – hier und jetzt den Wandel anpacken

„Einfach. Machen. Jetzt.“ Unter diesem Motto riefen die OrganisatorInnen der Perspectiva Akteure der Bieler Transition-Bewegung und viele weitere Interessierte am Samstag den 9. März 2019 in der Pauluskirche zusammen. Rund 150 kamen, zum Entdecken, zum Teilen, zum Handeln und zum Feiern – zum gemeinsam die Zukunft Gestalten. Und es war deutlich wahrnehmbar: es drängt nun mit dem sozialen und ökologischen Wandel, die Ideen sind da, der Wille, sie umzusetzen, auch. Nach einem gross angelegten ersten Teil, bei dem bestehende Initiativen aus Biel und Region an Ständen entdeckt werden konnten, gab es Suppe und Gespräche an langen Tischen. Und dann ging es ans Eingemachte, an die Arbeit in den Waben. Hier noch einmal die Einstimmung dazu von Lukas Weiss und Helene Sironi:   Was bedeutet „Gesellschaftlicher Wandel“? Unsere Gesellschaft ist heute auf technischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum ausgerichtet. Auf Dauer ist dies für das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten nicht tragbar. Wir zerstören durch unser aktuelles

Teilen:
Weiterlesen