Das Bieler Kollektiv des Frauenstreiks vom 14. Juni 2019 Biel/Bienne will in Bezug auf alle in Biel lebenden Frauen und Mädchen konkret handeln. Dafür hat das Kollektiv entschieden, von den 19 Forderungen des Frauen*streiks eine Auswahl zu konkretisieren. Die weiter unten beschriebenen Forderungen werden den städtischen Behörden mit der Bitte um rasche Umsetzung eingereicht. 1. Eine Stadt, die die Erwerbstätigkeit von Frauen fördert– Die Fachstelle Integration unterstützt Frauen bei der Anerkennung von ausländischen Diplomen, auch finanziell– Erleichterter Zugang zur Berufsausbildung und zum Arbeitsmarkt für sozialhilfeabhängige Frauen und mehr finanzielle Unterstützung für Sprachkurse bis mindestens zum Niveau B1, für Alphabetisierungskurse und für Laufbahnberatungen– Ein bedarfsgerechtes Angebot an Kindertagesstätten und weiteren familienergänzenden Betreuungsstrukturen– Die Stadt Biel berücksichtigt bei Ausschreibungsverfahren Kriterien der Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen, der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie sowie der Gewährung eines angemessenen Vaterschaftsurlaubs 2. Faire Chancen für Migrantinnen– Bedingungslose Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen für Frauen, die Opfer von
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Darf nicht bleiben – kann nicht gehen: der Briefwechsel dazu
Wieso gibt es überhaupt abgewiesene Asylsuchende, die nirgendwohin können und trotzdem keine (provisorische) Aufnahme erhalten? Dies fragen sich unsere engagierten Autoren Rudolf Albonico und Margrit Schöbi. Und sie haben Antworten bei Mario Gattiker gesucht, Staatssekretär des neuen Staatssekretariats für Migration. Im Folgenden der Briefwechsel. Im Asylgesetz steht doch: „Ergibt die Prüfung, dass der Vollzug nicht zulässig, nicht zumutbar oder nicht möglich ist, ordnet das SEM stattdessen eine vorläufige Aufnahme für die betroffene Person an.“ und im „Handbuch Asyl und Rückkehr“ heisst es ausdrücklich: „Die Folge der Unzulässigkeit, Unzumutbarkeit oder Unmöglichkeit des Vollzugs der Wegweisung ist die Verfügung einer vorläufigen Aufnahme.“ Wir schrieben im Februar dieses Jahres einen Brief an Staatssekretär Mario Gattiker. Er ist „der oberste Migrationsbeamte der Schweiz“: „Warum gibt es abgewiesene tibetische Asylsuchende? Seit wir verschiedene TibeterInnen kennen, die seit Jahren einen abschlägigen Asyl- entscheid haben und eigentlich längst in ihrem Land zurück sein müssten, hier auf Nothilfe angewiesen
Weiterlesen„Wir könnten Wunder vollbringen“
Vier Fragen an Marc-André Bünzli, Chef der Fachgruppe Wasser und sanitäre Versorgung des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe. Was er sagt rüttelt auf. Zum Beispiel, dass wir werden lernen müssen, ohne das Schmelzwasser der Gletscher zu leben, und aufhören sollten, uns wie ein Bakterienvoll zu verhalten. Die Schweiz verfügt, wie andere Länder auch, über grosse Wasservorräte. Wäre ein Wassermangel-Szenario wie im Libanon hier vorstellbar? Im Jahr 2018 haben wir eine verlängerte Phase der Hitze aber auch der sehr schwachen Regenmessung gehabt, der Fluss Doubs ist sogar während einigen Wochen verschwunden. Wenn es in der Schweiz während sechs Monaten nicht regnen würde, würden wir mit einer schrecklichen Dürre konfrontiert, auf die wir schlecht vorbereitet sind. Kein Land ist also vor den Ungewissheiten des Klimas geschützt, auch wenn die Wassernetzwerke professionell verwaltet werden. In nächster Zukunft werden wir auch lernen müssen, ohne das Schmelzwasser der Gletscher, welche bald aus der Schweiz verschwunden sein
Weiterlesen„Ja, dann kommt Wasser aus dem Wasserhahn“
Sieben Jahre lang hat Mendel Hardeman an seinem Film „das Meer des Pilgers Antonio“ gearbeitet. Dieser dreht sich rund um Canudos, einen Ort mitten im Sertão, einer halbwüstenartigen Landschaft im Binnenland Brasiliens, dessen Magie es Hardeman angetan hat. Zusammen mit seiner Frau hat der Filmemacher selbst vor Ort gelebt und die täglichen Mühen rund ums Wasser mitgetragen. Folgender Auszug aus einem Newsletter der beiden vom Dezember 2018 gibt einen Einblick. „Wenn die grosse Pumpe des Dorfbrunnens – 250 Meter tief! – nicht kaputt ist;Wenn der Beamte, der zu festen Zeiten den zentralen Wasserhahn aufdrehen sollte, wodurch das Wasser zum Dorf gelangt, dies auch tatsächlich tut;Wenn das Wasser auf seinem langen Weg zum Dorf keinen leckenden Leitungen begegnet;Wenn die Menschen in der Nähe des Brunnens, die den Brunnen zur Bewässerung nutzen, den Hahn des Dorfes nicht gleich wieder zudrehen, damit sie weiter bewässern können; Wenn wir dann endlich zweimal in der
WeiterlesenWas wird neu im Asyl-Bereich
Der Termin war perfekt: Am Montag, 29. April, orientierte der Arbeitskreis für Zeitfragen[1] im Haus pour Bienne über die Neustrukturierung im Asylwesen im Kanton Bern. Am Freitag vorher hatte der Kanton bekannt gegeben, welche Asyl-Organisationen in welchen Regionen ab Mitte 2020 zum Einsatz kommen werden. Im Raum Seeland – Biel – Berner Jura wird es nicht mehr ABR (Asyl Biel und Region) sein, sondern das Schweizerische Rote Kreuz Kanton Bern. Betroffen sind, nebst den Asylsuchenden, etwa 100 Mitarbeitende von ABR. Sabine Lenggenhager von der Kirchlichen Kontaktstelle für Flüchtlingsfragen (KKF-OCA) erläuterte die Änderungen im Asylbereich. Anhand von Bieler Freiwilligenprojekten (Tandem Auf Augenhöhe, Z‘vieri Treffpunkt für Sans Papiers, Haus pour Bienne und Deutschkurse von Multimondo) diskutierten anschliessend die gut 30 Anwesenden die Auswirkungen auf die Freiwilligenarbeit mit Personen aus dem Asylbereich[2]. Im Juni 2016 hat die Schweizer Stimmbevölkerung dem neuen Asylgesetz zugestimmt. Dieses liefert die gesetzliche Grundlage für das „neue“ Asylverfahren: Die
WeiterlesenGrève des femmes* : assises nationales du 10 mars
Bienne, Maison du peuple 10 mars 2019 10 heures du matin. La salle est déjà presque pleine, des centaines de femmes encore dans les corridors, partout, partout ! et d’autres qui arrivent depuis la gare en cortège. Du français, de l’allemand, de l’italien, du portugais, de l’espagnol, du turc et encore bien d’autres langues. Des jeunes (beaucoup, beaucoup !) des plus vieilles ou très vielles, de toutes les couleurs ! une totale diversité. Et beaucoup de bruit ! Marie du collectif vaudois « quelle énergie, quelle créativité et je suis si contente qu’on soit ensemble !» Voilà la première impression en arrivant aux assises de la grève des femmes*, de la grève féministe (what else !). Des échanges aussi : chaque collectif a la parole pour présenter ses activités : Genève, Nyon, Lausanne, Renens, Yverdon, Neuchâtel, Delémont, Bienne, Fribourg, Bâle, Zurich, Valais, Lucerne, Tessin, Jura, Berne, La Chaux-de-Fonds, etc. etc. les collectifs défilent sur le podium et partagent leurs
WeiterlesenKonzernverantwortungsinitiative
Verwirrend, doch leider nicht unerwartet! Die Konzernlobby hat in Bundesbern ganze Arbeit geleistet. Der Ständerat hat gestern beschlossen auf den Gegenvorschlag zur Initiative nicht einzutreten und die Initiative dem Volk zur Ablehnung zu empfehlen. Global denken – lokal Handeln geht jedoch nicht so. Menschenrechte und die Umwelt müssen bei Geschäften geachtet werden. Damit sich alle Konzerne an die Vorgaben halten, müssen Verstösse Konsequenzen haben. Dazu brauchen wir verpflichtende Regeln. Die Konzernverantwortungsinitiative ist der Weg dorthin. Noch mehr Menschen müssen auf die Misstände aufmerksam werden. Die Vision 2035 unterstützt die Inseratekampagne, die gestern dazu lanciert wurde. 1000 Unterschriften für Inseratekampagne Mach mit! Weitere Informationen zur Initiative: https://konzern-initiative.ch
WeiterlesenWenn die Villa Ritter zum Hackertreff wird
Jeweils im Juni treffen sich in Biel, in der Villa Ritter Geeks, Nerds, Hacker, Datenreisende, Diskordianer, Chaoten und andere Interessierte aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland zur „CoSin“, einem technischen und politischen Event mit Workshops, Diskussionsrunden und anderem Inhalt. Der Anlass ist nicht gewinnorientiert und auch sonst eher chaotisch in der Zielsetzung. Wir trafen zwei Aktivisten vom Chaostreff Bern und Chaos Computer Club Schweiz. Mögt ihr kurz etwas über euch persönlich erzählen? Wer seid ihr, was macht ihr und was ist der Chaos Computer Club (CCC)? Niklaus Hofer: Im Umfeld des CCC heisse ich „Vimja“. Gleich hier nebenan an der Fachhochschule habe ich bis vor 2 Jahren Informatik studiert. Heute arbeite ich als Informatiker und bin aktiv im Chaos Treff Bern, den ich ursprünglich gegründet habe. Rexxnor: Nach einer Informatikausbildung studiere ich jetzt hier in Biel. Seit 3 Jahren bin ich im Chaostreff Bern involviert. Ist solch ein
WeiterlesenMr. Cloud
Man kann nicht leugnen, dass uns die Digitalisierung bereits jetzt unzählige Vorteile gebracht hat. Zum Beispiel lässt sich innert kürzester Zeit die Antwort zu den absurdesten Fragen finden. Ich muss mir also nicht mehr länger den Kopf darüber zerbrechen, warum sich Katzen unheimlich erschrecken, wenn man sie mit einer Salatgurke überrascht. Ich google einfach die Frage, die bestimmt schon einmal gestellt und ausführlich beantwortet wurde, und voilà, Volltreffer. Oder wenn sich die Familie darüber streitet, ob man da jetzt einen optimalen Blick auf das Mittaghorn oder auf den Rohrbachstein hat, zückt man lässig das Smartphone mit der Peakfinder-App und schon erntet man Anerkennung von der Grossmutter, welche natürlich Recht hatte, da sie die ganze Bergkette 1944 (!) auswendig lernen musste und noch immer runterrattern könnte. Aber eigentlich möchte ich in diesem Text eher die andere Seite der Digitalisierung beleuchten. Die Seite, die mir Angst macht. Die Seite, die alle Informationen
Weiterlesen„J`ai perdu la tête, cherchons-la dans le cloud.“
La digitalisation nous promet d’être mieux organisés, moins éparpillés et davantage structurés. Elle nous permet aujourd’hui de tout transformer en une matière impalpable, noyée dans l’internet et ses nuages, ou classée sur un disque dur. Mais qui s’occupe de structurer les pensées, les émotions, les sentiments ? Avec l’arrivée de la digitalisation, la rencontre et la gestion des relations sociales passent principalement par l’intermédiaire des écrans. On « tweet », on « aime », on « reposte », on « hashtag » la totalité d’une vie et de ce qui s’y passe. Les canaux de communication passent par l’écran et incitent à l’interprétation. Chaque message que l’on envoie est ponctué d’une multitude de petits visages préconçus qui devraient donner une idée de l’émotion ressentie. Et lorsqu’on oublie cette ponctuation, le destinataire interprète, se questionne, et même parfois s’inquiète. Mais est-il vraiment possible de définir un ressenti de manière digitale ?
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